Region: Hamburg
Soziales

Erförderlich – unser Beitrag zur Spielmobilarbeit ist wichtig und mehr wert!

Petition richtet sich an
Amt für Familie der Sozialbehörde
594 Unterstützende 476 in Hamburg

Sammlung beendet

594 Unterstützende 476 in Hamburg

Sammlung beendet

  1. Gestartet September 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Wir, die Honorarkräfte der Hamburger Spielmobile, haben uns zusammengetan, um uns für unsere Interessen stark zu machen. Wir fordern eine deutliche Erhöhung unserer Honorare, wie sie in der „Honorartabelle für die internationale Jugendarbeit und der Jugendverbandsarbeit“ vom 01.10.2021 unter 5.4 gefasst ist. Mindestens muss diese mit dem Niveau freiberuflicher Honorarkräfte an Ganztagsschulen unter 6.4 in derselben Tabelle gleichgestellt werden. In Hinblick auf die sich zuspitzende Krise in Form von steigenden Lebensmittelpreisen und der immer höher werdenden Wohn- und Heizkosten, ist die Tabelle insgesamt dringend den veränderten Bedingungen anzupassen.

Begründung

Aktuell werden wir als „Helferinnen und Helfer in der Kinder- und Jugendfreizeitarbeit, sowie in den ambulanten Betreuungsobjekten für junge Straffällige auf pädagogisch geleiteten Kinderspielplätzen (Spielplatzheim) oder bei Veranstaltungen“ eingestuft und erhalten 14,72 Euro die Stunde. Eine Honorarkraft an Schulen erhält 27,04 Euro. Unsere Arbeit in den Unterkünften ist nicht weniger anspruchsvoll und notwendig wie diese! Es sind immer mehr Kinder unter immer prekäreren Bedingungen, die wir mit unserer notwendigen, guten und wichtigen sozialen und pädagogischen Arbeit unterstützen, sich wider ihrer Umstände menschlich zu begegnen und zu entfalten. Die Zahlen der Kinder, die an unseren Spielaktionen teilnehmen, reichen mittlerweile in den dreistelligen Bereich(!). Es bedarf dort auch noch vielmehr einer personellen Kontinuität, um den Kern unserer Arbeit, nämlich Beziehungsarbeit mit Kindern leisten zu können. Aufgrund der Unterbezahlung brechen uns immer mehr Kolleg*innen in immer kürzeren Abständen weg, weil sie dazu genötigt sind, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Das ist auch deswegen besonders fatal, weil neben der Beziehungsarbeit, die eine

Grundlage für jede erfolgreiche und nachhaltig wirkende pädagogische Praxis bildet, bei der Tätigkeit der Spielmobile außerdem eine eingeübte und vertrauensvolle Teamarbeit eine essentielle Grundsäule ist.

Wir sind mehr als nur Packhilfen oder Assistent*innen unserer Hauptamtlichen!

Aber auch abgesehen von der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung sind wir für das, was wir leisten, schlichtweg unterbezahlt. In unseren kleinen Teams müssen wir „Honis“ durchgehend selbständig Angebote betreuen und anleiten. Die Fähigkeiten, um das leisten zu können, eignen wir uns selbstständig in unserer Freizeit an oder ziehen sie aus unseren in der Regel unbezahlten pädagogischen Ausbildungen. Wir machen uns unweigerlich Gedanken über den nächsten Einsatz und entwickeln Ideen für Aktivitäten, die wir in unsere Teams einbringen. In diesem Sinne sind wir keine Hilfskräfte zur Umsetzung von Vorgaben, sondern übernehmen selbstständig Aufgaben aus der pädagogischen und sozialen Arbeit und müssen auch entsprechend bezahlt werden. Hinzu kommt, dass wir mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die in Folge ihres Fluchthintergrunds in der Regel schwer Traumatisches erlebt haben. Das hinterlässt auch Spuren bei uns, es lässt den*die erfahrenste Pädagog*in nicht kalt. Was wir auf der Arbeit erleben, nehmen wir zwangsläufig mit nach Hause und müssen es verarbeiten. Die Zeit, in der uns auf der Arbeit Erfahrenes beschäftigt und wir Wege finden müssen, damit umzugehen, muss in unserer Bezahlung berücksichtigt werden. Die Arbeit auf Honorarbasis bringt jede Menge Unsicherheiten mit sich. Wir sind nicht über eine Berufsgenossenschaft abgesichert, was zur Folge hat, dass mögliche Arbeitsunfälle nicht als solche behandelt werden und wir immer in der Gefahr sind, sollten wir plötzlich arbeitsunfähig werden, unseren Lebensunterhalt nicht bestreiten zu können – und das in dieser Lage (s.o.).

Auch wenn Einsätze wegen kaputter Autos, Krankheitsfällen im Team, Urlaub, Winterpausen, Terminen mit Behörden, Fortbildungen/Teamtagen unserer Hauptamtlichen oder aus anderen Gründen ausfallen, werden wir nicht bezahlt. Das ist problematisch, weil wir so immer wieder unverschuldet Lohnausfälle haben. Diese können wir aufgrund der Tatsache, dass unsere Honorartätigkeiten häufig unsere einzigen Einkommensquellen sind, in der Regel nicht ausgleichen. Die Eigenständigkeit und Organisationfähigkeit, die uns bei der Arbeit abverlangt wird, müssen wir auch in der Nachbereitung und Planung an den Tag legen. Wir müssen Rechnungen schreiben, Termine planen, werden ständig kontaktiert mit der Frage, ob wir einspringen können. Dies alles findet unbezahlt im Privatem statt, auch das muss sich in unserer Vergütung niederschlagen.

Klar, die zuletzt genannten Problematiken wohnen jeder Tätigkeit auf Honorarbasis inne. Insofern wären abgesicherte Beschäftigungsverhältnisse die eigentlich zu stellende Forderung. Wir nehmen aber an, dass diese Umkehr einer Negativentwicklung nicht von heute auf morgen zustande kommt. Daher fordern wir, die Anforderungen, Belastungen und Risiken, denen wir uns aussetzen und stellen, durch eine deutliche Hebung unserer Honorarhöhe angemessen abzubilden.

Die Honorarkräfte der Hamburger Spielmobile

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Alexander Benthin aus Hamburg
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