Gemeinwohl schützen - Bio erhalten und vor Ort die Domäne Fredeburg stärken!

Petition richtet sich an
Haupt- und Innenausschuss des Kreises

4.976 Unterschriften

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet Juli 2025
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

27.09.2025, 11:56

Liebe Freundinnen und Freunde,
am 22. September tagte der Haupt- und Innenausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg. Thema waren u.a. die neuen und umstrittenen Vergabekriterien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Einzelpachtflächen.
Naturschutzverbände kritisierten, dass das Ziel, 25 % vorrangig an Ökobetriebe zu verpachten, nur auf 186 ha Einzelpachtflächen angewendet wird, statt auf über 2.060 ha inklusive der Domänen – ein „Kartenspielertrick“ der verantwortlichen Politik. Zudem werde nicht zwischen Ackerland (mit seinen problematischen Stoffeinträgen in die Böden und Gewässer) und Grünland unterschieden, das ohnehin bereits mit Naturschutzauflagen versehenen ist. Auf welchen Flächen soll am Ende tatsächlich eine ökologische Verbesserung erzielt werden? Selbst im günstigsten Fall würde der Kreis bei seinen Ackerflächen von 186 ha Einzelpacht lediglich auf zusätzliche 46 ha kommen. Das entspräche dann einem Ökoanteil von knapp 6 % seiner gesamten Ackerflächen, incl. der Domäne Fredeburg. Das entspricht noch nicht einmal einem Fünftel des Ziels der Bundesnachhaltigkeitsstrategie!
Natur Plus kritisierte, dass durch die Nichtverlängerung des Pachtvertrags mit der Domäne Fredeburg und voraussichtlichen Rückumstellungen eine ökologische Verschlechterung entstehe – ein Verstoß gegen EU-Verordnung 2024-1991, Artikel 11. Die Pächter erinnerten an die Zusage, dass ein Vertrag verlängert werde, sofern kein Fehlverhalten vorliege.
Die FDP schlug vor:
1. Bestandsschutz für bereits auf Öko umgestellte Flächen,
2. Bonus für Berufsausbildung.
Beide Vorschläge wurden – auch mit Stimmen von B90/DIE GRÜNEN – abgelehnt.
Der gemeinsame Antrag von CDU und B90/DIE GRÜNEN zu den kontrovers diskutierten Vergabekriterien wurde mehrheitlich angenommen.
Ein SPD-Antrag, die Ackerfläche „Schmaljohannskoppel“ dauerhaft der Domäne zuzuschlagen, um die zweitkleinste Bio-Domäne zu stärken und Flächenverluste auszugleichen, wurde ebenfalls abgelehnt – obwohl ihn eine Abgeordnete von B90/DIE GRÜNEN in einer Rede ausdrücklich unterstützt hatte. Dabei erinnerte sie ausführlich und beispielhaft an die Gemeinwohlleistungen der Domäne Fredeburg für die Region. An dem Abstimmungsverhalten wurde sehr deutlich, dass die Partei nicht mit einer Stimme spricht.
Zustimmung erhielt hingegen ein Antrag der Kreisverwaltung: Eine Magergrünlandfläche mit 300 Bäumen (Baumpark) sowie eine kleine Ackerfläche werden künftig in die Domänenpacht eingegliedert.
Irritierend war, dass eine Vorlage aus der Fachverwaltung mit ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien, die im Kreistagsportal veröffentlicht war, in der Sitzung nicht erwähnt wurde – ein für uns enttäuschendes Vorgehen.
Unser Fazit: Die Entscheidungen schwächen die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Betriebes. Besonders bedauerlich ist, dass weder ökologische Werte noch Gemeinwohlleistungen ausreichend berücksichtigt wurden – gerade angesichts von Artensterben, Klimawandel und Umweltbelastungen.
Der intransparente Flächentausch und der parteipolitisch geprägte Prozess haben unser Vertrauen in den Verpächter stark erschüttert. Für uns als Gründergeneration nach über drei Jahrzehnten Aufbauarbeit und kurz vor dem Ruhestand, ist das sehr schmerzhaft.
Die Entscheidungsträger zeigen wenig Interesse an Ökologisierung, Regionalentwicklung, über 40 entstandenen Arbeitsplätzen, Ausbildung von rund 200 Fachkräften, Bildungsarbeit mit jährlich über 1.000 Schulkindern aus der Region sowie den vilefältigen kulturellen Angeboten.
Quo Vadis, Herzogtum Lauenburg?
Wie es weitergeht, beraten wir intern. Die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wird ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die endgültige Abstimmung erfolgt am 9. Oktober – ob wir noch etwas bewegen können, ist offen.
Euch allen danken wir von Herzen. Ohne eure Unterstützung könnten wir diese Entwicklungen kaum ertragen.
Herzlichst,
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und


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