Petition richtet sich an:
Bezirksamt für Bürgerhaushaltsideen, Bezirksverordnetenversammlung, Ausschuss - Eingaben und Beschwerden & Bezirksbürgermeisterin Herrmann
Hiermit möchte ich mich zu dem Vorhaben, den Wrangelkiez zu einer Autofreien Zone zu machen, denn die geplanten Sperren sind eindeutig der Beginn von Wrangelkiez – Autofrei, äußern.
Tatsächlich fanden im letzten Jahr Infoveranstaltungen zu diesem Thema statt. Dass es massiven Widerstand und Proteste dagegen gab, wird von den Grünen und dem Bezirksamt scheinbar ignoriert. Eine Mobilitätswende wollen die meisten Anwohner und Gewerbetreibenden hier nicht. Der Wrangelkiez ist seit vielen Generationen ein Abbild seiner Bewohner und Gewerbetreibenden geworden. Er wurde durch das hier Leben und Sein zu einem zu Hause geprägt. Was jetzt durch das geplante Projekt befürchtet wird, ist nicht weit her geholt. Ein autofreier Kiez wird unbestritten dazu führen, dass sich viel verändert. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Veränderungen hier nur den Besserverdienen gut tun.
Autofrei bedeutet ganz klar auch eine finanzielle Wertsteigerung für den Kiez und deren Immobilien und gibt es hier nicht schon genügend Familien, die mit vier Kindern in zwei Zimmern leben, die um Ihr zu Hause fürchten müssen oder es bereits verloren haben? Viel zu viele Menschen, die den Wrangelkiez seit Jahren ihr zu Hause nannten, die den Wrangelkiez mit geprägt haben, ihn zum Leben erweckt haben, mussten ihn schon verlassen. Ebenso kämpfen alt eingesessene Ladenbesitzer um ihr Bestehen. Viel zu viele Läden, die ganz festen Bestand im Wrangelkiez hatten, die zum Alltag der Bewohner gehörten, mussten schon schließen. Das ist traurig!
Der Aufwand, der den Gewerbetreibenden durch einen autofreien Kiez zugemutet wird, ist untragbar.
In Ihrer Mitteilung wurde als Argument die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer genannt. Wenn es wirklich darum ginge, könnte man Temporegulierende Maßnahmen ergreifen und nicht gleich den ganzen Kiez umbauen. Da gibt es viele Möglichkeiten, wie Huckel auf den Straßen, vermehrtes Hinweisen auf das Tempolimit, mithilfe von Bodenmarkierungen, Schildern etc. Sie als Bezirksamt wissen sicher am besten, welche Möglichkeiten es gibt.
Einen autofreien Kiez als Reaktion für die Nichteinhaltung des Tempolimits und der Parksituation empfinde ich als maßlose Übertreibung. Eher drängt sich mir der Gedanke auf, dass es eine ganz gezielte Kiezaufwertung ist, die sich alteingesessene Berliner und Kreuzberger nicht leisten können sollen.
Dass diese Worte nicht nur meine Gedanken, sondern die Gedanken vieler Kreuzberg widerspiegelt, zeigen folgende Unterschriften.
Wir akzeptieren keinen Ausverkauf vom Wrangelkiez!