Petition richtet sich an:
Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck
Der Unternehmer und Bäckermeister Peter Görtz plant als Projektentwickler den Bau eines dreistöckigen Gebäudekomplexes mit Parkhauses, in dem 300 Stellplätze vorgesehen sind, mit einer Görtz-Filiale plus Café, einem Rewe-Supermarkt und einer benachbarten Kita im Bereich des Alwin-Mittasch-Parks an der Leuschner-, Bremser- und Fichtestraße. Dafür soll auch ein Parkplatz bebaut werden, der in Besitz der BASF ist, allerdings nur 1/5 des Platzbedarfes für das Bauprojekt decken würde. Geplant ist daher, einen Großteil der Grünflächen des Alwin-Mittasch-Parks mitsamt seinem alten Baumbestand hinzuzunehmen – die unbebaute Fläche des Parks würde um 1/3 verkleinert. Der Ortsbeirat Friesenheim hat bereits zugestimmt, dieses Vorhaben weiterzuverfolgen (Quelle: Protokoll Ortsbeirat Friesenheim 15.11.2022, TOP3)
Wir als Friesenheimer und Ludwigshafener Bürger appellieren an den Stadtrat Ludwigshafen und an die Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, den Alwin-Mittasch-Park nicht zu bebauen und das Projekt zu stoppen!
Begründung
Warum wir gegen das Vorhaben sind:
Laut dem jüngsten Klimagutachten der Stadt gilt der Alwin-Mittasch-Park als bedeutsames innerstädtisches Kaltluftentstehungsgebiet. Er ist nicht nur Frischluftkorridor und Kälteinsel in der sich schnell aufheizenden Stadt, sondern ein wichtiges Verbindungsstück weiterer Naturräume in Richtung Ebertpark und Willersinnweiher.
Der Alwin-Mittasch-Park dient Anwohnern, Klinikbesuchern und Schülern als grüne Oase inmitten der Stadt, mit hohem Erholungs und Freizeitwert.
Schon heute ist Ludwigshafen laut Klimagutachten eine der heißesten Städte Deutschlands (Quelle: Klimabericht Stadt Ludwigshafen a.R.). Der Klimawandel treibt diese Entwicklung täglich voran. Wir appellieren dringend an den Stadtrat, keine weiteren Flächenversiegelungen zuzulassen und so wichtige Grünflächen mit altem Baumbestand zu opfern – schon gar nicht zugunsten eines Parkhauses mit Blick auf sinkende Verkehrsaufkommen, die doch das vorrangige Ziel unserer Gesellschaft sein müssten.
- Historisches Bauensemble erhalten!
Der Alwin-Mittasch-Park ist gerahmt von einer weitgehend einheitlichen Bebauung aus den 20er Jahren. Dieses harmonische Ensemble aus Wohnhäusern, Friedenskirche und Parkanlage würde durch den geplanten Zweckbau zerstört.
- Den Einzelhandel schützen!
Inhabergeführter Einzelhandel gibt es in Ludwigshafen nur noch wenig, er ist aber enorm wichtig für das Identifikationspotenzial einer Stadt. Peter Görtz betreibt eine Großbäckerei mit 200 Filialen in der Metropolregion Rhein-Neckar und will sich - nicht zuletzt durch das geplante Bauvorhaben im Alwin-Mittasch-Park - weiter als Projekt- und Bauentwickler etablieren. Eine weitere Bäckerei-Filiale seines Konzerns stünde in direktem Konkurrenzverhältnis zu Traditionsunternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft. Hier wird im Kleinen die Verdrängung alteingesessener Firmen riskiert, wie es im Großen mit der Rhein-Galerie zu Lasten der Innenstadt bereits geschehen ist.
- Die Anlieferungssituation ist schlecht durchdacht:
Geplant ist, den Anlieferverkehr des Rewe-Supermarktes über die Leuschner- und Bremserstraße zwei bis dreimal in der Woche per Sattelzug abzuwickeln. Eine LKW-Führung am Klinikum vorbei gilt als kritisch, zumal das heutige Verkehrsaufkommen in beiden Straßen schon jetzt als enorm einzustufen ist und der Krankenhauszulieferbetrieb und Rettungswagenverkehr oberste Priorität behalten muss. Die Leuschnerstr soll künftig als Trasse der Pendlerradroute von Worms aus einen flüssigen Radverkehr ohne viel Konflikt mit dem Autoverkehr erlauben. Dem steht der zu erwartende Autoverkehr rund um das geplante Bauprojekt entgegen.
- Der Park könnte zu einem Angstraum werden:
Momentan ist der Alwin-Mittasch-Park gut einsehbar. Die geplante Riegelbebauung könnte dazu führen, dass Angstzonen entstehen und der Park stattdessen als unbeobachteter Treffpunkt genutzt wird, an dem vor Ort gekaufte Lebensmittel konsumiert werden.
- Die Verkehrssituation ist schwierig:
Schon jetzt ist der Verkehr durch zugeparkte Flächen und Elterntaxis zum Max-Planck-Gymnasium und zur Rupprechtschule in der Leuschner- und Fichtestraße äußerst zähfließend. Ein zusätzliches Verkehrsaufkommen durch die geplante Kita dürfte dieses Problem weiter verstärken.
