18.03.2025, 10:16
Die Sitzung des Planungsausschusses hat eindrucksvoll gezeigt, welche Folgen und Auswirkungen die Abschaffung des regionalen Grünzugs hätte. Das Dezernat für Regionalentwicklung hat eine klare Einordnung zu den Folgen gegeben, während Frau Dannenberg von TecArena, einer 100%igen Tochter von Bayer 04 Leverkusen, das Projekt aus Vereinssicht vorgestellt hat. Die Debatte im Plenum war intensiv, und AUFGRUND DER ERHEBLICHEN BEDENKEN WURDE DIE BESCHLUSSFASSUNG VERTAGT – ein klares Zeichen für die weitreichenden Konsequenzen dieser Entscheidung. Zudem wurde angeregt, Teillösungen oder ein Zwei-Standorte-Konzept zu prüfen, um das Projekt verträglicher zu gestalten und weitere Interessen zu berücksichtigen.
Die gesamte Videoaufzeichnung der Sitzung kann hier eingesehen werden: www.brd.nrw.de/Regionalrat/Regionalrat-Archiv/Aufzeichnung-der-17.-PA.
Doch während der Planungsausschuss die Tragweite des Vorhabens anerkennt und die Beschlussfassung aufschiebt, hält Monheim weiter unbeirrt an der Entscheidung am 20.03.2025 fest. Nutzen Sie die öffentliche Fragerunde, um Bedenken zu äußern und Transparenz einzufordern.
Ohne Rücksicht auf die laufende Abwägung setzt die Stadt auf einen Alleingang und macht den zweiten Schritt vor dem ersten. Warum dieser extreme Zeitdruck? Die Stadt argumentiert mit der Dringlichkeit des Autobahnausbaus, gleichzeitig rechtfertigt die Monheimer Regierungspartei das Vorhaben mit einer gesamtstaatlichen Verantwortung:
"Im Übrigen gilt, dass der Fußballclub das Projekt nicht aus wirtschaftlichen Gründen verfolgt, sondern weil der Autobahnbrückenbau in Leverkusen das erforderlich macht. Die PETO-Fraktion vertritt die Ansicht, dass es eine gesamtstaatliche Verantwortung ist, einem Betrieb, der durch Bedarf nach Mobilität und flüssigem Verkehr in Nöten geraten ist, dabei zu helfen, Ausweichflächen für seine Aktivitäten zu finden." (www.peto.de/themen/themen.php?rubrik=sport&text=1730720719)
Dabei zeigt sich ein klarer Widerspruch in den Planungsdokumenten: Noch in der Vorlage X/1305 der Stadt Monheim vom Oktober 2024 hieß es, der Laacher Hof sei der einzig mögliche Standort:
"Durch eine Machbarkeitsstudie wurde als einzig möglicher und geeigneter Standort für ein Sportleistungszentrum eine Fläche im Stadtgebiet der Stadt Monheim am Rhein identifiziert. Nördlich des Schlosses Laach im Bereich zwischen Schleiderweg und Bundesautobahn A59 ist eine ausreichend große Fläche vorhanden, welche sich im Eigentum des Konzerns befindet."
Bereits im März 2025 jedoch benennt die Vorlage X/1540 der Stadt Monheim die Alfred-Nobel-Straße als Alternative:
"Eine weiträumige Standortanalyse zeigte auf, dass sich dabei unter Berücksichtigung der Vorhabenanforderungen als auch der landes- und regionalplanerischen Vorgaben das in Rede stehende Plangebiet in Monheim am Rhein als geeigneter Standort identifizieren lässt."
Dieser Kurswechsel wirft Fragen zur Alternativenprüfung auf und verstärkt Zweifel an der Alternativlosigkeit des Standorts – zumal im Planungsausschuss vom 13.03.2025 erhebliche Bedenken zur regionalplanerischen Verträglichkeit geäußert wurden.
Die Aussagen aus der Sitzung zeigen zudem, dass der tatsächliche Bedarf deutlich geringer ist als öffentlich dargestellt und dass die Planung weit über den bloßen Ersatz der verlorenen Trainingsflächen hinausgeht.
"(...) Was die Flächen für die Fußballfelder angeht, Bayer 04 Leverkusen verliert an der BayArena 3 komplette Trainingsflächen, hat zusätzlich eine Fläche dort gepachtet im direkten Umfeld und zwei weitere Flächen gepachtet in Köln-Flittard und Leverkusen-Schlebusch. Natürlich ist es unser Ziel, diese Flächen zusammenzufassen und medizinische Bereiche zusammenzuführen. [...] Natürlich gründen wir eine solche Investitionsentscheidung auch auf zukunftsausgerichtete Planungen und möchten auch gerne die Mannschaften erweitern und auch den Frauenfußball hier deutlich weiter ausbauen."
– Frau Dannenberg, TecArena, im Planungsausschuss am 13.03.2025
Dieses Zitat zeigt, dass der Autobahnausbau als Anlass für ein weit größeres Prestigeprojekt mit 22 Hektar Fläche dient. Unser Eindruck ist: Der tatsächliche Bedarf ist geringer – dennoch wird Zeitdruck erzeugt, um eine schnelle Entscheidung zu erzwingen und das Projekt unumkehrbar zu machen.
Jetzt aktiv werden!
Die Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr in Monheim am 20.03.2025 ist öffentlich. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Wer sich informieren und kritisch hinterfragen möchte, sollte diese Chance nutzen.
Wir fordern eine verantwortungsvolle, transparente und abgewogene Entscheidung – und keine voreilige Umsetzung auf Kosten eines wertvollen Grünzugs. Jetzt ist der Zeitpunkt, Stellung zu beziehen!