Petition richtet sich an:
Landtag Baden-Württemberg (Petitionsausschuss)
Wir sind entschieden gegen die geplante Streckenführung des Radschnellwegs Heidelberg- Mannheim am Ilvesheimer Neckarkanal.
Laut Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) steht der Trassenverlauf des Radschnellwegs (RSW) zwischen Heidelberg und Mannheim fest:
"Am Ortsrand von Ilvesheim zweigt der Radschnellweg in Richtung Neckar ab. Entlang des Neckarkanals führt er bis zum Industriegebiet von Ladenburg...." https://www.radschnellweg-hd-ma.de/post/die-vorzugstrasse-steht-fest-die-detailplanung-beginnt
Nach Aussage des RP sollen Eingriffe in die Natur möglichst vermieden/ minimiert werden. Betrachtet man den geplanten Verlauf, sieht man deutlich, dass dramatische Eingriffe in die Natur zwangsläufig erfolgen werden. Daher sind sehr viele BürgerInnen von diesem Vorhaben schockiert, da durch den geplanten Streckenverlauf viele große, alte Bäume, Büsche, Hecken und Grünflächen gefällt und gerodet und somit unwiederbringlich verschwinden werden.
Es ist uns unverständlich, wie man in der Zeit des unleugbaren Klimawandels und nach mehrjährigen Hitzesommern in Folge eine Strecke von ca. 3 km Länge und einer Breite von insgesamt ca. 6,50 m (4,00 m für Radfahrer - 2.50 m für Fußgänger) entlang des Neckarkanals versiegeln - also asphaltieren/ betonieren – und somit einen wertvollen, gewachsenen Baum- und Heckenbestand entfernen kann. Selbst bei einer Breite von "nur" 4,00 m ergäben das 12 000 qm. Mit dem Bau dieses RSWs wird eine extreme Schneise geschlagen, die dieses Naherholungsgebiet weitgehend zerstört. Hier befindet sich auch das besonders schützenswerte sog. Blindenbad, ein kleines, aber feines Biotop, in dem sich eine vielfältige und auch seltene Tierwelt entfalten konnte.
Begründung
Uns erscheint die ursprüngliche bevorzugte Variante des RP vom September 2019 den RSW in Ilvesheim entlang Feudenheimer- und Goethestraße zu führen, zwingend notwendig, da diese Route absolut umweltschonend ist.
Bei dieser Lösung muss kein einziger Baum gefällt werden. Die Goethestraße ist bereits ein ausgewiesener Radweg. "Die Einrichtung einer Fahrradstraße würde sogar zu einer Verkehrsberuhigung beitragen, da der motorisierte Verkehr hier besondere Rücksicht auf Fahrradfahrer nehmen muss. Bei Bedarf wäre es an solchen Einrichtungen für und mit eingeschränkten Personen zudem denkbar, weitere Querungsstellen zu realisieren.“ https://52fab9e8-ebaa-4b85-b133-6adb655acd47.filesusr.com/ugd/edbc75_becc584152b64fcead1f9e9018e1a0c9.pdf
Wäre hier nicht auch eine Anliegerstraße für PKWs denkbar?
Nutzer von Fahrradschnellwegen haben primär das Ziel, möglichst effizient und störungsfrei von A nach B zu gelangen. Sie werden in der Regel den kürzesten Weg wählen und Umwege, wie es der rechtwinklige Schwenk von der von Feudenheim kommenden Straße zum Neckarkanal vorsieht, vermeiden.
Allein dieser rechtwinklige Schwenk bedeutet einen Umweg von knapp 500 m auf bisher unversiegeltem Ackerboden. https://www.radschnellweg-hd-ma.de/radschnellverbindung?lightbox=dataItem-jxag2il5
Die Grünflächen entlang des Kanals bilden eine verbundene grüne Oase aus Wasserfläche und Naturräumen. Sie sind ein eindrucksvolles Naherholungsgebiet für Menschen und ein schützenswerter Lebensraum für Tiere. Gleichzeitig ist dies ein Sozialraum für vielfältige Begegnungen.
Es ist uns ein großes und wichtiges Anliegen, dieses naturnahe, wertvolle Areal für uns und zukünftige Generationen zu schützen und zu bewahren.
Gerade in Zeiten des Klimawandels und des zunehmenden Artensterbens ist dem Naturschutz höchste Priorität einzuräumen.
Wir meinen, dass es eine der großen und besonderen Herausforderungen dieser Zeit ist, eine Mobilitätswende unter Gewährleistung des Naturschutzes zu realisieren. Es wäre wunderbar, wenn dies auf dem Abschnitt in Ilvesheim gelänge und nicht- wie gerade in Mannheim geschehen-, der Naturschutz der Mobilitätswende geopfert werden würde.
Daher hoffen wir auf Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung!