Petition is addressed to:
Charité-Universitätsmedizin Berlin
Wir sind das MedIslam Collective, eine von über 400 Medizinstudierenden getragene Arbeitsgruppe an der Charité. Was wir aktuell erleben, ist ein Akt institutioneller Diskriminierung, wie wir ihn an einer weltoffenen und verantwortungsvollen Universität nicht für möglich gehalten hätten.
Nach unbelegten medialen Vorwürfen plant die Universitätsleitung, unsere AG zu verbieten. Bereits jetzt wurde uns die Nutzung universitärer Räumlichkeiten untersagt, ohne ein transparentes Verfahren, ohne gesicherten Nachweis eines Fehlverhaltens, ohne faire Anhörung.
In Gesprächen erleben wir durch die Universitätsleitung eine Grundhaltung des Misstrauens, der Einschüchterung und der Drohung. Mitglieder unserer AG wurden angeschrien, unterbrochen und in ihrer Integrität infrage gestellt.
Darüber hinaus wurden wir mit der Androhung einer gezielten medialen Exponierung unter Druck gesetzt, ein Vorgang, der für uns einer öffentlichen Vorverurteilung gleichkommt.
Diese institutionelle Eskalation hat reale Folgen: Seit Bekanntwerden der Vorgänge sehen wir uns einer Welle von Hassnachrichten, öffentlichen Angriffen und sogar Übergriffen auf dem Campus ausgesetzt, ohne erkennbare Schutzmaßnahmendurch die Universitätsleitung.
Wir sagen mit aller Deutlichkeit: Für antimuslimischen Rassismus oder Diskriminierung irgendeiner Art ist an der Charité – wie überall – kein Platz.
Wir fordern:
- Die sofortige Beendigung jeglicher pauschaler Vorverurteilungen und struktureller Diskriminierungen gegenüber muslimischen Studierenden.
- Die umgehende Rücknahme des Verbots der Nutzung universitärer Räumlichkeiten durch unsere Arbeitsgruppe MedIslam Collective.
- Die Unterlassung jeglicher Drohungen, insbesondere der Androhung einer öffentlichen medialen Bloßstellung oder sonstiger Einschüchterungsversuche.
- Eine klare und öffentliche Stellungnahme, die antimuslimischen Rassismus und jede Form von Diskriminierung an der Charité verurteilt, sowie konkrete Maßnahmen zum Schutz betroffener Studierender.
- Die Etablierung eines respektvollen, offenen und fairen Dialogs mit uns Studierenden, frei von Einschüchterung, Drohungen und Herabwürdigungen.
Reason
Mit dieser Petition möchten wir auf die aktuellen Geschehnisse an der Charité aufmerksam machen und die weitreichenden Folgen der Entscheidungen und Verhaltensweisen der Universitätsleitung sichtbar machen.
Wir setzen uns ein für eine demokratische, offene und vielfältige Hochschulkultur, für eine Universität, die Räume nicht schließt, sondern öffnet.
Die Ereignisse der vergangenen Tage waren für uns belastend, erschütternd und ernüchternd. Gleichzeitig haben sie uns darin bestärkt, unbeirrt für unsere Grundwerte einzustehen: Respekt, Dialog und Gerechtigkeit.
Ich bin gegen antiislamischen Rassismus