Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Zeit für ein Update zu unserer Petition #ichrettedeinleben, denn am 3.11. um 20.15 Uhr ist unsere Petition im Fernsehen – als Thema der mehrteiligen Sat1-Reportage „Doc Caro - Einsatz mit Herz“.
Nachdem wir die Petition offiziell an den Petitionsausschuss des Bundestages übergeben haben, wurden wir informiert, dass unser Anliegen an die Landesregierungen verwiesen worden ist. Entsprechend haben wir direkt nachgehakt: Es ist unverändert geplant, unsere Eingabe im Ausschuss zu besprechen und dann noch einmal an die Länder heranzutreten. Ein Datum hierfür wurde uns bislang noch nicht genannt, wir bleiben aber selbstverständlich dran! Sicher ist aber, dass der Kontakt zur Landesregierung NRW besteht und diese das Vorhaben unterstützen möchte.
Am Sonntag, dem 16. Oktober, war Word-Restart-a-Heart-Day, der Tag der Wiederbelebung. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) nahm dies zum Anlass, die Kultusminister der Länder auf die stille Pandemie aufmerksam zu machen: Den plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Hieran sterben in Deutschland ca. 70.000 Menschen pro Jahr. Mindestens 10.000 könnten zurück ins Leben kehren, wenn jeder Bürgerin wüsste, wie man einen anderen Menschen wiederbelebt. Deshalb fordern die Intensiv- und Notfallmediziner endlich die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind ab spätestens Klasse 7.
Denn eigentlich sei es sehr einfach, schreibt die DIVI. Wörtlich heißt es im Brief: „PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN lautet die Faustformel im Notfall. Wer diese nicht kennt, ruft vielleicht noch den Notarztwagen, wenn ein Mensch leblos zusammenbricht. Das reicht hier aber nicht, denn:
• Es dauert im Durchschnitt neun Minuten, bis dieser eintrifft.
• Aber bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff ist das Gehirn meist geschädigt.
• Nach fünf Minuten ohne schlagendes Herz oder Herzdruckmassage und ohne Sauerstoff ist das Gehirn meist tot.
Wir sind deshalb als Mediziner darauf angewiesen, dass bei unseren Patienten bis zum Eintreffen des Rettungswagens die Pumpleistung des Herzens direkt und ohne zu zögern von den Angehörigen, Freunden oder fremden Menschen in nächster Nähe übernommen wird. Das erfordert nur ein wenig Wissen und ein wenig Mut.“
Vorbild Dänemark: Reanimationsquote verdreifacht
Dänemark gehe als Vorbild voran, heißt es weiter. Dort wurde im Jahr 2005 der Wiederbelebungs-Unterricht gesetzlich festgeschrieben und Kinder in der Schule in Wiederbelebung ausgebildet. Die Kinder hätten keine Angst zu helfen, würden das Gelernte in die Familien und weiter in die Gesellschaft tragen. „Die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislaufstillstand hat sich seither bei unseren nördlichen Nachbarn verdreifacht. Das können wir auch in Deutschland schaffen! (…) Etablieren Sie zwei Schulstunden Wiederbelebungs-Unterricht einmal im Jahr ab der siebten Klasse in allen Schulen!“, so die DIVI.
85.000 Ja-Stimmen aus der Bevölkerung konnten bisher noch nichts erwirken
Ebenfalls weist die Fachgesellschaft auf vergangene Aktionen und Kampagnen hin, die bisher nicht zur Etablierung des Wiederbelebungsunterrichts geführt haben. „Sie können in Ihrem Bundesland mutig den Anfang machen“, animieren die Intensiv- und Notfallmediziner die Kultusministerien. Zum Hintergrund: Bereits im vergangenen September hat das Aktionsbündnis „Wir beleben Deutschland wieder“, dem die DIVI angehört, eine viel beachtete Kampagne gestartet. #ichrettedeinleben, initiiert vom Deutschen Rat für Wiederbelebung gemeinsam mit Doc Caro, hat als Kampagne in den Social-Media-Kanälen und in der Presse innerhalb der Bevölkerung große Unterstützung erfahren. 84.972 Bürger haben die Petition für die Einführung von Wiederbelebungs-Unterricht öffentlich unterzeichnet. Sie wurde im Mai vor dem Bundestag vor laufender Fernsehkamera an den Petitionsausschuss des Bundestages überreicht. Bisher noch ohne Erfolg.
Um Leben zu retten, brauche es etwas Mut, schreiben die Mediziner am Ende des Briefes. „Seien Sie also mutig! Werden Sie Lebensretter! Mütter und Väter, Söhne und Töchter werden es Ihnen danken“
Sie haben auf allen Kanälen getrommelt, Förderer und Unterstützer gewinnen können, Plakate geklebt und Foto-Zwillinge von Influencern aus der Intensiv- und Notfallmedizin gesucht und gefunden. Jetzt haben die beiden Initiatoren der Kampagne #ichrettedeinleben, Notärztin Dr. Carola Holzner, in den Sozialen Netzwerken bekannt als Doc Caro, und Professor Dr. Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), knapp 85.000 Stimmen in einem symbolischen Akt an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages übergeben. Ihr Ziel ist die Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind in jeder Schule in Deutschland spätestens ab der siebten Klasse.
Ihr Ziel haben Holzner und Böttiger täglich vor Augen: 10.000 Menschenleben – das ihrer Patienten – könnten pro Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn jeder in der breiten Bevölkerung wüsste, was man als Zeuge eines Herz-Kreislaufstillstands tun sollte. Deshalb fordern sie: Wiederbelebungsunterricht für alle Schüler spätestens ab der 7. Klasse zwei Stunden im Jahr! „Dann wird Leben retten so selbstverständlich wie Fahrrad fahren oder schwimmen“, weiß Böttiger mit Blick auf die skandinavischen Länder. Denn dort hat sich nach Einführung eines solchen Trainings die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislaufstillstand verdreifacht.
PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN, die Faustformel im Notfall, beherrschen in Deutschland heute noch nicht viele Bürger. Erst recht nicht aus dem Effeff. „Das kostet viele meiner Patienten das Leben“, so Dr. Carola Holzner alias Doc Caro. Wenn sie als Notärztin eintreffe, sei das Gehirn schon häufig zu lange ohne Sauerstoff – das Blut bis zur Ankunft weiter durch Herzdruckmassage zirkulieren zu lassen, rettet diese Menschen. „Kinder haben keine Angst zu helfen, tragen das Thema in die Familien und weiter in die Gesellschaft. Es funktioniert!“ Dass sie damit Recht hat, bewies die Notfallmedizinerin am Montag direkt während der Petitionsübergabe bei schönstem Sonnenwetter vor dem Berliner Reichstag: Spontan animierte sie eine Schulklasse, ein kurzes Wiederbelebungstraining mitzumachen. 27 junge Menschen können jetzt mit ihren zwei Händen im Ernstfall Leben retten.
Das große Ziel:
Auftrag vom Bund an die Länder zur verpflichtenden Einführung von Wiederbelebungsunterricht
Damit wirklich in naher Zukunft jedes Kind und alle Jugendlichen mit diesem Wissen durchs Leben gehen, nahmen die Vorsitzende des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages, Martina Stamm-Fibich (SPD) sowie die beiden Ausschussmitglieder Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Manfred Todtenhausen (FDP) in einem symbolischen Akt am 09. Mai die Petition persönlich vor dem Haupteingang des Reichstagsgebäudes entgegen. „Der Petitionsausschuss wird sich dieses Anliegen sehr genau anschauen und ich werde die Petition als Berichterstatterin unmittelbar begleiten“, veröffentlichte Stamm-Fibich noch am selben Abend auf ihrem Facebook-Account.
Der formale Akt ist jetzt also in Gang gesetzt: Der Petitionsausschuss wird sich mit dem Anliegen der Initiative beschäftigen. Es werden ein Gutachten aus dem Bundesgesundheitsministerium sowie eines aus dem Bundesbildungsministerium folgen. Ein Berichterstatter-Verfahren wird dieses begleiten. Holzner und Böttiger hoffen dann auf einen Beschluss unmittelbar aus dem Bundestag, der als Auftrag vom Bund an die Länder zu verstehen ist. Denn die Umsetzung, die Einführung des Wiederbelebungsunterrichtes, ist dann wiederum Ländersache.
Wir werden nicht lockerlassen!
„Wir sind fest entschlossen, das Thema weiter zu begleiten, auf der politischen Bühne zu halten und schließlich in alle Schulen zu bringen“, sind sich Böttiger und Holzner einig. Die Übergabe an den Petitionsausschuss des Bundestages markiert einen wichtigen Meilenstein. Im Herbst 2021 haben sie sich versprochen, nicht lockerzulassen. Mit Spannung verfolgen sie jetzt, welche nächsten Erfolge ihre Kampagne #ichrettedeinleben, ihre Initiative und ihr Herzensprojekt, erreichen wird. Die formale Einreichung und die symbolische Übergabe stellen einen wichtigen Schritt dar in Richtung 10.000 Menschenleben in Deutschland jedes Jahr zusätzlich zu retten.
nachdem wir in den letzten Wochen nicht nur eine ganze Welle von neuen Unterschriften, sondern auch aus der Politik deutliche Unterstützungssignale erhalten haben, bereiten wir nun die konkrete Einreichung unserer Petition im Bundestag vor. Hier haben wir auch einen Weg gezeichnet, der bei Erfolg zu einer Einführung von Reanimationsunterricht in allen Bundesländern führen kann. Ein genaues Datum der Einreichung können wir jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nennen.
Das wir jedoch soweit gekommen sind, ist auch Ihr aller Verdienst! Noch einmal möchten wir sagen: Danke! Danke! Danke!
Vor dem Hintergrund, dass uns unverdrossen neue Unterschriften und andere Unterstützungsangebote erreichen, haben wir uns dazu entschlossen unsere Unterschriftensammlung auch über den 31.1. fortzuführen und hoffen bis zur Einreichung in den nächsten Wochen noch die 100.000 voll zu bekommen – entsprechend haben wir die Frist zur Unterzeichnung noch einmal verlängert.
Herzliche Grüße
Die Initiatoren
Dr. Carola Holzner & Prof. Bernd Böttiger
Neues Zeichnungsende: 31.03.2022 Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 77872
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