Petition richtet sich an:
Rat der Stadt Solingen, vertreten durch den Oberbürgermeister
Unsere Forderung an den Rat der Stadt Solingen,
- der (uns bislang unbekannnten) expansionswilligen Firma einen anderen Standort auf den ausreichend zur Verfügung stehenden Industriebrachen anzubieten
- von einer Versiegelung der Landschaft zwischen der Hofschaft Schrodtberg und der Ansiedlung Stöcken, die einen natürlichen Grüngürtel zum Tal der Wupper bildet, aus Klimaschutzgründen abzusehen und darüber einen neuen Beschluss zu fassen
Begründung
Der Schrodtberg und der alte Sportplatz Stöcken sind Flächen, die vor 20 Jahren von der Stadt Solingen als Gewerbegebiet ausgewiesen und seitdem nicht als solches genutzt wurden. Ca. 4,8 ha dieser Fläche wird weiterhin als landwirtschaftliches Anbaugebiet genutzt. Der ehemalige Sportplatz hat eine Fläche von ca. 1,1ha und gehörte zum Rasspe-Gelände. Dieser Sportplatz wird seit über 30 Jahren nicht mehr für den Sport genutzt und hat sich mittlerweile vielfältig renaturiert. Die Fläche wird an drei Seiten von unterschiedlichen Baumarten und Alter eingegrenzt. Die Bäume haben eine Höhe von mindesten 10 bis 20 Meter oder teilweise sogar höher. Auf dem Sportplatz wachsen auch junge Bäume wie Eichen und Buchen. Alle diese Bäume sorgen gerade auch in den Sommermonaten für ein angenehmes Klima in dem angrenzenden Wohngebiet Stöcken und den beiden Gewerbehallen (Stöcken 45-47 und Stöcken 65) in unmittelbarer Nachbarschaft. Die restliche Fläche ist mit einer Wiese und Klettpflanzen bewachsen. Der Sportplatz ist auch ein Lebensraum für viele Tiere wie Rotwild, Vogelarten, Insekten wie auch die Grillen, die sich ja bevorzugt in ökologisch wertvollen Gebieten ansiedeln. Auch für den Fall, dass der Schrodtberg keine besonders schützenswerten Tiere und Pflanzen beherbergen sollte, spielt er aus unserer Sicht eine wichtige Rolle für den Klimaschutz in Solingen und Umgebung, insbesondere wo es laut aktueller Zeitungsberichtserstattung in Stadtmitte und in Ohligs an Bäumen und Schatten fehlt und hier nach Lösungen gesucht wird.
Lt. einem parteiübergreifendem Ratsbeschluss vom 3.7.2025 will die Stadt Solingen mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan gem. §12 Baugesetzbuch prüfen, ob sich ein der Öffentlichkeit unbekanntes namhaftes Solinger Unternehmen dort ansiedeln kann. Die Prüfung erfolgt entgegen der bisherigen Absprache aller Parteien, aus Gründen des Klimaschutzes zuerst brachliegende und alte, ungenutzte Gewerbeflächen zu vermarkten. In unmittelbarer Nähe des Schrodtberges befindet sich das ca. 6,6 ha große Rasspe-Gelände, das dabei nach unserer Information nicht berücksichtigt bzw. angeboten wurde. Diese Fläche kann aber mittlerweile vermarktet werden, weil die Stadt Solingen hierzu im Oktober 2025 mit einem Förderbescheid der Bezirksregierung Düsseldorf in Höhe von ca. 3,2 Mio.€ rechnen kann (Solinger Morgenpost vom 21.7.2025).
Die Solinger Politik hält nach unserer Information den Schrotberg für ökologisch nicht wertvoll. Die Rats-Entscheidung vom 3.7.2025 wurde vielfach auf „Hörensagen“ getroffen. Es wurde versäumt, sich persönlich über den ökologischen Zustand des Geländes zu informieren. Hierzu liegt uns auch eine entsprechende Aussage von einem Ratsmitglied der Grünen vor.
Weiterhin ist zu befürchten, dass nach einer Erschließung des Sportplatzes eine weitere Bebauung der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche in Zukunft folgen wird!
Mit Blick auf den Artikel in der Rheinischen Post (Stadtpost Remscheid) vom 23.09.25 zum Protest gegen die geplante Umwandlung von Erdbeerfeldern in Gewerbeflächen in Bergisch Born sehen wir unsere Forderung für den Schrodtberg unterstützt. Hierin kommt Frau Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel beim Wuppertal Institut zu Wort:“…. Unternehmen ließen sich auch im Bestand ansiedeln. „Dieses Klein-Klein ist lästig. Aber wir denken, wir müssten immer neue Flächen ausweisen. Der Expansionsgedanke ist der Killer für jeglichen Flächenschutz und Klimaziele.“… „Eigentlich müssten die Städte mehr entsiegeln, als neu zu versiegeln, um sich an den Klimawandel anzupassen.“ … (Zitatende)
Natur ist wichtig für die Menschen