Die Schufa will Millionen Kontoauszüge durchleuchten: Gehalt, Miete oder Konsumgewohnheiten – das Privatunternehmen will alles wissen. Für uns Verbraucher*innen hat das fatale Folgen. Mit mehr als 100.000 Unterschriften wollen wir die Schufa von ihrem perfiden Plan abbringen.
Sehr geehrte Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz, Vorsitzender des Aufsichtsrates Christian Polenz, Vorstand Dr. Ole Schröder & Holger Severitt der Schufa Holding AG,
wir sind entsetzt über Ihre Pläne, die Kontoauszüge von Millionen Verbraucher*innen zu durchleuchten – um mit diesen Daten Geschäfte zu machen. Kontoauszüge enthalten viele höchst persönliche Informationen, die private Auskunfteien wie die Schufa nichts angehen!
Der Schufa-Score hat weitreichende Folgen für die Verbraucher*innen – mit einer schlechten Schufa-Bewertung ist es kaum noch möglich, eine Wohnung, einen Kredit oder auch nur einen Mobilfunkvertrag zu erhalten. Doch die Grundlagen dieser Bewertung sind völlig undurchsichtig. Es kann nicht sein, dass Sie Ihr Geschäftsgeheimnis höher bewerten als das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung.
Darum fordern wir:
- Hände weg von unseren Kontoauszügen! Stoppen Sie Schufa-Check-Now und ähnliche Projekte, für die Kontoauszüge durchleutet werden sollen.
- Machen Sie endlich die Berechnungsformel für die Bonitätsbewertung (Scoring) transparent. Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, ob die richtigen Daten verwendet wurden und wie sich diese zum Scoring-Wert zusammensetzen.
Reason
Die Schufa Holding AG ist die bekannteste und größte deutsche Wirtschaftsauskunftei. Sie ist keine staatliche Behörde, sondern ein privater Konzern – und sammelt für ihre Vertragspartner*innen Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbraucher*innen. Die Auskunftei besitzt Daten von 67,5 Millionen Menschen in Deutschland und erstellt Prognosen über ihre Zahlungsfähigkeit. Jede*r Verbraucher*in erhält eine Bewertung – den sogenannten Schufa-Score.
Das Scoring-Verfahren der Schufa ist höchst intransparent. Die Schufa weigert sich, Informationen zum Verfahren preiszugeben und stuft es als Geschäftsgeheimnis ein. Viele Menschen erklärte die Auskunftei ohne jegliche Negativeinträge zum Risikofall – das ergab eine Recherche des Bayerischen Rundfunks und des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Den Grund erfahren die Verbraucher*innen nicht. Auch werden offenbar junge Männer generell als höheres Risiko eingestuft. Fest steht: Die Prognosen der Schufa beruhen auf teilweise höchst fragwürdigen Annahmen. Man könnte auch sagen: auf Vorurteilen.
Mit CheckNow macht die Schufa Verbraucher*innen mit einem schlechten Score Hoffnung auf eine zweite Chance: Dafür müssen sie zustimmen, dass die Auskunftei ihre Kontoauszüge einsehen darf.
Doch das könnte nur der Anfang sein: Der Blick in die Kontoauszüge ist der Versuch der Auskunftei, ihren Datensatz kräftig aufzustocken. Gehalt, Miete und Konsumgewohnheiten – all diese Informationen wären dann keine Privatsache mehr. Auch über die Unterhaltszahlungen für uneheliche Kinder oder die Überweisung an den Psychotherapeuten wüsste die Schufa dann Bescheid.
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Debate
Nichts zu tun ist auch kein Weg. Ob die Petition nun sinnvoll ist oder nicht, wie hier in Contra häufig postuliert. Man sollte schon mal Flagge zeigen. Zwar glaube ich nicht das in Zeiten von Twitter, Facebook und Co noch irgendwer begreift was Privat ist, aber die Hoffnung stirbt zuletzt einen langen und Qualvollen Tod. Löscht eure Konten bei besagten Anbietern, das wäre schon mal ein Anfang. Dagegen war der Versuch der Volkszählung 1982 eine Lachnummer.
Als ehemaliger Banker und als Vermieter halte ich die SCHUFA durchaus für hilfreich sich vor zweifelhaften Bonitäten zu schützen. Der Zugriff auf Kontodaten (ohne Einwilligung) erscheint mir aber als sehr grenzwertig. Auch mit Zustimmung besteht die Gefahr von Fehlinterpretation - vor allem weil man nicht weiß wie verschiedene Daten von der SCHUFA interpretiert werden und wie sie in das Rating einfließen. Also Finger weg, von den Kontodaten. Aber auch Vorsicht bei allen Zustimmungen für alle möglichen Cookies, wer weiß wo sie landen - vielleicht auch bei der SCHUFA.
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22 hours ago
Das Firmen Orientierung bei Geldgeschäften brauchen ok. Aber bitte durch transparente Abläufe und Standards und nicht durch eine gewinnorientierte unseriöse Firma!
2 days ago
Die Schufa ist keine staatliche Einrichtung und sollte nicht dermaßen Einfluss auf unseren sozialen Stand haben (Wohnung, Kredite etc.)
2 days ago
Ein Privates Unternehmen sollte solche Möglichkeiten auf keinen Fall bekommen und ausserdem hat sie für ein Nicht Staatliches Unternehmen zu viel Macht... Denn von der Schufa ist meist abhängig ob man nun eine neue Wohnung bekommt oder nicht... Sie machen Fehler und können einen somit das Leben zur Hölle machen wenn man an die Kreditwürdigkeit denkt
3 days ago
Ja, sowas wie Schufa ist wichtig, aber die Intransparenz öffnet Willkür und Fehlern Tür und Tor. Sich jetzt noch als Marktführer die Kontoauszüge von angeblich schlecht gescorten Bürgern erschleichen, man könnte auch sagen "erpressen" zu wollen, sorry das ist sowas von UNSERIÖS. Dass denen das nicht selber peinlich ist, diese Dreistgkeit, das wundert mich fast.
3 days ago
Ich möchte meine Daten schützen