Region: Chemnitz
Bauen

Erhalt des historischen Chemnitztalviadukts in der Chemnitzer Innenstadt - Nein zum Neubau

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutsche Bahn AG, Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig
7.379 Unterstützende

Dialog abgeschlossen

7.379 Unterstützende

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

28.11.2014, 01:20

Bahn hört Volk nicht

Das am heutigen Abend durchgeführte 2. Bürgerforum zum Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale im Bereich des Chemnitzer Bahnbogens, vertiefend zu den Variantenuntersuchungen zur EÜ Beckerstraße/Chemnitztalviadukt füllte den Saal der Aula der Annenschule vollständig.

Vorgestellt von der Bahn wurden 5 Varianten zum Erhalt bzw. Neubau des Viadukts die nach der Kritik an den Plänen zum Abbruch des alten Viadukts im Auftrag der Bahn untersucht wurden. Nach 9 Kriterien wurden in der Untersuchung eine Variante zum Erhalt des alten Viadukts, der Neubau und drei Mischbauwerke aus alt und neu untersucht. Die Bahn räumte im Ergebnis der Untersuchung ein, dass das alte Viadukt zu ertüchtigen ist und dass das ertüchtigte Bauwerk den Anforderungen des zukünftigen Verkehrs genügen kann. Die Kosten für den Erhalt des alten Bauwerks wurden mit 7 Millionen Euro höher im Vergleich zum Neubau angegeben. Die Bauzeit würde ca. ein Jahr länger betragen.
Im Ergebnis der Untersuchung kommt die Bahn anhand der ihr maßgeblich erscheinenden Kriterien: Wirtschaftlichkeit, Kosten-/Terminsicherheit, Langlebigkeit, Zukunftsfähigkeit für Verkehrsentwicklungen, Gewährleistung ausreichender Straßenquerschnitte der Annaberger Straße zu dem Schluss, dass einem Neubau der Vorzug einzuräumen ist.

In der anschließenden Diskussion wollte die Bahn den zahlreichen Wortmeldungen aus der Chemnitzer Bürgerschaft, der Politik und vor allem von auch überregional angereisten Fachleuten pro Erhalt des alten Viadukts auffällig nicht folgen. Die Stadt Chemnitz sprach sich in Vertretung von Baubürgermeisterin Petra Wesseler für den Erhalt des alten Viadukts aus. Wesseler stellte zudem klar, dass die Stadt die Verbreiterung der Annaberger Straße unter dem Viadukt nicht verfolgt und die Bahn das nicht als Kriterium in den Variantenuntersuchungen anbringen kann. Kritisiert wurde durch das Publikum u. a. auch, dass die Variantenuntersuchungen von dem Büro durchgeführt wurden, dessen architektonischer Entwurf Grundlage für den Neubau sein soll.
Die Bahn plant das Planfeststellungsverfahren im Eisenbahnbundesamt 2015 bis 2017 durchzuführen und mit dem Bau 2018 zu beginnen.
Im Ergebnis des heutigen Bürgerforums ist vorab dazu ein Expertenforum mit Fachleuten und Vertretern der Bahn geplant.

Aus Sicht der Initiative, welche die Petition zum Erhalt des Viadukts durchgeführt hat, ist die Aussage der Bahn im heutigen Forum als Absage an den Erhalt des alten Viadukts zu verstehen. Bürgerschaft, Stadtverwaltung und Fachleute verschiedener Disziplinen haben sich pro Erhalt des alten Viadukts ausgesprochen und diesen begründet. Nun ist zwingend die Politik aufgefordert dieses breit aufgestellte Votum aufzunehmen und sich einzubringen. Besonders die jüngst in den Stadtrat und in den Landtag gewählten jungen Abgeordneten sind aufgefordert. Diese vertreten die Zukunft der Stadt. Es kann nicht angehen, dass diese Abgeordneten zum zweiten Mal auf einem Bürgerforum zu diesem Thema fast vollständig nicht anwesend waren. Auch die beiden Chemnitzer Bundestagsabgeordneten sind im Übrigen aufgefordert sich einzubringen. Der Abbau des alten Viadukts fällt genau in den Wahlkampf der nächsten Kommunalwahlen. Der Anblick des Abbaus des alten Viadukts wird sehr markant sein und auf die Bevölkerung entsprechend wirken.

Weitere Informationen und Fotografien vom Forum unter:

www.facebook.com/ErhaltDesHistorischenChemnitztalviadukts


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