Bildung

Schüler*innen brauchen jetzt Zeit und Unterstützung!

Petition richtet sich an
Kultusministerium
656 Unterstützende 594 in Baden-Württemberg

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

656 Unterstützende 594 in Baden-Württemberg

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 21.09.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

In diesen Tagen treten zunehmend die verheerenden Folgen der Schulschließungen für große Teile der jungen Generation ins öffentliche Bewusstsein.

Laut verschiedenen Studien ist es im Zuge der Pandemie zu einem signifikanten Anstieg psychosomatischer Beschwerden von Kindern und Jugendlicher gekommen. Kopfschmerzen, Einschlafprobleme und Niedergeschlagenheit als ein Teil der Symptome ergeben in der Summe laut Studie einen Anteil von 64% der Jugendlichen, die nach eigenen Angaben psychisch belastet sind.

Wir vermissen allerdings in der Politik wie auch in den Medien eine tiefgreifende Debatte darüber, wie Schulen mit der Situation umgehen sollen.

Daher wollen wir uns mit dieser Petition zu Wort melden und ein Nachdenken über die nötigen Rahmenbedingungen von Bildung mit und nach Corona anstoßen.

Wir beobachten,

• unter Schüler*innen, dass Formen und Symptome von psychischer Belastung immer mehr zur Sprache kommen,sowohl im Privaten als auch im interaktiven Fachunterricht.

• dass die Sorge über Bildungslücken der Jugendlichen wächst, insbesondere bei ihnen selbst, öffentlich allerdings kaum eingestanden wird, dass die Behebung dieser Defizite außergewöhnlicher Anstrengungen bedarf, die über Lernbrücken oder Nachhilfeangebote weit hinausgehen. Und wir konstatieren, dass die Unzufriedenheit über das Bildungsniveau der Schülerinnen und Schüler schon vor der Pandemie von mehreren Seiten wie Wirtschaft oder Hochschule deutlich zu vernehmen war.

• dass oft nur das Nachholen des versäumten Stoffes ins Zentrum gestellt wird, was an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen vorbeigeht. Denn mehr noch als die Wissenslücken machen uns die sozialen und entwicklungspsychologischen Nöte und Defizite vieler Kinder und Jugendlicher große Sorgen.

• dass eine Leistungsmessung nach monatelangem Lockdown nur in sehr begrenztem Rahmen sinnvoll ist. Die Chancengleichheit ist in viel geringerem Maße gewährleistet als schon unter normalen Umständen, denn die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Eltern sind völlig unterschiedlich.

• dass eine Reduzierung der Ferien und der Freizeit der Schülerinnen und Schüler zur Behebung der Wissenslücken die psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zusätzlich belastet und einen nachhaltigen Bildungserfolg verhindert.

• dass Eltern gerade jetzt einen besseren Bildungserfolg erhoffen, wenn ihre Kinder weniger Leistungsdruck und mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten haben.

Wir machen uns stark dafür,

• dass mit Wiederbeginn des Präsenzunterrichts Klassenarbeiten und Tests in erster Linie der Lernstandserhebung dienen sollten, um davon ausgehend geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Lehrkräfte sollten darin bestärkt werden, den pädagogischen Beurteilungsspielraum bei der Notengebung voll auszuschöpfen, nicht zuletzt, um dem großen Einfluss des Elternhauses in Zeiten des Homeschoolings Rechnung tragen zu können. Die Leistungsmessungen müssen außerdem in ein ganzheitliches Konzept der „Wiedereingliederung“ eingebettet sein, das genügend Raum für Austausch und soziales Lernen lässt.

• dass Zeit und Muße mehr Gewicht bekommen für das Erreichen einer Bildung, die mehr ist als Wissenserwerb. Denn im Schulgesetz steht nicht ohne Grund, dass die Schule gehalten ist, die Schülerinnen und Schüler „in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Begabung zu fördern“. Und gerade hierbei brauchen die Jugendlichen nun verstärkt Unterstützung.

• dass im kommenden Schuljahr als Ausgleich zum Homeschooling nun Formen der ganzheitlichen Bildung wie Projekte, Schullandheime und außerschulische Veranstaltungen verstärkt gefördert werden, um selbstwirksames und soziales Lernen aufzuholen.

• dass die Sorgen und Vorschläge der Kinder und Jugendlichen gehört werden, um ihnen damit eine Möglichkeit zur Krisenbewältigung und die Erfahrung ihrer Selbstwirksamkeit zu geben. Denn nur so kann bei ihnen Interesse für eine Partizipation an unserer Demokratie vorhanden bleiben oder sogar gestärkt werden.

• dass wir die Krise als Möglichkeit nutzen, Schule neu zu denken, damit sich Konzepte der schulischen Zukunft nicht darauf beschränken, Bildung und Unterricht einfach so weiter zu gestalten wie vor der Pandemie. Das Bildungssystem soll grundsätzlich überdacht werden, damit eine ganzheitliche Bildung im Zentrum steht.

Begründung

Wir haben die Hoffnung, dass von solchen Maßnahmen nicht nur die junge Generation, sondern letztlich die Gesellschaft insgesamt profitiert. Wir wollen Kinder und Jugendliche darin unterstützen, sich trotz der Pandemie zu selbstbewussten Persönlichkeiten und wirkmächtigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu entwickeln.

Zu diesem Schluss kamen sowohl Lehrer*innen, Schüler*innen, Elternbeiratsvorsitzende, als auch Schulsozialarbeiter*innen auf Grund von persönlichen Erfahrungen.

Zu diesen gehören:

Nina Baumhauer

Raphael Bidlingmaier

Friedrich Heinzmann

Ingrid Hinzel-Hees

Thomas Lay

Susanne Lehmann

Dorothea Weber

Markus Weihing

Quellen:

Jugendliche fühlen sich durch Corona stark belastet und zu wenig gehört (bertelsmann-stiftung.de)

Corona: So gehen Kinder und Jugendliche mit den Belastungen um | Hamburg News (hamburg-news.hamburg)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Raphael Bidlingmaier aus Schlat
Frage an den Initiator

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