Gesundheit

Stopp des PCB-Ausstoßes seitens BIW Isolierstoffe GmbH (Industriegebiet Oelkinghausen)

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landrat Olaf Schade
4.227 Unterstützende 3.316 in Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Petition wurde teilweise entsprochen

4.227 Unterstützende 3.316 in Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 21.02.2020
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

1) Wir, die Bürgerinitiative "PCB-Skandal Ennepetal", fordert im Namen aller Betroffenen und im erweiterten Einzugsgebiet, dass jede PCB-Emission bei BIW Isolierstoffe GmbH unmittelbar gestoppt wird!

2) Wir fordern, dass sofort unabhängige Untersuchungen im laufenden Betrieb bei der BIW Isolierstoffe GmbH stattfinden.

3) Wir fordern das silikonproduzierende Anlagen neu bewertet und als genehmigungsbedürftige Anlagen eingestuft werden.

4) Wir fordern einen klaren Emissions- als auch Immissionsgrenzwert für PCB47, 51 und 68. Für verbotene Stoffe wie PCBs muss ein Emissions- als auch Immissionsgrenzwert von 0 gelten. Im Produktionsprozess entstehende Verbindungen müssen restlos gefiltert und dürfen nicht in die Umwelt gelangen.

5) Wir fordern eine langfristige und unabhängige Kontrolle der Emissionen der BIW Isolierstoffe GmbH seitens des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Begründung

Was ist PCB und was richtet es an:

  • PCB steht für Polychlorierte Biphenyle, diese sind als hochgiftig einzustufen.
  • Bereits geringe Mengen können einen menschlichen Körper chronisch vergiften und folgende Schädigungen hervorrufen:
  • Schädigung des Nervensystems, gerade bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Schädigung des Immunsystems
  • Schädigung der Fruchtbarkeit
  • Leberveränderung und Schilddrüseneffekte
  • Cholesterinanstieg
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Verdacht auf Krebserzeugende Wirkung

Das Gefährdungspotenzial der PCB liegt vor allem in ihrer langsamen Abbaubarkeit, sowohl in der Umwelt als auch in Lebewesen. Als gut fettlösliche Substanzen reichern sie sich im Organismus an, sodass im Verlauf der Nahrungskette bis hin zum Menschen ein Anstieg der PCB-Belastung zu verzeichnen ist.

Am 14. Februar 1989 wurde die Herstellung, die Inverkehrbringung und die Verwendung in Deutschland verboten. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als dreckiges Dutzend bekannten organischen Giftstoffen, welche durch das Stockholmer Übereinkommen vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.

Industriegebiet Oelkinghausen

Im Industriegebiet Oelkinghausen in Ennepetal (NRW) wurde im Oktober 2018 ein auffälliger Partikel-Niederschlag festgestellt. Mitte März 2019 wurde offiziell analytisch dominierend das PCB-47 nachgewiesen.

Ein Emittent konnte ermittelt werden. Es handelt sich um das Unternehmen BIW Isolierstoffe GmbH, ein führendes Unternehmen in Europa in der Verarbeitung von Silikonprodukten. Das Unternehmen stellt Produkte für zahlreiche Branchen her, u.a. auch für die Medizin / Pharmazie, Sanitär und Haustechnik.

Während der Verarbeitung von Silikon entsteht in der Firma BIW das Nebenprodukt PCB 47, welches bereits längere Zeit in die Umwelt emittiert worden sein muss; so ergaben es die bereits vom LANUV (Landesamt für Natur und Umwelt) und Verbraucherschutz NRW analysierten Bodenproben. Der Boden ist erkennbar durch PCB angereichert, und die Belastung steige in unmittelbarer Nähe zu BIW und in Windrichtung gravierend an. Die höchste Belastung wurde direkt nördlich der Firma BIW festgestellt. Eine weitere Belastung der Böden sei unbedingt zu vermeiden laut LANUV. PCB baut sich kaum bis gar nicht ab!

Die aktuell am 13.01.2020 vorgestellten Ergebnisse der Grünkohluntersuchung zur Messung der Luftemissionen ergaben beunruhigende Werte: so lag direkt bei BIW der Wert um das 14-fache (!) über dem so genannten Hintergrundwert. An zwei Messpunkten im gegenüberliegenden Wohngebiet Büttenberg wurde dieser Wert um das 3,5-fache überschritten! Dort befinden sich u.a. DREI Kindergärten!

