Petition richtet sich an:
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
Ich fordere die Einführung eines gesetzlich geregelten, sicheren und transparenten Modells für das private und gemeinschaftlich organisierte Brennen von kleinen Alkoholmengen für den Eigenbedarf.
Dieses Modell soll Privatpersonen ermöglichen, mit einer registrierten Kleindestille (bis 2 Liter Brennraum) Geiste aus versteuertem Alkohol und Aromaträgern (z. B. Kräuter, Früchte) herzustellen – unter der Voraussetzung einer Schulung, einer Meldung beim Hauptzollamt sowie klarer Buchführungspflicht. Eine feste Mengenbegrenzung entfällt, solange alle Vorgänge dokumentiert werden und ausschließlich der private Gebrauch erfolgt.
Ebenso sollen eingetragene Brennvereine mit sicherheitsgeprüften Räumlichkeiten und verantwortlichen Brennmeistern die Möglichkeit erhalten, für ihre Mitglieder unter Auflagen mit Maische oder Most bis zu 20 Liter reinen Alkohol jährlich pro Mitglied herzustellen – mit Buchführung, Schulungsnachweis, Mengenbegrenzung und zentraler Steuerabgabe.
Das gesamte Konzept basiert auf drei Säulen: Kulturpflege, Steuergerechtigkeit und Eigenverantwortung.
Eine pauschale Kriminalisierung kleiner Mengen ist nicht zeitgemäß. Deutschland braucht ein geregeltes Modell, das Bürgern erlaubt, eine alte Tradition auf sichere Weise weiterzuführen – wie es in Österreich oder Kroatien längst möglich ist.
Begründung
In Deutschland ist das private Brennen von Alkohol fast vollständig verboten. Damit droht der Verlust einer jahrhundertealten Kulturtechnik, die in vielen Regionen – vom Schwarzwald über das Moseltal bis in den Alpenraum – tief verankert ist. Früher wurde das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben. Heute ist das kaum noch möglich.
Diese Petition will das ändern – nicht durch Anarchie, sondern durch klare Regeln. Wer brennt, soll das legal, sicher und nachvollziehbar tun. Wer Verantwortung übernimmt, zahlt auch seine Pauschalsteuer. Und wer sich schulen lässt, weiß, was er tut.
Ich selbst habe über meine Frau familiäre Wurzeln im Ausland – mein Schwiegervater kommt aus Serbien, wo das private Brennen in vielen Regionen nach wie vor üblich ist. Leider kann ich nicht ständig dorthin reisen, um dies dort zu lernen – das ist zeitlich und finanziell nicht möglich. Ich wünsche mir, dass ich auch hier in Deutschland legal und verantwortungsvoll lernen darf, wie man sauber und korrekt destilliert – um dieses Wissen später auch weiterzugeben.
Was mich persönlich am meisten stört, ist das tiefe Misstrauen, das der Staat uns Bürgern entgegenbringt. Egal was man anfasst – überall steht erstmal der Verdacht im Raum.
Diese Petition ist ein Angebot: Wir geben etwas – Steuereinnahmen, Sicherheit, Transparenz. Aber wir wünschen uns dafür auch etwas zurück: Vertrauen. Spielraum. Eine gesetzlich erlaubte Möglichkeit, ein Stück Kultur zu erhalten.
Das Modell bringt nicht nur Rechtssicherheit für Bürger, sondern auch jährlich mehrere Millionen Euro an Steuereinnahmen (siehe Tabelle). Gleichzeitig reduziert es Schwarzbrennerei und entlastet den Zoll von Kleinstverfahren.
Auch auf EU-Ebene ist das Anliegen legitim: In Ländern wie Österreich oder Kroatien gibt es funktionierende Regelungen für das Kleinbrennen. Diese Petition richtet sich nicht gegen bestehende EU-Vorgaben, sondern nutzt bewusst den nationalen Spielraum, der innerhalb der EU gegeben ist.
Es geht nicht um Alkoholmissbrauch – sondern um die kontrollierte Möglichkeit, ein altes Handwerk auszuüben. So wie man zu Hause Bier brauen oder Likör ansetzen darf, sollte es auch möglich sein, Kleindestillate zu erzeugen – unter klaren, steuerlich erfassten Bedingungen.
Diese Petition ist ein Vorschlag für geregelte Freiheit. Sie schützt vor Missbrauch – aber gibt gleichzeitig den Bürgern Vertrauen, Verantwortung und ein Stück kulturelle Identität zurück.