Landwirtschaft

Bienenwachstücher sollten nicht nach Kriterien für Plastikverpackungen geprüft werden

Petition richtet sich an
Landwirtschaftsministerium
140 Unterstützende 136 in Deutschland

Sammlung beendet

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  1. Gestartet August 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Wir fordern, dass natürliche Lebensmittelverpackungen, wie Bienenwachstücher, nicht denselben sensorischen Anforderungen wie Plastikverpackungen unterliegen sollen. Derzeit werden Bienenwachstücher nach denselben Kriterien für die Sensorik und Migration wie Plastikverpackungen von unseren staatlichen Lebensmittelüberwachern analysiert und bewertet.

Naturprodukte haben fast immer einen leichten Eigengeschmack. Um Plastik zu sparen und generell den Kontakt mit Plastik zu vermeiden, sollte dem Endverbraucher die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst eine Entscheidung über die genutzten Lebensmittelkontaktmaterialien zu treffen. Solang keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen, sollte jedermann für sich entscheiden, ob sie oder er Plastikfolie verwenden möchte oder lieber ein natürliches Ersatzprodukt, welches ggf. einen leichten Eigengeruch aufweist.

Begründung

Bienenwachstücher werden in den letzten Jahren vermehrt als natürlicher Ersatz für Frischhaltefolie eingesetzt. Sie halten Lebensmittel länger frisch und schaffen eine natürliche Verpackung für z.B. Obst, Gemüse und Brot.

Als GF eines Herstellers dieser Produkte haben wir die Kriterien für das Erlangen einer Verkehrsfähigkeitsbescheinigung mehrfach durchgespielt. Immer wieder kam dabei das Thema "Sensorik" auf, d.h. die Analyse unserer Produkte auf ihren Geschmack und Geruch und ob diese auf die Lebensmittel übertragen würden.

Das Gesetz, um welches in diesem Fall geht, ist die EU-Verordnung 1935/2004. Dort wird in Artikel 3, Ziffer 1c beschrieben, dass die "organoleptischen Eigenschaften (Geruch, Geschmack und Migration von Verpackungsbestandteilen) von Lebensmitteln durch die Verpackung nicht beeinträchtigt werden dürfen".

Zur Umsetzung des Gesetzes gibt es in Deutschland eine DIN-Norm 10955, den TÜV und die Deutsche Gesellschaft für Sensorik (DGSens), welche Prüfverfahren aufgestellt haben, nach denen unsere landeseigenen staatlichen Labore die Lebensmittelverpackungen untersuchen. Aufgrunddessen werden Prüfungen durchgeführt, nach denen Veränderungen der organoleptischen Eigenschaften (z.B. auch süß, fruchtig) durch die Verpackung ausgeschlossen wird. Spannend hieran ist, dass diese strenge Auslegung der EU-Verordnung so vom Gesetz nicht abgedeckt ist und den bisherigen Herstellern von Lebensmittelkontaktmaterialien in die Karten spielt: Lebensmittelkontaktmaterialien werden bisher ausschließlich in der Plastik-, Glas-, Metall- und Papierindustrie produziert.

Es wundert dann auch nicht, dass die für die DIN und die Prüfvorgaben zuständigen Gremien hauptsächlich mit Vertretern aus der Plastik-, Glas- , Metall- und Papierindustrie besetzt sind. Es sind fast keine Vertreter der Kreislaufwirtschaft in diesen Gremien vertreten.

D.h. dieser Industriezweig beherrscht in seinem Umkreis normgebende Institutionen, die eigentlich dem Schutz der Gesellschaft vor zu hohen Plastikexpositionen gewidmet sind und nun als Feigenblatt dem Schutz der Schadensverursacher selbst dienen. 

Gesundheitliche und Umwelteinschränkungen durch Plastik sind hinlänglich bekannt und hier nur auszugsweise genannt:

Plastic Products Leach Chemicals That Induce In Vitro Toxicity under Realistic Use Conditions

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.1c01103

August 17, 2021

The Global Plastic Toxicity Debt

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.0c07781

February 17, 2021

Comparison of Genotoxicity and Cytotoxicity of Polyvinyl Chloride and Poly(methyl methacrylate) Nanoparticles on Normal Human Lung Cell Lines

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.chemrestox.0c00391

April 16, 2021

Potential Health Impact of Environmentally Released Micro- and Nanoplastics in the Human Food Production Chain: Experiences from Nanotoxicology

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.5b01090

July 1, 2015

Benchmarking the in Vitro Toxicity and Chemical Composition of Plastic Consumer Products

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.9b02293

August 5, 2019

Lifetime Accumulation of Microplastic in Children and Adults

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.0c07384

March 16, 2021

Human health concerns regarding microplastics in the aquatic environment - From marine to food systems

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969722008221

1 June 2022

Microplastics in Seafood and the Implications for Human Health

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6132564/

August 16, 2018

Impact of Microplastics and Nanoplastics on Human Health

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7920297/

Feb 16, 2021

Microplastics in food: scoping review on health effects, occurrence, and human exposure

https://foodsafetyandrisk.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40550-022-00093-6

Published: 21 July 2022

Microplastics in the Environment: Intake through the Food Web, Human Exposure and Toxicological Effects

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8473407/

2021 Sep 16

Microplastics: an emerging threat to food security and human health

https://link.springer.com/article/10.1007/s13197-019-04138-1

19 October 2019

Environmental exposure to microplastics: An overview on possible human health effects

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969719344468

1. Februar 2020

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Christian Sauer aus Berlin
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