Region: Halle/Saale, Sachsen-Anhalt
Bildung

Fächervielfalt erhalten! "Kleine" Fächer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg retten!

Petition richtet sich an
Rektorat der Martin-Luther-Universität, Landtag von Sachsen-Anhalt, Landesregierung von Sachsen-Anhalt, Akademischer Senat der Martin-Luther-Universität
1.564 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

1.564 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

An der Martin-Luther-Universität (MLU) droht ein Kahlschlag unter den Kleinen Fächern – Fächern, die nicht nur eine lange Tradition an unserer Universität haben, sondern bis heute national wie international zum Renommée der MLU in den Bereichen Alte Sprachen (Gräzistik), Archäologien (Orientarchäologie) und Außereuropäische (Südasienkunde, Indologie und Japanologie) oder Kleine europäische Kulturen (Südslawistik) beitragen sowie insbesondere erfolgreich bei der Einwerbung von Drittmitteln und der Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs sind! Fächervielfalt war seit eh und je ein Markenzeichen der MLU in Sachsen-Anhalt, das die Universität auch für Wissenschaftler:innen und Studierende attraktiv gemacht hat! Auch der Wissenschaftsrat hat 2013 mit Nachdruck empfohlen, dass die MLU die Kleinen Fächer stärker in ihrem Profil sichtbar macht.

Das aktuelle Spardiktat – unter dem Euphemismus „Profilschärfung “ – betrifft in besonderer Weise die Kleinen Fächer, denn mit der Kürzung von Lehrstühlen stehen diese Fächer, die ohnehin nur von einer Person vertreten werden, komplett vor dem Aus. So verschwinden in Sachsen-Anhalt ganze Fächerkulturen, denn gestrichen werden Fächer, die in ganz Mitteldeutschland überhaupt nur an der MLU vertreten werden!

Hinzu kommt, dass in der vom Rektorat der MLU und vom Wissenschaftsminister 2020 unterschriebenen Zielvereinbarung, der Basis für die zukünftige strukturelle Weiterentwicklung der Universität, unter dem Lehrprofil u.a. angegeben sind: Griechisch, Südasienkunde, Japanologie, Archäologie und Slawistik. Die aktuellen Kürzungspläne widersprechen inhaltlich dieser Vereinbarung! Dagegen richtet sich diese Petition! Die MLU stellt hier einen ihrer Markenkerne zur Disposition, aber sie droht über den Imageschaden hinaus weit mehr zu verlieren: In Zeiten der Globalisierung ist Expertise zu unterschiedlichen Regionen der Welt ein entscheidender Standortfaktor, so zu wirtschaftlich starken oder stark wachsenden Volkswirtschaften wie Ost- oder Südasien. Im südslawischen Raum befinden sich aktuell Beitrittskandidaten zur EU. Aber auch jenseits wirtschaftlicher Faktoren sind politische, kulturelle, religiöse und soziale Probleme zunehmend in einem globalen Diskurs zu sehen und von diesem geprägt, die nicht alleine durch die westliche Sichtweise gelöst werden können. Um diese Prozesse zu verstehen, zu analysieren und für involvierte Bereiche aufzuarbeiten, bedarf es neben fundierter Sprachkenntnisse auch regionalwissenschaftlicher Expertise in verschiedenen Bereichen.

Zukunft erfolgreich zu gestalten, dafür ist immer wieder ein kritischer Blick auf die Geschichte notwendig, eine Geschichte, die nicht nur Europa in den Blick nimmt, sondern alle Weltregionen, und nicht nur die Moderne und die Gegenwart, sondern offen ist für lange Zeiträume. Wie viel ist zu lernen über sprachliche wie materielle Zeugnisse, insbesondere aus Regionen, die schon vor Jahrtausenden Anfänge globalisierter Gesellschaften zeigen, wie viel können wir lernen aus deren Erfahrungen und Wissen. Insofern sind sowohl die Alten Sprachen der Antike und Kulturen wie auch die Orientarchäologie, die sich mit Mesopotamien als „Wiege der Kultur“ und dem Knotenpunkt zwischen Orient und Okzident beschäftigt, unverzichtbar.

Es geht somit bei der Petition zum Erhalt dieser Fächer also nicht nur um die Diskussion um Inhalte an der Universität selbst, sondern vielmehr darum, zukünftig hervorragend ausgebildete Absolvent:innen auf diesen Gebieten zu haben, die ihre Expertise in Wirtschaft, Politik, Kultur und Verwaltung in Sachsen-Anhalt, Deutschland und der EU einbringen können.

Wir fordern das Rektorat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dazu auf, die massiven Kürzungspläne einzustellen, die Finanzlage transparent darzustellen und darauf aufbauend gemeinsam mit den Fakultäten und Instituten an der weiteren Profilierung der MLU im Universitätsverbund zu arbeiten!

Wir fordern die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf, eine stabile Grundfinanzierung für alle Hochschulen des Landes sicherzustellen und die MLU als das zu bewahren, was sie ist: eine traditionsreiche Alma Mater mit Zukunft und die einzige Volluniversität des Bundeslandes!

Wir appellieren an die Senatorinnen und Senatoren der Martin-Luther-Universität sich neben der Einheit von Forschung und Lehre besonders für den Erhalt Kleiner Fächer und die damit einhergehende Vielfalt an unserer Universität und so für eine starke Partnerin im Universitätsverbund einzusetzen!

Wenn Ihnen die Zukunft der MLU, die Breite der universitären Bildung für zukünftige Generationen von Studierenden und Forscher:innen und Mitteldeutschland als starker Wissenschaftsstandort, der entscheidend auch für die gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region ist, am Herzen liegen, dann solidarisieren Sie sich mit uns! Unterschreiben Sie die Petition und stehen Sie mit Ihrer Unterschrift und im Kommentarbereich für den Fortbestand der Fächervielfalt an der MLU ein!

Begründung

Zielvereinbarung 2020 – 2024 zwischen dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt und der Martin-Luther-Universität Halle-WittenbergZielvereinbarung Lehrebezogene - Profile Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg https://mwu.sachsen-anhalt.de/wissenschaft/hochschulen/zielvereinbarungen/#c295633

Anlage 1, S. 13: Lehrebezogene - Profile Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

"Sprache und Literatur: Germanistik, Anglistik, Romanistik, Gräzistik, Hispanistik, Italianistik, Latinistik,

Slavische Sprachen, Polonistik

Geschichte (einschließlich Landesgeschichte)/Kunstgeschichte/Archäologie

Orientwissenschaften/Nahoststudien/Südasienkunde/Japanologie"

weitere Informationen zur Kürzungsdebatte an der MLU:

#mlunterfinanziert

https://mlunterfinanziert.wordpress.com/

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Sabine Häusler aus Halle
Frage an den Initiator

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Neuigkeiten

Studierende der Japanologie. Leider einzige Japanologie in Sachsen-Anhalt, keine zweite woanders. Leipzig ist zwar in Sachsen, aber Sachsen ist NICHT Sachsen-Anhalt. Beide Bundesländer haben AfD-Probleme. Sachsen neu leider NOCH ETWAS SCHLIMMER als Sachsen-Anhalt. Denn die sind hier an der Regierung mit.

Noch kein CONTRA Argument.

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