696 signatures
Collection finished
Petition is addressed to: Bürgermeister Dr. Sascha Weber
Das untere Roßfeld zwischen Aschbach und Affolterbach darf nicht bebaut werden. Insbesondere die Erschließung und Entwässerung des ökologisch wertvollen Gebiets muss verhindert werden.
Reason
Das gefährdete Gebiet liegt zwischen den Ortsteilen Affolterbach und Aschbach. Von den beidseitigen Fahrradwegen kann das Überschwemmungsgebiet des Ulfenbachs eindrücklich beobachtet werden. Es bietet Lebensraum für wichtige Tierarten. Biber, die in Deutschland besonders streng geschützt sind, haben sich dort vor einigen Jahren angesiedelt und in diesem Jahr nachweislich Jungtiere aufgezogen. Deren Damm und die daraus resultierende Überschwemmung der Wiese bietet wertvollen Lebensraum für eine vielfältige Vogelwelt. Der NABU konnte über mehrere Monate dieses Jahres hinweg dort über 60 Vogelarten beobachten. Die Bekassine ist fast das ganze Jahr dort ansässig. Wiesenpieper, Feldschwirl, Wasserralle, Waldwasserläufer, Krickente, Schwarzstorch, Rotmilan, Teichhuhn, Sumpfrohrsänger, Eisvogel, Wasseramsel, Mittelspecht, Schwarzkehlchen und der Vogel des Jahres 2023, das stark gefährdete Braunkehlchen, trifft man unter anderem dort an. Viele dieser Vogelarten stehen schon länger vor dem Problem, dass ihr Lebensraum immer weiter schrumpft.
Der Bebauungsplan stammt aus den 90ern und ist somit "veraltet". Wie das notwendige Gutachten, das für eine Bebauung jetzt notwendig war, zu dem Ergebnis kommen kann, dass in diesem Gebiet nichts Schützenswertes vorhanden sei, ist bei diesen Beobachtungen ein Rätsel.
Neben dem Naturschutzaspekt besteht zusätzlich die Gefahr, dass das Vorhaben sogar der ansässigen Industrie schaden könnte. Der Industriepark IGENA verwaltet sehr erfolgreich die ehemaligen Coronet-Gebäude in der Kerngemeinde. Auf diesem Gelände fließt der Gaderner Bach in den Ulfenbach. In 2021 und 2022 wurden nicht nur Teile des Außengeländes überschwemmt, sondern auch Gebäude, da nach Starkregenereignissen die Wassermassen nicht mehr im Bachlauf abfließen konnten. Das weiter bachaufwärts gelegene Gelände des unteren Roßfeldes hat vermutlich eine bedeutende Rolle im Hochwasserschutz. Eine Bebauung und die damit einhergehende Trockenlegung eines großen Teils der Bachaue wird sich wahrscheinlich negativ auf den Hochwasserschutz auswirken. In Anbetracht weiterer Baumaßnahmen entlang des Ulfenbachs und seiner Zuflüsse (geplante Bebauung der Brückenwiese am Ulfenbach, Fertigstellung der Kita "Glückszauber" in 2022 nach der Überschwemmung, Neubaugebiet "Pfeifersacker", angestrebte vorgeschaltete Bauleitplanung einer Kindertagesstätte, alle drei entlang des Spechtbachs, der kurz vor dessen Mündung in den Ulfenbach in den Gaderner Bach fließt) und der Ausschöpfung sämtlicher Hochwasserschutzmaßnahmen auf dem IGENA-Gelände, wäre eine Versiegelung dieser Überschwemmungsfläche verantwortungslos.
Andernorts werden Gelder in aufwändige Renaturierungsaktionen und in den Hochwasserschutz gesteckt, es werden Informationstafeln und Aussichtsplattformen aufgestellt, um Menschen sicher an solchen wertvollen Biotopen teilhaben zu lassen und hier soll ein wertvolles und überaus schützenswertes Gebiet zerstört werden. Dies dürfen wir keinesfalls zulassen!
Petition details
Petition started:
10/17/2024
Petition ends:
10/31/2024
Region:
Wald-Michelbach
Topic:
Environment
News
-
Die Petition wurde eingereicht
on 02 Feb 2025Liebe Unterstützende,
wir haben uns länger nicht gemeldet. Heute ist Welttag der Feuchtgebiete. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, über die letzten Entwicklungen zu informieren. Am 12.12.2024 wurde die Petition symbolisch an den Bürgermeister Dr. Sascha Weber übergeben. Dieser empfing uns freundlich, zeigte allerdings keinerlei Verständnis für unser Anliegen. Wir starteten mit einer Zusammenfassung der Kommentare und Argumente, die wir von Ihnen gehört und gelesen haben, wie wichtig der Arten- und Hochwasserschutz sei, dass viele gerne dort vorbei spazierten, dass man nicht seine Heimat immer weiter zugebaut sehen wolle, dass zuerst Leerstand bekämpft werden solle, dass Privatleute, die tatsächlich nachhaltig umbauen, statt neu bauen wollen, von der Gemeinde Steine in den Weg gelegt bekämen, aber man das Gefühl habe, die Gemeinde selbst mache es sich dann selbst sehr einfach, um nur ein paar zu nennen. Daraufhin wurden die Unterschriftenlisten mit insgesamt 696 Unterschriften, davon 415 von in Wald-Michelbach gemeldeten Menschen, und Kommentarliste überreicht. All diese Menschen, also Sie, haben innerhalb von nur zwei Wochen unterzeichnet.
