Sind wir so weit, dass im Namen der ?Erneuerbaren Energien? beispiellose Kahlschläge im Geopark Bergstraße / Odenwald stattfinden sollen, ohne dass die Bevölkerung auf die Barrikaden steigt? Wo sind die Aktivisten, die früher um jeden Feldhamster und jeden Kammmolch verbissen gekämpft haben, eigentlich diesmal? Was sagt das hessische Forstgesetz §12, Absatz (2): ?Die Genehmigung (zur Rodung) soll versagt werden, wenn die Erhaltung des Waldes überwiegend im öffentlichen Interesse liegt....insbesondere wenn Interessen des Naturschutzes gefährdet werden...oder (der Wald) für... die Erholung der Bevölkerung von wesentlicher Bedeutung ist.? Gilt das Alles nicht mehr? Die zuständigen Beamten von Hessenforst lassen z.B. verlauten: ?...(es)...ist im Ergebnis festzuhalten, dass das öffentliche Interesse an der Entwicklung und Nutzung alternativer Energien vorliegend gegenüber dem öffentlichen Interesse an der Erhaltung der Waldflächen überwiegt.? Aha! Wir holzen die Wälder ab, um Platz für erneuerbare Energieträger zu schaffen. Wenn das hier funktioniert, dann sicher bald auch in den Regenwäldern des Amazonas. Wir sind ja nicht umsonst Technologieführer. Die Gründe für diese Irrationalität sind einfach: Der Bundesverband Windenergie überzieht die Republik seit geraumer Zeit mit einer beispiellosen Propaganda-Kampagne in Film, Funk und Fernsehen. Er hat auch die Novelle des EEG (gültig seit 1.1.2009) maßgeblich mitgestrickt: Durch die massive Erhöhung der Einspeise-Vergütung sind Windkraftanlagen nun auch dort ?wirtschaftlich? zu betreiben, wo sie nach der alten Gesetzeslage unwirtschaftlich waren. Die Folge: Man macht jetzt nicht einmal mehr vor den Wäldern halt. Schon im Jahr 2004 haben die Professoren der Initiativgruppe ?Darmstädter Manifest? vor den fatalen Folgen einer blinden Windkraftförderung gewarnt. Seit 2005 wird durch den Handel mit Verschmutzungsrechten und die europaweite Festlegung der Obergrenze für CO2 - Emissionen jedes in Deutschland eingesparte Gramm CO2 anderswo in Europa in die Luft geblasen. Der Effekt auf das Klima ist 0,00000000. Eigentlich sogar negativ, wenn die Herstellungs- und Transportprozesse mit berücksichtigt werden. Emissionshandel funktioniert nur, wenn er weltweit stattfindet. Jetzt könnte der unbedarfte Mensch meinen: ?Irgendwer muss doch mal anfangen!? Ja, aber bitte mit Maßnahmen, die auch einen messbaren Effekt pro eingesetztem Euro versprechen, z.B. bei der Gebäudedämmung. Dort lassen sich mit weit geringeren Mitteln wesentlich höhere Effekte erzielen als mit Windkraftanlagen. Die brauchen sowieso mitlaufende ?Schattenkraftwerke?, die bei Windausfall sofort die fehlende Energie nachliefern. Anderenfalls droht Netzinstabilität. Noch doller ist es bei Windüberangebot: Der überschüssige Strom wird mit einem Aufgeld von bis zu 1500? pro MW an Großkunden im europäischen Ausland verschenkt! Der deutsche Stromkunde und Steuerzahler finanziert diese absurde Veranstaltung zwangsweise und zum Schaden der gesamten Volkswirtschaft. Zusätzlich finanziert er die Garantie-Renditen der Betreiber. Ein tolles Geschäftsmodell! Das ?Geschäftsmodell Wald? produziert ja nur Sauerstoff und bindet CO2.
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