Uutiset
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Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,
wir grüßen euch herzlich mit unserem Weihnachtsbrief, den wir jährlich veröffentlichen. Viel Freude beim Lesen.
Die Tage werden kürzer, Nebel liegt über Wiesen und Feldern, und die Sonne wärmt nicht mehr wie zuvor. Drinnen machen wir es uns gemütlich, blicken bei Tee und Kerzenschein zurück auf das vergangene Jahr und voraus auf das, was kommt: Was hat uns bewegt, wie fiel die Ernte aus, welche Begegnungen haben uns bereichert und was erwartet uns im neuen Jahr?
Nach einem feuchten Winter folgte von Mitte Februar bis Mitte Juni eine Trockenheit. In vier Monaten fielen nur 40 l Regen pro m². Das Gärtner- und Kartoffelteam musste viel beregnen, was einen enormen Energie- und Arbeitsaufwand bedeutete. Umso erleichterter waren wir, als der neue Beregnungsbrunnen endlich lief. Kürzere nächtliche Laufzeiten entlasteten uns und ermöglichten einen effektiven, verdunstungsarmen Wassereinsatz. Der zusätzliche Aufwand hat sich gelohnt: Die Gemüse- und Saatguternte fiel gut aus. Besonders der Kohl ist hervorragend gelungen, und bei den Kartoffeln durften wir sogar eine Rekordernte feiern. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer*innen, die die Ernte unter Dach gebracht oder den Betrieb am Laufen gehalten haben.
Auch das Getreide hat die Trockenheit erstaunlich gut überstanden, und im Futterbau war die Luzerne unsere große Retterin. Mit ihren tiefen Wurzeln kommt sie auch in trockenen Phasen an Wasser und zeigt, wie widerstandsfähig eine klimaangepasste Pflanze sein kann. So konnten wir unsere Tiere beruhigt von den Weiden zurück in den Stall holen.
Ein besonderes Highlight war unser „Norddeutscher Almauftrieb“: Im Herbst mussten unsere Kühe zweimal täglich die Bundesstraße überqueren, um auf der anderen Seite zu weiden. Der Aufwand wurde mit viel Milch und köstlichem Käse belohnt. Die Käserei wird zu Jahresbeginn für einige Wochen wegen Renovierungsarbeiten schließen – danach freuen wir uns, wieder das volle Sortiment anbieten zu können.
Die Erntezeit ist für uns immer ein Geschenk: Sie zeigt, wie alles ineinandergreift und wie viel Freude entsteht, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Am Ende eines langen Tages – verschwitzt, müde, aber erfüllt – zusammenzusitzen, eine Stulle in der einen und ein kühles Getränk in der anderen Hand, lässt uns spüren: „Ja, das ist es, was wir machen wollen.“ Unsere Arbeit fordert uns oft sehr, und doch schenkt sie Sinn, Gemeinschaft und Freude. So ernten wir nicht nur Gemüse oder Getreide, sondern auch Motivation, Verbundenheit und Solidarität.
Eine große Welle der Unterstützung durften wir bei unserer Petition erleben, die sich für unsere Pachtbelange eingesetzt hat. Auch wenn die Kreispolitik unsere Anliegen nicht aufgegriffen hat, war Eure Unterstützung ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts. Sie trägt uns weiter und bestärkt uns auf unserem Weg.
Auch im Kultur- und Pädagogikbereich war viel los: Über 50 Veranstaltungen machten den Hof für viele Menschen erlebbar. Unser Spielplatz mit dem schönen Klettergerüst war weiterhin ein beliebter Ort für Familien – doch nach über 20 Jahren müssen wir ihn aus Sicherheitsgründen abbauen. Da uns ein einladender Hof und glückliche Kinder am Herzen liegen, möchten wir ein neues Spielgerät anschaffen. Dafür freuen wir uns über jede finanzielle Unterstützung.
Ein Blick voraus: Im kommenden Jahr feiern wir 35 Jahre bio-dynamische Landwirtschaft auf der Domäne Fredeburg! Drei Gründungsfamilien hatten damals den Mut, hier Wurzeln zu schlagen und einen Ort zu schaffen, an dem gesunde Lebensmittel wachsen, Gemeinschaft gelebt wird, Kinder Natur erfahren und Kultur Raum bekommt.
Die Fotos auf unserem Weihnachtsbriefkalender erzählen davon: wie ein Samenkorn Wurzeln schlägt, sich mit seiner Umgebung verbindet und Kraft zum Wachsen findet. Möge dieses Bild sinnbildlich für die junge Gemeinschaft stehen, die hier gerade zusammenwächst und ihre eigenen tragfähigen Wurzeln entwickelt.
Die Übergabe eines Hofes an eine neue Generation braucht Mut und Entschlossenheit– auf beiden Seiten. Umso mehr freuen wir uns, berichten zu können, dass wir den Schritt gewagt und uns auf diesen Weg eingelassen haben: den Schritt des Übergebens und des Übernehmens. Den Anfang haben im Frühjahr Julia und Lothar de Vries gemacht. Sie leben nun in Ratzeburg und sind uns und dem Hof weiterhin eng verbunden. Im kommenden Jahr werden wir den Weg fortsetzen.
