07.05.2025, 11:48
Sehr geschätzte Unterstützerinnen und Unterstützer!
In unserem Einsatz gegen die Bebauung rund um die Gaststätte am Otterstedter See mit dort unsinnigen und Natur- und Seequalität schädigenden Häusern sind wir weiter jeden Sonntag mit unserem Infostand vor dem DLRG-Haus zu finden. Mit den steigenden Temperaturen genießen immer mehr Menschen die Bade- und Ruhemöglichkeiten. Soweit läuft alles wie gewohnt.
Neu ist, dass die Gemeinde Ottersberg begonnen hat, Konsequenzen aus dem Seegutachten zu ziehen, das im vorigen Jahr vorgestellt wurde. So sollen Voruntersuchungen gestartet werden, wie man die Wasserqualität verbessern kann. Geplant ist ein Schilfbeet, durch das Seewasser geleitet und so gereinigt werden soll. Außerdem sollen Makrophyten angesiedelt werden, die zur Verringerung des Phosphoreintrags dienen könnten. Die Voruntersuchungen sollen über drei Jahre laufen und werden zu 95 % gefördert.
Diese Maßnahmen wurden am 11.4..25 im Ausschuss für Klimaschutz, Umweltschutz und Landschaftspflege einstimmig gebilligt.
Für uns als ISI ist aber ein anderes Thema von größerer Bedeutung, weil der Umgang mit ihm zeigt, wie unterschiedlich man denken kann. Zur Sache: Das Dorf Otterstedt nimmt am 28. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil. Den Kreiswettbewerb in gleicher Sache hatte Otterstedt gewonnen.
Im Vorwort schreiben die Ausrichter:“Mit den nachfolgenden Fragen möchten wir darum bitten, Ihr Dorf, Ihre Ziele und das bislang Erreichte zu beschreiben“.
Diese Fragen haben Mitglieder des Ortsrates aus ihrer Sicht beantwortet und am 2.April in einem Arbeitstreffen auch Interessierten vorgelegt. Leider war die Ankündigung zu diesem Treffen über Dorffunk und Aushang so knapp und spärlich, dass nur drei Einwohner kamen. Hier wurden vor allem Tabellen ergänzt. Die erläuternden Texte zu den einzelnen Fragen konnten nicht in Ruhe durchgesehen werden.
Bei späterer Lektüre stellte sich dann heraus, dass die gewünschte Bebauungsplanänderung für die Häuser an der Gaststätte und die heftige Reaktion vieler Einwohner und Gäste des Sees gegen diese schwere Schädigung des Naherholungsgebietes überhaupt nicht erwähnt wurden. Und das, obwohl den Textschreibern bekannt sein musste, dass schon weit über 1000 Unterschriften dagegen gesammelt worden waren. Auch die noch zu klärende Zukunft des umliegenden Wochenendgebietes, das im Lauf der Zeit teils zum Dauerwohngebiet geworden war, bleibt unerwähnt. Da hier Dauerwohnen und Naherholung in Einklang gebracht werden müssen, ist das für jeden Planer eine herausfordernde Aufgabe.
Auf unseren schriftlichen Einwand hin, gesendet an den Ortsbürgermeister als Ansprechpartner für die Bewerbung, gab es eine Änderung der Antwort auf die betreffende Frage:
„Frage 7. Gibt es einen gemeinsamen Rahmen oder besondere Initiativen zur baulichen Gestaltung?“
Antwort alt: „Nein, Individualität und Initiative sind erwünscht.“
Antwort neu: „ Es gibt keinen starren Rahmen – Individualität und Eigeninitiative sind möglich.
Gleichzeitig unterstützen wir gemeinschaftlich abgestimmte bauliche Planungen und begleiten deren Umsetzung im Sinne einer konstruktiven, demokratischen Zusammenarbeit“.
Wer stimmt sich hier „gemeinschaftlich“ ab? Ist die Öffentlichkeit beteiligt? Oder sind es nur die Ortsratmitglieder ?
Hier zeigt sich ein Grundproblem . Wann, wo und wie informiert und beteiligt der Ortsrat als politische Vertretung der Otterstedter Bürgerschaft die Einwohner? Das müsste vor allem durch öffentliche Ortsratsitzungen und Einwohnerversammlungen geschehen.
Ortsratsitzungen sind zuletzt selten:
2.Sitzung 2.2.2022,
3. 9.3.2022,
4. 20.4. 2022,
5. 9.6.2022,
6. 7.12.2022
7. 18.4.2023 ,
8. und 9. nichtöffentlich,
10. 4.12.2024,
für 2025 noch kein Termin (laut Sitzunskalender der Gemeinde). Also 2 öffentliche Sitzungen in 2023 un 2024, bisher keine in 2025. Und keine Diskussion um die Bebauung am See oder die Zukunft des Dorfes.. Da handeln andere Ortsräte ganz anders.
Außerdem im Januar 2024: Die ISI bittet schriftlich alle Ortsratmitglieder um Auskünfte zur geplanten Bebauungsplanänderung am Otterstedter See. Ergebnis: Keine Reaktion.
Unser Angebot an jedem Sonntag am Nachmittag am See: Informationsstand der ISI für Seegäste und Besucher: Leider kein Kontakt zu Ortsratmitgliedern.
Unser Schluss: Ein Gespräch über die Probleme am See wird vermieden. Statt dessen scheint der Ortsrat per Wahl sich befugt zu fühlen, ohne jede Einbeziehung anderer Meinungen zu bestimmen, was richtig sein soll. Das führt, wie oben beschrieben, im Falle der Bewerbung im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zum Schönreden einer so nicht vorhandenen Dorfgemeinschaft und der Ausblendung wichtiger Zukunftsfragen.
Trotzdem wie schon Früher gesagt: Wir bleiben am Ball. Für die Zukunft des Dorfes ist die Sache zu wichtig.
Für die ISI Otterstedt
W.Menzel