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Bürgermeister der Stadt Kellinghusen
Wie alle aus der Presse - spätestens während der Bürgerinformation am 16.08.2015 - erfahren haben, hat sich die Stadt für eine Umsiedlung des Lidl-Marktes vom derzeitigen Standort in die Lehmbergstraße entschieden. Dazu werden die Volksbank, der leerstehende SB-Markt und das grau verputzte Wohnhaus abgerissen. Es entsteht ein riesiges Loch in der Wohnbebauung! Die Lücke wird teilweise durch ein neu gebautes SB-Markt-Gebäude (kistenförmige Architektur) und einen großen, tief einsehbaren Parkplatz gefüllt: Mit schwerwiegenden Folgen für das unmittelbare Wohnumfeld und die weitere Stadtent-wicklung in diesem Stadtteil!
Obwohl diese Maßnahme einschneidende Folgen für die Stadtentwicklung hat, wurden die Kellinghusener Bürger nicht im Vorwege informiert. Der Name Lidl wurde geheimgehalten, die vorgeschriebene Bürgerinformation viel zu spät in der Presse bekanntgegeben. Das ist kein Zeichen von "offener Politik" und "aktiver Teilhabe der Bürger", die sich eine Mehrheit der Politiker auf die Fahnen geschrieben haben!
Ohne Not wird ein potentielles Wohngebiet im innerstädtischen Bereich für lange Zeit zerstört! Denn alternativ könnte eine moderne Wohnanlage entstehen, die sich harmonisch in die Bebauung der Lehmbergstraße einfügen würde. Zusätzlich könnten Dienstleistungsunternehmen wie Bank, Pflegedienst und andere eingebunden werden.
Das Verkehrschaos ist durch den unnötigen Standortwechsel des Lidl-Marktes vorprogrammiert! Ob der als Lockmittel durch den Investor angebotene “geschenkte” Kreisel kommt oder nicht: Der Einkaufsverkehr, der jetzt rechtsseitig von der Overndorfer Straße abläuft und den Verkehrsfluss nur wenig behindert, würde quer über die Hauptverkehrs- und Durchgangs-straße Kellinghusens verlegt! Schon jetzt ist es schwierig die Kreuzung zu queren, ein Kreisel läßt die Frage offen, wie Fußgänger und Radfahrer, besonders ältere Mitbürger und Kinder (z. B. auf dem Weg zum Freibad) diesen sicher queren sollen. Nicht umsonst wurden bisherige Anfragen von den Verkehrsbehörden abschlägig beschieden.
Dramatische Verschlechterung der Lebensbedingungen der Anwohner! Das Wohnumfeld der angrenzenden Wohnhäuser, insbesondere der Häuser Hinterm Born, wird sich dramatisch verschlechtern. Während der Lidl-Markt am jetzigen Standort quasi ohne zusätzliche Beeinträchtigungen von Anwohnern ausgebaut werden könnte, werden - weil es der Wunsch von Investor und Discounter ist - beim jetzigen Plan die Anwohner massiv belastet: 24-stündige Beschallung durch die Kühlaggregate des riesigen Marktes, Warenanlieferung, Lärm und Abgase der Kundenfahrzeuge auf einem Parkplatz mit 120 Stellplätzen und nur einer Ein-/Ausfahrt direkt neben den Anwohnergrundstücken! Die jetzige Idylle entlang der Hangkante mitten im Stadtkern mit teilweise hohem Baumbestand wäre massiv beeinträchtigt. Der Wert der Immobilien aller angrenzenden Anwohner würde sich erheblich verringern.
Um es ganz deutlich zu sagen: Die Initiatoren dieser Aktion sind nicht gegen einen Ausbau des Lidl-Marktes! Der Wunsch des Discounters nach Vergrößerung ist - gerade aufgrund des geplanten Ausbaus von Aldi und Edeka in der Nachbarschaft - gut nachvollziehbar. Kellinghusen braucht ein funktionierendes Nahversorgungszentrum. Und genau dieses ist am gegenwärtigen Standort ohne Zerstörung des Stadtbildes (!), ohne zusätzliche Belastung der angrenzenden Anwohner (!) und ohne negative Auswirkungen auf den Verkehr (!) machbar!
Eine gibt sinnvolle Alternativen! Der Lidl-Markt könnte sich am jetzigen Standort in der gewünschten Größenordnung als Neubau erweitern. Mehrere Konzepte liegen mit dem Vorschlag der “Kellinghusener Liste” vor. Der jetzige Parkplatz des Marktes und eine eventuelle Erweiterung Richtung Süden durch entsprechenden Grundstückszukauf stünden dafür zur Verfügung. Das jetzige Gebäude des Marktes würde abgerissen und zukünftig als Parkplatz für den neuen Markt genutzt werden. Der Aufwand wäre geringer - es würde nur ein Gebäude abgerissen - als die Ansiedlung in der Lehmbergstraße, wo drei Gebäude weichen müßten. - Das Nahversorgungszentrum würde sich bei einem Verbleib des Lidl-Marktes am jetzigen Standort auf den Bereich südlich/westlich der Straße an der Stör konzentrieren. Es wäre damit wesentlich attraktiver für alle Kellinghusener. Alle Geschäfte wären von einem Parkplatz aus erreichbar, der Verkehr würde nicht nachteilig beeinflußt!
Mit der Umsiedlung des Marktes in die Lehmbergstraße hingegen würde eine Bausünde (ehem. SB-Markt in der Lehmbergstraße) durch eine drei mal so große ersetzt, die das Stadtbild nachhaltig zerstört und die Anwohner extrem belastet!