Sehr dankbar sind wir für unsere wunderbaren Mitarbeiter*innen, die diesen Wandel mittragen und uns den Rücken stärken. Ihr seid großartig!
So begegnen wir den kommenden Herausforderungen mit Zuversicht, Leichtigkeit und Schaffensfreude – getragen vom Netz der Gemeinschaft, unserer treuen Kundschaft und allen Unterstützer*innen. Von Herzen danken wir Euch für alles, was Ihr uns täglich zurückgebt.
In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit und ein mutiges, kraftvolles neues Jahr.
Herzlichst
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und -
Einblicke und Ausblicke auf das Vergangene und das Kommende:
4 päivää sittenLiebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,
wir grüßen euch herzlich mit unserem Weihnachtsbrief, den wir jährlich veröffentlichen. Viel Freude beim Lesen.
Die Tage werden kürzer, Nebel liegt über Wiesen und Feldern, und die Sonne wärmt nicht mehr wie zuvor. Drinnen machen wir es uns gemütlich, blicken bei Tee und Kerzenschein zurück auf das vergangene Jahr und voraus auf das, was kommt: Was hat uns bewegt, wie fiel die Ernte aus, welche Begegnungen haben uns bereichert und was erwartet uns im neuen Jahr?
Nach einem feuchten Winter folgte von Mitte Februar bis Mitte Juni eine Trockenheit. In vier Monaten fielen nur 40 l Regen pro m². Das Gärtner- und Kartoffelteam musste viel beregnen, was einen enormen Energie- und Arbeitsaufwand bedeutete. Umso erleichterter waren wir, als der neue Beregnungsbrunnen endlich lief. Kürzere nächtliche Laufzeiten entlasteten uns und ermöglichten einen effektiven, verdunstungsarmen Wassereinsatz. Der zusätzliche Aufwand hat sich gelohnt: Die Gemüse- und Saatguternte fiel gut aus. Besonders der Kohl ist hervorragend gelungen, und bei den Kartoffeln durften wir sogar eine Rekordernte feiern. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer*innen, die die Ernte unter Dach gebracht oder den Betrieb am Laufen gehalten haben.
Auch das Getreide hat die Trockenheit erstaunlich gut überstanden, und im Futterbau war die Luzerne unsere große Retterin. Mit ihren tiefen Wurzeln kommt sie auch in trockenen Phasen an Wasser und zeigt, wie widerstandsfähig eine klimaangepasste Pflanze sein kann. So konnten wir unsere Tiere beruhigt von den Weiden zurück in den Stall holen.
Ein besonderes Highlight war unser „Norddeutscher Almauftrieb“: Im Herbst mussten unsere Kühe zweimal täglich die Bundesstraße überqueren, um auf der anderen Seite zu weiden. Der Aufwand wurde mit viel Milch und köstlichem Käse belohnt. Die Käserei wird zu Jahresbeginn für einige Wochen wegen Renovierungsarbeiten schließen – danach freuen wir uns, wieder das volle Sortiment anbieten zu können.
Die Erntezeit ist für uns immer ein Geschenk: Sie zeigt, wie alles ineinandergreift und wie viel Freude entsteht, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Am Ende eines langen Tages – verschwitzt, müde, aber erfüllt – zusammenzusitzen, eine Stulle in der einen und ein kühles Getränk in der anderen Hand, lässt uns spüren: „Ja, das ist es, was wir machen wollen.“ Unsere Arbeit fordert uns oft sehr, und doch schenkt sie Sinn, Gemeinschaft und Freude. So ernten wir nicht nur Gemüse oder Getreide, sondern auch Motivation, Verbundenheit und Solidarität.
Eine große Welle der Unterstützung durften wir bei unserer Petition erleben, die sich für unsere Pachtbelange eingesetzt hat. Auch wenn die Kreispolitik unsere Anliegen nicht aufgegriffen hat, war Eure Unterstützung ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts. Sie trägt uns weiter und bestärkt uns auf unserem Weg.
Auch im Kultur- und Pädagogikbereich war viel los: Über 50 Veranstaltungen machten den Hof für viele Menschen erlebbar. Unser Spielplatz mit dem schönen Klettergerüst war weiterhin ein beliebter Ort für Familien – doch nach über 20 Jahren müssen wir ihn aus Sicherheitsgründen abbauen. Da uns ein einladender Hof und glückliche Kinder am Herzen liegen, möchten wir ein neues Spielgerät anschaffen. Dafür freuen wir uns über jede finanzielle Unterstützung.
Ein Blick voraus: Im kommenden Jahr feiern wir 35 Jahre bio-dynamische Landwirtschaft auf der Domäne Fredeburg! Drei Gründungsfamilien hatten damals den Mut, hier Wurzeln zu schlagen und einen Ort zu schaffen, an dem gesunde Lebensmittel wachsen, Gemeinschaft gelebt wird, Kinder Natur erfahren und Kultur Raum bekommt.