Da silikonverarbeitende Anlagen bis jetzt nicht genehmigungspflichtig sind und keine Grenzwerte für die Emission von PCB 47 existieren, unterliegt der Betreiber lediglich dem Emissionsminimierungsgebot. Demnach ist der Betreiber angehalten nach dem Stand der Technik schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Selbst wenn es geeignete Filteranlagen oder bessere Maschinen für die Herstellung von Silikon am Markt gibt, kann der Betreiber diese Investition solange wie möglich hinauszögern oder gar nicht durchführen.

Aktuell geht man davon aus, dass es eine Gesetzesänderung geben wird, welches den Ausstoß von PCB47 verbieten wird. Dieser Prozess wird viel Zeit in Anspruch nehmen - Zeit, die wir Anwohner und Mitarbeiter im Gewerbegebiet Oelkinghausen nicht haben. Täglich werden wir Menschen und die Umwelt im Einzugsgebiet und die dort arbeitenden Menschen vergiftet.

Aus unserer Sicht kann und muss die zuständige Behörde unter Anwendung des §25 Abs. 2 bzw. §25a BImSchG den Betrieb der PCB emittierenden Bereiche zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit von Menschen in der Nachbarschaft sowie der Gefährdung von Sachwerten (Grundeigentum in der Nachbarschaft) umgehend untersagen. Ein weiterer Ausstoß bedeutet eine weitergehende Belastung der Umwelt und der dort lebenden und arbeitenden Menschen sowie eine fortschreitende Aufkonzentration der Böden in der Umgebung.

Daher fordern wir eine sofortige Einstellung der Produktion, bei dem das Nebenprodukt PCB47 oder andere PCB-Kongenere entstehen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Neuigkeiten

  • ++ „PCB 47, 51, 68 doch nicht gefährlich“? Alle Beteiligten schauen jetzt auf die Westfalenpost*++

    Die Westfalenpost schreibt zum wiederholten Mal*, dass die PCBs von BIW/LFS bzw. aus der silikonverarbeitenden Branche, nicht gefährlich sind.

    Wir haben vorgestern den EN-Kreis und gestern das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW dazu befragen können. Beide sagen ausdrücklich, dass sich an der Bewertung der Gefährlichkeit nichts geändert habe, also dass sie hochgiftig sind. Wir betroffenen Bürger sind irritiert und wünschen uns Klarheit von den zuständigen Behörden und der Presse.

    Wir haben die Westfalenpost gebeten uns die Quelle offenzulegen, damit wir das prüfen und bewerten können. Wir hoffen, dass die Behörden... weiter

  • ++ Pressemitteilung der Bürgerinitiative „PCB-Skandal Ennepetal“ vom 19.12.2022 ++

    „Kein PCB mehr“? - Wir nähern uns, aber es bleibt vorerst ein weiteres Versprechen!

    Wir nehmen Bezug auf den Artikel „Ennepetal: Das Ende der PCB-Akte bei der Firma BIW“ aus der Westfalenpost vom 16.12.2022.

    Nun gesellt sich ein drittes Versprechen in Bezug auf das Ende von Chlor-Vernetzer und PCB beim Verursacher hinzu. Die ersten zwei wurden bereits nicht eingehalten: erst war es der 31.12.2020, dann der 01.03.2022 und nun soll es der 16.12.2022 sein. Aus Erfahrung, würde es uns nicht überraschen, wenn noch ein viertes oder fünftes Versprechen hinzukommt oder plötzlich wieder ein Vertrag auftaucht, der den Chlor-Vernetzer vertraglich verlangt. Im Besonderen... weiter

  • ++ SAMMELKLAGE GEGEN BIW ++ BETROFFENE AB SOFORT UNVERBINDLICH MELDEN! ++

    Bitte weitersagen und teilen. Sprecht bitte auch eure Nachbarn und Freunde an, die betroffen sind, und die ggf. kaum oder kein Internet nutzen/haben.

    Die Bürgerinitiative „PCB-Skandal Ennepetal“ wendet sich an alle Betroffenen und prüft im ersten Schritt das Interesse an einer Sammelklage gegen das Verursacher-Unternehmen BIW Isolierstoffe GmbH aufgrund potentieller Schäden, entstanden durch hochgiftige PCB-Emissionen.

    Wir betroffene Bürger im und um das Verursacher-Unternehmen BIW Isolierstoffe GmbH in Ennepetal fühlen uns weder vom Verursacher, noch von den Behörden, noch der Politik, und auch nicht durch die aktuell angepasste Gesetzeslage ausreichend geschützt.... weiter

Erinnern wir uns an Seweso

Noch kein CONTRA Argument.

Mehr zum Thema Gesundheit

33.334 Unterschriften
48 Tage verbleibend

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern