Reģions: Region Saar-Hochwald-Hunsrück
Labklājība

Gegen die Schließung des Franziskanerklosters Hermeskeil

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Provinzialminister C. Bohl und Brüder in der Leitung der Franziskanerprovinz, München
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09.11.2015 22:46

... Natürlich haben Sie Recht, ich hätte mich längst einmal bei Ihnen melden sollen, nachdem Sie mir schon Ende August ausführlich geschrieben und die Online-Petition haben zukommen lassen. Ich bin nach der Bekanntgabe unsere Entscheidung, das Kloster in Hermeskeil zu schließen, so mit Briefen, Mails, Telefonaten und Unterschriftenlisten überschüttet worden, dass ich nicht mehr auf alles reagieren konnte. Das ist keine Entschuldigung und das ist auch nicht in Ordnung, aber es ist so.

Was soll ich Ihnen antworten? Wollen wir als Provinzleitung Menschen den „Boden unter den Füßen wegziehen“, lebendige Gottesdienste zerstören, den „Spirit“ von Hermeskeil löschen, positive Kirchenerfahrungen verhindern, Menschen eine wichtige spirituelle Kraftquelle wegnehmen, engagierte Menschen vor den Kopf stoßen? Sicherlich nicht. Und doch tun wir das wohl mit unserer Entscheidung, wie Sie und viele andere Menschen uns rückmelden. Ich erlebe es momentan wirklich als tragisch, wie in unserer Kirche, in den Gemeinden vor Ort, in den Ordensgemeinschaften und auch bei uns Franziskanern vieles zusammenbricht. Jede Entscheidung ist anfragbar. Aber an der Gesamtsituation ändert das nichts: Wir haben noch 37 Gemeinschaften in Deutschland. Zwei Drittel der Brüder sind über 70 Jahre alt. In diesem Jahr sind bisher 16 Brüder gestorben, wie haben einen einzigen Novizen. Ich schreibe Ihnen aus Dorsten, wo ich augenblicklich zum Besuch bei den Brüdern bin – das Durchschnittsalter beträgt hier ca. 80 Jahre. Der rasante Umbruchprozess, in dem wir uns befinden, wird noch viel verändern. An diesen Erfahrungen leiden nicht nur Sie, sondern auch wir.

Ich weiß, diese grundsätzlichen Überlegungen ändern nichts an Ihrem Ärger und Ihrer Enttäuschung. Und ich verstehe diese Enttäuschung. Aber ich denke, die Grundfrage ist heute nicht: Wie kann dieses oder jenes Kloster noch gehalten werden? Wie kann diese oder jene Pfarrgemeinde noch selbständig bleiben? Für mich ist die Frage: Wie können wir als Kirche heute so Evangelium leben, dass der Glaube weiterlebt und Menschen erreicht? Sie hatten in Ihrer ersten Mail die Flüchtlingsfrage erwähnt, die sich inzwischen ja noch dramatisch verschärft hat. Wie Sie, frage auch ich mich: Was erleben Menschen, die nach Deutschland kommen, hier von Kirche und christlichem Glauben? Wie sieht in Zukunft lebendiges Christentum aus, wenn viele der bisherigen Strukturen nicht mehr da sind?

Die Entscheidung, unser Kloster in Hermeskeil zu schließen, ist gefallen. Es bleibt die Frage, was aus dem Gebäude wird. Kann dort in christlichem Geist etwas Neues entstehen? Wenn etwas aufhört, kann ja Neues beginnen. Wir denken darüber nach. Hätten Sie vielleicht eine Idee? Ich denke, wir sollten in diesem Sinn nach vorne schauen, statt nach hinten.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihr Engagement und ihre ehrliche Rückmeldung und bitte um Entschuldigung für meine bisher ausgebliebene Antwort.

Alles Gute Ihnen und einen herzlichen Gruß – P. Cornelius Bohl ofm


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