Gesundheit

Für eine echte Revolution im Gesundheitssystem! #AufbruchGesundGerecht

Petition richtet sich an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
809 Unterstützende 807 in Deutschland

Sammlung beendet

809 Unterstützende 807 in Deutschland

Sammlung beendet

  1. Gestartet August 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Als Ärztin und Pflegefachkraft haben wir die Auswirkungen des kranken Gesundheitssystems am eigenen Leib gespürt. Es reicht! Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat eine Revolution angekündigt. Die bisherigen Pläne reichen jedoch nicht. Wir fordern daher eine echte Revolution im Gesundheitssystem: 

  1. Gute und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung garantieren: unabhängig von der Kassenlage und Fallzahlen!
  2. Privatisierung stoppen: Krankenhäuser müssen Gewinne aus Krankenversicherungsbeiträge in der Gesundheitsversorgung belassen!
  3. Mehr Wertschätzung für das Personal: Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes & Tariftreue ohne Ausnahmen!
  4. Miteinander statt gegeneinander: Alle Berufsgruppen ambulant und stationär stärken & Kompetenzen anerkennen
  5. Bessere Versorgung: Bedarfsgerechte Personalschlüssel für mehr Zeit in der Patient:innenversorgung
  6. Vorsorge statt nur Nachsorge: Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention an erster Stelle
  7. Health in all Policies: Prüfung aller Gesetze auf gesundheitliche Auswirkungen

Nur so kann unser Gesundheitssystem erhalten und so verändert werden, dass wir wieder die Menschen gesund halten und machen können! Gesundheit ist kein Luxusgut, Gesundheit ist ein Grundrecht!

Erstunterzeichnende

  • Annemarie Fajardo, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
  • BochumerBund e.V.
  • Bunte Kittel e.V.
  • Bündnis Klinikrettung
  • Chris Grüne, Notfallsanitäter und Influencer @notruf.frankfurt
  • Christian Schwark, Landesvorsitzender Marburger Bund Hessen
  • Georg Schulze, ver.di-Gewerkschaftssekretär

Begründung

Weil weder genug Zeit noch genug Personal da ist! Und weil es im jetzigen System mehr darum geht, schnell viele Patient:innen als Belegzahlen zu generieren, und nicht welche Behandlung gerade die beste für den Menschen wäre. Uns reicht‘s! Wir wollen das System ändern, denn so ist keine gute gesundheitliche Versorgung möglich. Der Mensch muss im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung stehen und nicht der Profit!

Zu 1: Die Finanzierung von Einrichtungen, wie Kliniken, darf nicht von der Anzahl der Behandlungen abhängen. Einrichtungen der Gesundheitsversorgung dürfen nicht in einen marktwirtschaftlichen Konkurrenzkampf gezwungen werden! Die Finanzierung von Praxen darf nicht zum Quartalsende limitiert sein. Ein System der Daseinsvorsorge muss ausreichend finanziert werden, damit es nicht unter Sparzwang und Personalmangel gerät. Das aktuelle Fallpauschalensystem über DRGs führt zu Fehlanreizen: Finanziert werden viele Operationen, viele Aufnahmen und ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus: das schadet im Zweifel den Patient:innen. Die aktuelle Reform schwächt diese Anreize nur viel zu wenig ab! Wir fordern stattdessen ein ganzheitliches Umdenken der Gesundheitsfinanzierung, Abschaffung der DRGs und Transparenz der Verteilung von Geldern!

Zu 2: Profite, die Klinikbetreiber und alle Einrichtungen der grundlegenden Gesundheitsversorgung aus Krankenversicherungsbeiträgen machen, dürfen nicht als z. B. Aktienausschüttungen dem System entzogen, sondern müssen für die Versorgung von Patient:innen im Gesundheitssystem verbleiben. Private Konzerne dürfen nicht mit Versicherungsgeldern Gewinne machen! Die Gesundheitsversorgung gehört zurück in die öffentliche Hand.

Zu 3: Assistenzärzt:innen müssen i.d.R. ihr Einverständnis für eine höheren Arbeitszeit geben als gesetzlich erlaubt. Die Folge sind 24 Stunden-Dienste und Wochenarbeitszeiten von 70 Stunden und mehr. Pflegefachkräfte dürfen bis zu zwölf Tage am Stück zu arbeiten. Diesen Ausnahmeregelungen wollen wir ein Ende setzen. 