Nach der offiziellen Übergabe der Listen, hatten die Vertreter der NABU-Verbände Wald-Michelbach und Kreis Bergstraße die Möglichkeit mit dem Hintergrund ihrer Fachkenntnis, die Wichtigkeit dieses Gebietes für den Artenschutz zu verdeutlichen und die Ergebnisse des von den Umweltverbänden in Auftrag gegebenen Gutachtens zu erklären. Sie verdeutlichten die Schwierigkeit des Nachweises von Brutgebieten, sie können aber die gefundenen Hinweise auf seltene Arten und Balz- und Brutverhalten durch eigene Beobachtung vielfach bestätigen. Danach folgte eine allgemeinere Diskussion, bei der unter anderem auch finanzielle Aspekte und alternative Flächen angesprochen wurden. Einige Argumente, die der Bürgermeister hervorbrachte, muteten etwas seltsam an, wie beispielweise, dass die Wiese gar nicht wirklich feucht sei und das Schilf bewässert worden wäre. Vor allem seit der Mahd des Schilfs, ist die Feuchtigkeit des Bodens in Form von sichtbar gewordenen und dauerhaft vorhandenen Pfützen noch deutlicher zu sehen. Wer denn bewässert hätte, konnte er nicht sagen und wich der Frage aus. Zum Abschluss wurde dem Bürgermeister noch eine wichtige Botschaft mitgegeben: „Ein tolles Gebiet haben Sie dort.“
Da neben dem Unverständnis des Bürgermeisters das Interesse der Gemeindevertretung ebenfalls gering ausfiel, wie an den wenigen Stellungnahmen zu sehen ist, und die Odenwälder Zeitung keinerlei Interesse hatte, über die Übergabe zu berichten, konzentrierten wir uns dann auf andere Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Es werden weiterhin immer wieder Nachweise der in dem Gebiet vorkommenden Tiere – vor allem der Bekassinen – gesammelt und an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Die Umweltschutzorganisation MUNA hat einen Anwalt eingeschaltet und geht nun rechtlich gegen den Baubeginn vor. Wir stehen voll und ganz hinter diesem Schritt. Zudem wurde auf deren Internetseite ein lesenswerter Beitrag veröffentlicht: https://www.muna-ev.com/aktuelles/
Wir laden Sie ein, den heutigen Welttag der Feuchtgebiete zum Anlass zu nehmen, sich über diese wertvollen Biotope zu informieren, Freunde und Bekannte zu informieren und sich bei diesem schönen Wetter am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg zu den Affolterbacher Wiesen oder einem anderen Feuchtgebiet zu machen, um dort die Artenvielfalt aus der Ferne zu beobachten und zu genießen. Wir sind heute auf jeden Fall unterwegs.
Viele Grüße und einen sonnigen Tag in der Natur wünschen die Initiatoren -
Die Petition ist bereit zur Übergabe - Neuer Übergabetermin
on 10 Dec 2024Liebe Unterstützende,
der neue Übergabetermin ist am 12.12.2024 um 16:30 Uhr im Rathaus. Bisher haben leider nur vier Mitglieder der Gemeindevertretung eine Stellungnahme veröffentlicht.
Viele Grüße von den Initiatoren -
Debate
In diesem Jahr flutete der sommerliche Starkregen die neu gebaute Kindertagesstätte „Glücksgarten”. Die Feuerwehr rettete. Was, wenn durch die geplante Bebauung das gesamte Wasser nicht mehr natürlich zurück gehalten wird, sondern mit rasanter Geschwindigkeit in Wald-Michelbach strömt und nicht nur die Kindertagsesstätte verwüsten wird? Am 29. November will OB Sascha Weber im Begegnungszentrum einen Karaoke-Abend gestalten. Eine gute Gelegenheit, ihm nachdrücklich die nötigen Fragen zu stellen!
Wie groß ist die Gesamtfläche des Gewerbegebietes? Auf der Karte ist das untere Roßfeld nur ein kleiner Teil des Gebietes neben dem Ulfenbachtal. https://www.ueberwald.eu/wp-content/uploads/2022/10/Gewerbegebiet-Affolterbach.pdf