Region: Potsdam
Bauen

Bauspekulanten am Nuthewäldchen auflaufen lassen

Petition richtet sich an
Stadtverwaltung
1.322 Unterstützende 1.116 in Potsdam

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

1.322 Unterstützende 1.116 in Potsdam

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 03.06.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

03.06.2021, 14:21

Liebe Unterstützer:innen,

gestern wurde der Bauantrag zum Nuthewäldchen (Bauvorhaben 145 "Am Humboldtring") in der Stadtverordnetenversammlung behandelt. Wir erhielten sehr spontan die Möglichkeit, die Unterschriften der Petition zu übergeben und haben diese Option wahrgenommen.
Leider wurde dem Antrag trotz der offensichtlichen Bedenken und der großen öffentlichen Ablehnung zugestimmt. Wieder einmal wurde damit ein Stück Grünfläche in Potsdam für Investoren freigegeben. Die Investoren können das Land nun ohne weitere Risiken bebauen und die Rendite einstreichen. Die indirekten Kosten tragen die AnwohnerInnen, z.B. durch den steigender Mietspiegel, fehlende Wohnungen mit Sozialbindung, weniger Naherholungsfläche, fehlenden Lärmschutz, geringere natürliche Kühlung und den massiven Bauverkehr in der Bauphase. Es wurde nicht nur ein etabliertes Ökosystem zerstört sondern anspruchsvolle Nachhaltigkeitsvorgaben für den Bau wurden nicht einmal in Betracht gezogen.

Die Beiträge der sich für den Antrag aussprechenden Stadtverordneten lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. verdichtender Wohnungsbau im Innenstadtbereich ist alternativlos 2. das Potsdamer Baulandmodell sichert die Investorenrendite zulasten der Gemeinschaftsfunktionen einer innerstädtischen Fläche 3. Weil der Planungsentwurf früher noch weiträumiger war, rechtfertigt dies die jetzigen Umsetzungspläne. 4. Die Kompensationsmaßnahmen für den gerodeten Wald sollen größtenteils auf dem gerodeten Gelände stattfinden.

Klimanotstand, Bürgerinteressen und Ökologie sind zum wiederholten Male nicht entscheidungsrelevant sondern verkommen zu beiläufigen Floskeln.

Auch wenn unsere Petition nicht erfolgreich war, zeigen immer mehr Initiativen in der Stadt, dass das Unverständnis und der Unmut der Stadtbevölkerung gegenüber der aktuellen Bau-, Wohnungs, und Klimapolitik weiter zunimmt. Ich kann Sie daher nur ermuntern: Engagieren Sie sich weiterhin für eine bessere Stadtentwicklung, indem Sie andere Initiativen unterstützen oder selber aktiv werden. Informationen über die vielfältigen Probleme und Projekte, z.B. zum aktuellen Bürgerbegehren für einen Potsdamer Mietendeckel, finden Sie zum Beispiel beim Netzwerk „Stadt für alle“: potsdam-stadtfueralle.de

Nur öffentlich wahrnehmbarer, gesellschaftlicher Druck gegenüber der Verwaltung und den Stadtverordneten wird zu Veränderungen führen. In dem Sinne: Bleiben Sie engagiert!

Mit freundlichen Grüßen,

O. Buchin
Bürgerinitiative Nutheschlange


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