Petitsioon on adresseeritud:
Stadt Freiburg, Erzdiözese Freiburg
In Zeiten des Klimawandels, der auch in Freiburg immer spürbarer wird, ist es von enormer Bedeutung, gesunde Bäume zu erhalten und weitere Bodenversiegelung zu verhindern. Die Erzdiözese Freiburg will auf dem St. Alban Gelände, Reinhold-Schneider-Straße 37 in Freiburg Littenweiler, alten Baumbestand vernichten und den Boden der Anlage mit drei neuen Bauwerken versiegeln. Gerade auch die betroffenen Mammutbäume speichern besonders viel CO2 und gelten als außergewöhnlich hitzebeständige „Zukunftsbäume“, weshalb ihr Verlust nicht hingenommen werden kann. Der Baumbestand, der den Bauten zum Opfer fallen soll, besteht unter anderem aus neun nach § 6 Abs. 2 Nr. 2 der Baumschutzsatzung der Stadt Freiburg geschützten Bäumen, nämlich: (Baumart | Stammumfang) Sequoiadendron giganteum | 4,43 Sequoiadendron giganteum | 4,39 Sequoiadendron giganteum | 3,46 Metasequoia glyptostroboides | 1,92 Metasequoia glyptostroboides | 1,73 Acer pseudoplata | 1,26 Tilia cordata | 1,29 Tilia cordate | 1,26 Prunus avium | 1,51 Das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg hat für das Abholzen dieser Bäume bereits eine Ausnahmegenehmigung erteilt. (!)
Wir fordern, dass die Stadt Freiburg ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele ernst nimmt, alle geschützten Bäume erhält und die Genehmigung für das Bauvorhaben zurückzieht.
Selgitus
Der Klimawandel beeinträchtigt die Bewohner:innen und Besucher:innen Freiburgs schon heute – eine Tendenz, die weiter fortschreiten wird. Schon jetzt folgen Hitze-Rekorde und Starkregenereignisse dicht aufeinander. Die zunehmende Versiegelung verstärkt diese Effekte massiv. Deshalb ist es wichtig, gesunde Bäume zu erhalten, Versiegelung zu minimieren, neue Grünflächen zu schaffen und Frischluftschneisen zu erhalten. Die besonders trockenheitsresistenten Mammutbäume auf dem Areal des Studierendenwohnheims St. Alban gelten unter Fachleuten heute als wertvolle „Zukunftsbäume“ für unsere Breiten, auch weil sie außergewöhnlich viel CO2 speichern. Ihre Fällung wäre für unsere Stadt ein herber Verlust. Als „Green City“ möchte Freiburg „Vorreiter“ im Bereich Nachhaltigkeit sein und hat „Freiburger Nachhaltigkeitsziele“ verfasst. Freiburg soll eine „klimagerechte und lebenswerte Stadt“ bleiben mit „attraktive(n) Stadtteile(n) und Ortschaften“. Deshalb hat man sich auch den „Erhalt und Ausbau der Grün- und Freiräume“ auf die Fahnen geschrieben. 2018 entwickelte die Stadt Freiburg außerdem ein „Klimaanpassungskonzept Handlungsfeld Hitze“. Darin wird die enorme Bedeutung von Bäumen explizit erwähnt, ebenso die Wichtigkeit, öffentliche und private Freiflächen zu erhalten. Die Schaffung und der Schutz von Luftleitlinien sowie zusätzliche Verschattung im öffentlichen Raum werden als wichtige Ziele hervorgehoben. Die Vernichtung des genannten Baumbestands und die Bodenversiegelung (die praktisch irreversibel ist) verändern das lokale Klima zum Negativen und belasten damit zahlreiche Menschen und eine Reihe anderer Arten (z.B. Vögel und Kleinlebewesen) in unverantwortlicher Weise. Durch die Nachverdichtung wird sich auch der Umgebungslärm für Anwohner:innen noch einmal erheblich erhöhen. Bereits das bestehende Wohnheim stellt mit seinen rund 280 Bewohner:innen eine spürbare Lärmbelastung für die Mitwelt dar, die bei vulnerablen Menschen zu Unruhe, Ängsten und Depressionen führen kann. Noch mehr Bewohner:innen führen zwangsläufig zu einer noch höheren Belastung für Mensch und Natur.
unsere Petition, die wir nun abschließen werden, ist für unsere Begriffe sehr gut gelaufen, mit aktuell 585 Unterschriften bei nur 11 Tagen Laufzeit. Wir haben uns über viele wunderbare Kommentare gefreut, die uns in den letzten Tagen immer wieder bestärkt haben!
