165 Signatures
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Petition is addressed to: Bürgermeister/in / städtisches Gremium
Im Laufe des letzten Jahres wurden in der Heldenbergerstraße (hinter dem Eiscafé Monti) und in der Christinenstraße zwei Automaten aufgestellt, in denen Snacks, Süßigkeiten, Energy-Drinks, E-Zigaretten, alkoholische Getränke (bis 10 Vol.-%) und angeboten werden. Für letztere benötigt man wohl einen Altersnachweis per Personalausweis. Die Automaten stellen eine Gefahr für unsere Kinder dar.
Reason
Die Standorte, die erahnen lassen, dass sie bewusst gewählt wurden, liegen auf dem Schulweg fast aller Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi- und der Kurt-Schumacher-Schule. Zu beobachten ist, dass sich zu den Stoßzeiten, also vor der ersten und nach der 6. Stunde und nach Lola-Schluss um 14.45 Uhr immer wieder Gruppen von Kindern vor den Automaten sammeln. Es vergeht mittlerweile kein Tag, an dem unser Sohn nicht erzählt, wer bereits morgens mit Süßigkeiten oder Snacks aus dem Automaten in die Schule gekommen ist. Die Ware scheint sich als Statussymbol zu etablieren. Eine besondere Herausforderung scheint es zu sein, dem Automaten bei einmaliger Bezahlung mehr oder ohne Bezahlung Ware zu entlocken, z.B. indem Hände von unten in das Ausgabefach gestreckt und nach oben gegriffen wird.
Es erscheint uns völlig widersprüchlich, dass es einerseits in allen Karbener Kitas das zuckerfreie Frühstück gibt, in der Grundschule mit dem Programm „Schule 2000“ gesunde Ernährung vermittelt werden soll, aber andererseits gebilligt, wird, dass solche Automaten auf dem Schulweg gerade die Nahrungsmittel anbieten, gegen die institutionell eigentlich erzogen wird. Hinzu kommt, dass die Snacks und Süßigkeiten durch die Automaten und deren Standorte nicht nur leicht erreicht werden, sondern auch der spielerische Aspekt, etwas aus dem Automaten zu ziehen und der soziale, dies in der Freundesgruppe gemeinsam zu tun, die Attraktivität der Waren steigert. Ebenso problematisch erscheint uns die assoziative Verbindung von Snacks und Süßigkeiten mit Energy-Drinks, alkoholischen Getränken und Zigaretten. Letztere erhalten so eine höhere Präsenz im Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen, aber auch den Status von erstrebenswerten Belohnungsmitteln, die später als Zeichen der Reife konsumiert werden dürfen.
Dass die angebotenen Waren alles andere als unproblematisch, gerade für Kinder und Jugendliche ist, ist eigentlich selbstverständlich, auch vor dem Hintergrund, dass
a) Kinder und Jugendliche so adipös wie nie sind. „In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl übergewichtiger Kinder in Deutschland stark angestiegen. Mittlerweile ist jedes fünfte Kind übergewichtig. Mangelnde Bewegung und die falsche Ernährung sind hauptsächlich verantwortlich für Übergewicht bei Kindern.“ (Vgl. https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/03/uebergewicht-bei-kindern/ (7.2.2025)
b) Kindern und Jugendlichen vom Konsum von Energy-Drinks abgeraten wird, diese aber zunehmend konsumiert werden. „Schon seit vielen Jahren warnen Ärztinnen und Ärzte, Verbraucherorganisationen und auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor dem Risiko für Herz und Kreislauf durch den übermäßigen Konsum von Energydrinks bei Kindern und Jugendlichen. Auch ein Verkaufsverbot der Aufputsch-Drinks für Minderjährige wurde schon gefordert. (Vgl. https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/risiken-energydrinks-100.html (7.2.2025)
c) Kinder und Jugendliche zwar insgesamt weniger rauchen als früher, E-Zigaretten aber einen ganz besonderen Reiz auf sie ausüben. „Einerseits haben vor allem Einweg-E-Zigaretten auf Jugendliche – und darunter auch erst 12-Jährige – eine besondere Anziehungskraft, wahrscheinlich weil sie so klein, bunt und günstig sind. Andererseits haben wir fast 127.000 Menschen, die jährlich an den Folgen ihres Tabakkonsums sterben.“ (Vgl. https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2024-05-27-weltnichtrauchertag-2024-trend-zum-nichtrauchen-bei-jugendlichen-haelt-an-einweg-e-zigaretten-beliebt/ (7.2.205)
Die Langzeitfolgen von E-Zigaretten wurden bislang noch nicht erforscht.
Die Unmöglichkeit, alkoholische Getränke in dem Automaten anzubieten, muss, so denken wir, nicht begründet werden. Wir haben zudem herausgefunden, dass die Bierdosen zur Zeit in einem Fach stehen, das keiner Altersbeschränkung unterliegt und damit frei zugänglich ist. Dies lässt definitiv auf eine fehlende Sorgsamkeit des Betreibers schließen.
Wir bitten Sie deshalb dringend darum, den Sachverhalt in Ihren Institutionen und Gremien zu diskutieren und zu prüfen, ob etwas gegen die Automaten auf den Schulwegen unserer Kinder unternommen werden kann.
News
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Stellungnahme der Stadtverwaltung Karben
on 16 Apr 2025Sehr geehrte Frau Brause,
sehr geehrter Herr Brause,
zunächst vielen Dank für Ihre Petition und die damit verbundene Anregung.
Die Automaten stehen auf Privatgrund und sind auch beim Gewerbeamt offiziell angemeldet.
Wir hatten hierzu auch Kontakt zum Wetteraukreis, da es eine Bürgeranzeige hierzu gab bei der es um den Jugendschutz der Automaten ging.
Ein Mitarbeiter der Stadt Karben war deswegen vor Ort und hat die Automaten überprüft.
Die Automaten sind vorschriftsmäßig mit einem Jugendschutzsystem bestückt, so dass sogenannte Vapes oder alkoholische Getränke nur mit einem Altersnachweis gezogen werden können.
Im Endeffekt hat die Stadt Karben keine rechtliche Grundlage gegen diese Automaten vorzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Stadtverwaltung -
Die Gemeinde Karben ist gefragt
on 07 Apr 2025Liebe Unterstützende,
openPetition hat heute die Gemeinde Karben per E-Mail gebeten, zur Petition "Weg mit den Snack-Automaten auf dem Schulweg!" Stellung zu nehmen.
Debate
Not yet a PRO argument.
Vermutlich ist es ungesund (hängt von der Menge ab), aber es ist nicht verboten. Von daher wird da nichts zu machen sein. Man sollte den Ball an die Eltern zurückspielen, denn es ist auch eine Erziehungsfrage.