Die Ausruhzeit zwischen den Diensten wird oft nicht eingehalten, gerade bei ungeplanten Überstunden oder Einspringen aus dem Frei. Gerügt wird das meist nur vom Betriebsrat. Dies muss endlich auch gesetzlich sichergestellt und vor allem kontrolliert werden! Wir fordern hierfür ein verpflichtendes Offenlegen der Arbeitszeitüberschreitungen sowie die flächendeckende Tariftreue aller Einrichtungen (kommunal, frei-gemeinnützig und privat) im Rahmen des Vergabegesetzes.

Zu 4: Wir fordern eine neue Finanzierungsstruktur, die die berufsgruppen- und sektorenübergreifende Arbeit miteinander verzahnt. Damit Ärzt:innen, Pflegefachkräfte, Therapeut:innen und weitere Gesundheitsberufe im ambulanten und stationären Bereich gleichermaßen, miteinander und nicht gegeneinander für unsere Gesundheit sorgen können. Community Health Nursing, Gemeindenotfallsanitäter:innen, Gesundheitskioske und psychosoziale sowie pflegerische Notfallversorgungen müssen zeitnah eingeführt werden. Teamwork mit Multiprofessionalität muss zwischen ärztlichen, pflegerischen, therapeutischen und anderem Gesundheitspersonal strukturell und finanziell gesichert werden. Durch die reine Fixierung auf Ärzt:innen im SGB V kommen bestehende Kompetenzen anderer Heilberufe kaum bis gar nicht zum Tragen. Wir fordern, dass Pflegefachkräfte und Therapeut:innenberufe den Stellenwert in den Gesetzesbüchern erhält, die es für eine interprofessionelle Arbeit am Patient:innen braucht.

Zu 5: Immer mehr Personal verlässt das Gesundheitssystem. Die Arbeitsbelastung steigt zunehmend. Dieser Zustand führt langfristig zur Erschöpfung und Überarbeitung des Personals sowie zu einer schlechteren Versorgung der Patient:innen und Fehlern, die Menschenleben kosten können!

Die Arbeit am Menschen ist eine körperlich und emotional fordernde Tätigkeit. Um eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen, fordern wir bedarfsgerechte und gesetzlich geregelte Personalschlüssel! Diese müssen von Fachpersonal eruiert, festgelegt und regelmäßig angepasst werden.

Zu 6: Unser Gesundheitssystem ist fast ausschließlich auf das Heilen von bereits bestehenden Krankheiten ausgelegt. Wir fordern den Paradigmenwechsel hin zur Gesunderhaltung der Menschen und Prävention! Hierzu bedarf es der Aufklärung, der Stärkung der Selbstbestimmung und Resilienz im Sinne einer Gesundheitsförderung. 

Wissen über Ernährung, Bewegung und Schadstoffe, den eigenen Körper, die eigene Psyche und wie sie gesund zu halten sind, gehört als Gesundheitsunterricht fest mit in Kindergärten und schulischen Einrichtungen etabliert. 

Zu 7: Wenn neue Wohngebiete, Fabriken oder Autobahnen gebaut werden, Sozialleistungen verändert oder das Bildungssystem reformiert wird: Die meisten politischen Entscheidungen beeinflussen kurz- oder langfristig auch die Gesundheit der Menschen. Wir fordern, dass alle neuen Gesetzesvorhaben unter einen Gesundheitsvorbehalt gestellt werden.

Stefanie Minkley (Fachärztin für Allgemeine Chirurgie) & Xenia Ebner-Pühl (Gesundheits- und Krankenpflegerin)

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende der Petition "Für eine echte Revolution im Gesundheitssystem! #aufbruchGesundGerecht",

    Die Petition war erst der Anfang, die Revolution startet jetzt erst - und dafür brauchen wir dich!

    Unsere Initiative geht in die zweite Runde: Wir diskutieren die heißen und schwierigen Fragen der Gesundheitspolitik. Wir vernetzen uns, denn: Nur gemeinsam sind wir stark!

    Melde dich jetzt für unsere Online Formate an: Diesen Donnerstag, 16. Mai, starten wir um 18:30 Uhr mit der Frage "Abschied von den DRGs?!". Zusammen mit Bunte Kittel e.V. und dem vdää analysieren wir die aktuellen Reformpläne und alternative Krankenhausfinanzierung.

    Die weiteren Termine findest du unter: www.aufbruch-gesund-gerecht.de/

    Sei mit dabei und... weiter

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