Auf der Infoveranstaltung der Erzdiözese Freiburg am 18.07.2025 haben die Bauherren überraschend verkündet, dass auf dem Areal St. Alban nur zwei statt drei neue Häuser errichtet werden. Bleiben also noch zwei neue Häuser, von denen eines auf einen schon vorhandenen Keller eines (abgerissenen) ehemaligen Schwesternheims gebaut werden soll. Nach Angaben der Architektin Susanne Preßer wird der Boden dort also nicht neu versiegelt. Auch soll nun nur noch ein Mammutbaum gefällt werden, der laut Architektin krank und nicht mehr standfest ist, außerdem ein weiterer Baum.
Dennoch hat ja die Erzdiözese Freiburg die Fällung der neun genannten, geschützten Bäume beantragt, und die Stadt Freiburg hat sie genehmigt! Philip Armbruster, Leitung Referat Diözesanes Immobilien- und Baumanagement, erklärte auf Nachfrage, für eine Nutzung dieser Genehmigung bzw. dem Bau des dritten Hauses gäbe es „aktuell keine Pläne“. Wir halten es daher für möglich, dass die Erzdiözese ihre alten Pläne noch nicht wirklich aufgegeben hat. Dass und wie problemlos die Stadt die Fällungen genehmigt hat, hat uns schockiert.
Wir werden wachsam sein und das Projekt weiter gut beobachten.
Mit freundlichen Grüßen
Patrik Schulz und Sylvia Schmieder
Liebe Unterstüzter unserer Petition zur Umweltzerstörung auf dem St Alban Gelände,
herzlichen Dank für Ihren Einsatz! Unsere Petition, die wir nun abschließen werden, ist für unsere Begriffe sehr gut gelaufen, mit aktuell 580 Unterschriften bei nur 11 Tagen Laufzeit. Wir haben uns über viele wunderbare Kommentare gefreut, die uns in dieser Aktion immer wieder bestärkt haben.
Und es hat sich gelohnt! Es gibt gute Nachrichten. Auf der Infoveranstaltung der Erzdiözese Freiburg am 18.07.2025 haben die Bauherren überraschend verkündet, dass auf dem Areal St. Alban nur zwei statt drei neue Häuser errichtet werden. Wegfallen wird das Gebäude mit Gastronomiebetrieb (Mensacafé) zur Straße hin. Bleiben also noch zwei neue Häuser, von denen eines auf einen schon vorhandenen Keller eines (abgerissenen) ehemaligen Schwesternheims gebaut werden soll. Nach Angaben der Architektin Susanne Preßer wird der Boden dort also nicht neu versiegelt. So soll nun nur noch ein Mammutbaum gefällt werden, der laut Architektin krank und nicht mehr standfest ist, außerdem ein weiterer Baum.
Dennoch hat ja die Erzdiözese Freiburg die Fällung der neun genannten, geschützten Bäume beantragt, und die Stadt Freiburg hat sie genehmigt! Philip Armbruster, Leitung Referat Diözesanes Immobilien- und Baumanagement erklärte auf Nachfrage, für eine Nutzung dieser Genehmigung bzw. dem Bau des dritten Hauses gäbe es „aktuell keine Pläne“. Wir halten es daher für möglich, dass die Erzdiözese ihre alten Pläne noch nicht wirklich aufgegeben hat. Und dass und wie problemlos die Stadt die Fällungen genehmigt hat, bleibt ein Skandal!
Bettina Schwab vom Diözesanen Immobilien- und Baumanagement berichtete, es würden etwa fünfzig neue Studierende zu den jetzt knapp 300 dazukommen. Sie bauen "zeitgemäß" um, das heißt für sie vor allem mit kleineren WGs (4-5 Personen), und das, obwohl laut Badischer Zeitung zumindest ein Teil der Studierenden das gar nicht will. Die Preise pro Zimmer werden natürlich steigen. Die Anlieger müssen sich auf drei Jahre(!) Bauzeit einrichten.
Wir werden wachsam sein und das Projekt weiter gut beobachten.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Schmieder und Patrik Schulz
Wir wenden uns gegen die Umweltzerstörung durch die Fällung wertvoller Bäume und Bodenversiegelung, aber auch gegen die Umweltbelastung durch mehr Menschen. Das lässt sich nicht trennen, denn Umweltzerstörung erfolgt ja immer durch die Menschen, hier (angeblich) auch für sie, wenn auch in erster Linie aus Profitgier. Wir haben nichts gegen Studierende in der Nachbarschaft! Aber Umweltschutz bedeutet immer auch, die Umwelt vor zu vielen Menschen zu schützen.
Fast hätte ich unterschrieben - aber der letzte Absatz der Begründung ließ mich stutzig werden. Da frage ich mich doch, ob es nicht vielleicht (?) in Wirklichkeit darum geht, dass einige Anwohner*innen keine weiteren Studierenden in ihrer Nachbarschaft haben wollen.. Und ich frage mich, ob die Bäume zu diesem Zweck vorgeschoben sein könnten.