Als langjährige Bewohner des Ortes sorgen wir uns zunehmend um die geplante Bebauung der naturbelassenen Fläche am Hauser Weg. Diese Fläche ist als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen und dient der Klimaregulierung unseres gesamten Ortes. Im Gemeinderat wird nun ein städtebauliches Konzept für den Bau eines Pflegeheims und mindestens 120 Wohneinheiten geplant.

Unser Anliegen ist persönlich und dringend, da bereits ein Bebauungsplan verabschiedet werden soll. Wir wissen aus persönlicher Erfahrung, wie wichtig diese Fläche für den lokalen Wasserabfluss und den örtlichen Umweltschutz ist. Wie beim 10 jährigen Hochwasserereignis am 1. und 2. Juni 2024 zu erleben war, sind hier große Wassermengen im natürlichen Rückhaltebecken geblieben, so dass es zu keinen dramatischen Überschwemmungen der Anlieger am Unterlauf des Hennigbachs (Gebiete der Sempt) sowie der angrenzenden Wohngebiete kam. Der Verlust dieses Gebiets wird zu schwerwiegenden Umweltproblemen (Klimaregulierung und fehlende Frischluftschneise für den gesamten Ort) und Überschwemmungen (durch Bachwasser und Oberflächenwasser) führen, von denen der gesamte Ort betroffen sein wird.

Für uns ist es des Weiteren unverständlich, wie die Marktgemeinde seit 30 Jahren an einem Hochwasserschutzkonzept für den gesamten Ort arbeiten kann und gleichzeitig die gesamten Ideen an der Heilmaierbrücke enden lässt. Die Pläne sehen unter anderem im oberen Bachlauf mehrere Rückhaltebecken mit einem Volumen von 300.000 Kubik Liter Wasser vor. Gleichzeitig endet das Konzept aber an der Heilmaierbrücke, wo im weiteren Verlauf ein natürliches Rückhaltebecken eliminiert werden soll.
Eine Überplanung des folgenden Gebietes (wie oben beschrieben) wird einem privaten Bauwerber überlassen, der durch die Bebauung des restlichen Grundstückes die Finanzierung des Bachausbaus sicherstellen möchte. Hierbei sehe ich seine persönlichen Interessen über die Interessen des Gemeinwohles der Gemeinde sowie der Anlieger im Thema Hochwasser- und Umweltschutz gestellt.

Dies alles steht im direkten Widerspruch zu den aktuellen Wetterberechnungen, Gesetzen zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zu den örtlichen Gegebenheiten.

Wir sehen hier eine Unvereinbarkeit zu Deutschlands Engagement für den Umweltschutz, die sich unter anderem in seiner Verpflichtung äußert, 30% seiner Landfläche bis 2030 unter Naturschutz zu stellen (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit).

Wir fordern daher, dass die Pläne für dieses Bauprojekt überdacht werden. Es ist unsere Pflicht, unsere Gemeinschaft und unsere natürlichen Ressourcen zu schützen.

Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und unterschreiben Sie die Petition. Ihre Stimme zählt!