Die Fotos auf unserem Weihnachtsbriefkalender erzählen davon: wie ein Samenkorn Wurzeln schlägt, sich mit seiner Umgebung verbindet und Kraft zum Wachsen findet. Möge dieses Bild sinnbildlich für die junge Gemeinschaft stehen, die hier gerade zusammenwächst und ihre eigenen tragfähigen Wurzeln entwickelt.
Die Übergabe eines Hofes an eine neue Generation braucht Mut und Entschlossenheit– auf beiden Seiten. Umso mehr freuen wir uns, berichten zu können, dass wir den Schritt gewagt und uns auf diesen Weg eingelassen haben: den Schritt des Übergebens und des Übernehmens. Den Anfang haben im Frühjahr Julia und Lothar de Vries gemacht. Sie leben nun in Ratzeburg und sind uns und dem Hof weiterhin eng verbunden. Im kommenden Jahr werden wir den Weg fortsetzen.
Sehr dankbar sind wir für unsere wunderbaren Mitarbeiter*innen, die diesen Wandel mittragen und uns den Rücken stärken. Ihr seid großartig!
So begegnen wir den kommenden Herausforderungen mit Zuversicht, Leichtigkeit und Schaffensfreude – getragen vom Netz der Gemeinschaft, unserer treuen Kundschaft und allen Unterstützer*innen. Von Herzen danken wir Euch für alles, was Ihr uns täglich zurückgebt.
In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit und ein mutiges, kraftvolles neues Jahr.
Herzlichst
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft -
Liebe Freundinnen und Freunde,
auf dem Foto seht ihr die Lange Koppel im Herbst 2025 – ein Stück Land, das wir seit fast 24 Jahren vom Kreis gepachtet haben. Mit viel Sorgfalt und Verantwortung haben wir diesen Boden bearbeitet, gepflegt und verbessert. Im Laufe der Jahre ist daraus mehr geworden als nur eine Fläche – er ist Teil unserer Geschichte und unseres Engagements.
Auf dem leichten Boden konnten wir den Humusgehalt nachweislich von 1,8 auf 2,7 Prozent steigern – ein sichtbares Zeichen dafür, wie lebendig Boden werden kann, wenn man ihn sorgfältig behandelt. Seit wir den Acker bewirtschaften verzichten wir vollständig auf Pestizide und synthetische Dünger. Dadurch haben wir schätzungsweise 25.000 Liter Heizöläquivalent eingespart – und noch viel wichtiger: wir haben Lebensraum geschaffen und Bodenfruchtbarkeit aufgebaut.
Umso schmerzlicher ist es, dass wir diesen Acker im Jahr 2027 verlieren werden – durch einen Flächentausch des Kreises, von dem wir erst erfuhren, als die Entscheidung längst gefallen war.
Ihr habt uns mit eurer Unterstützung bei unserer Petition den Rücken gestärkt – mit dem Ziel, dass wir einen Ausgleich für den Flächenverlust erhalten und dass in die neuen Vergabekriterien des Kreises künftig Gemeinwohlaspekte einfließen.
Eure Stimmen und Kommentare haben uns große Wertschätzung und Ermutigung geschenkt – dafür danken wir euch sehr!
Leider wurde unsere Petition von den politischen Vertreter:innen des Kreises nicht aufgegriffen. Wir haben keinen Ersatz für die verlorene Fläche erhalten und Gemeinwohlleistungen werden künftig nicht in den Vergabekriterien berücksichtigt. Und das mit den Stimmen einer uns nahe stehenden Partei, die aus der Ökobewegung hervorgegengen ist. Das ist unfassbar.
Es wurde eine große Chance vertan, Landwirtschaft als Teil der Lösung für die großen Krisen unserer Zeit zu begreifen – Biodiversität, Klima, Ernährung und Gesundheit.
Trotzdem sagen wir: Es hat sich gelohnt!
Ganz im Sinne von Václav Havel glauben wir, dass Hoffnung bedeutet, etwas Sinnvolles zu tun – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht.
Denn wir haben etwas bewegt:
• Die Verantwortlichen haben gespürt, dass die Vergabe öffentlicher Flächen nicht einfach nach parteipolitischen Interessen erfolgen kann, ohne Widerspruch aus der Bevölkerung.
• Einigen Entscheidungsträger:innen wurde erst später bewusst, dass sie dem Flächentausch zugestimmt hatten, ohne zu wissen, dass es sich um eine über Jahre ökologisch aufgewertete Fläche handelt. Damit verstößt der Kreis gegen geltendes EU-Recht (EU-VO 2024/1991 – Wiederherstellung der Natur).
• Und: Durch unseren Einsatz konnten zwei Punkte in den neuen Vergabekriterien verbessert werden – kleine, aber bedeutsame Fortschritte, die künftig vor allem kleineren Betrieben und Junglandwirt:innen helfen können.
Und das vielleicht Wichtigste:
Dank eurer Unterstützung durften wir spüren, dass wir Teil eines starken, unsichtbaren Netzwerks sind – eines Netzwerks von Menschen, die unsere Arbeit mittragen, unsere Werte teilen und an eine zukunftsfähige Landwirtschaft glauben.
Von Herzen danke für eure Solidarität, euer Vertrauen und eure Stimme.
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und
um Bioanbau zu fördern