Region: Sachsen
Erfolg
Kultur

JA-zur-Amtseinführung-ABER

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bischof Dr. Carsten Rentzing
1.719 Unterstützende

Petition hat zum Erfolg beigetragen

1.719 Unterstützende

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

05.09.2015, 23:45

Sehr geehrte Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,

Ja, wir reden miteinander
am Mittwoch (2. September) fand im Rahmen einer Zusammenkunft Leipziger Pfarrerinnen und Pfarrer ein erneutes Gespräch mit Bischof Carsten Rentzing statt, bei der auch diese Petition übergeben wurde. Wir empfinden es als ein gutes Zeichen des aufeinander Zugehens, dass Bischof Rentzing diesen Termin in seinen ersten Amtstagen möglich gemacht hat. So war auch das Gespräch selbst geprägt von wechselseitigem Respekt und einer großen Bereitschaft zu hören. Bekräftigt wurde auch, dass es nicht darum gehe, sich wechselseitig in Schubladen zu stecken.

Unsere Position bleibt deutlich
Bei der Übergabe der Petition konnte ich Bischof Rentzing mithilfe von Zitaten aus den Kommentaren und der Debatte dieser Petition deutlich machen:
• Gleichgeschlechtlich Liebende sind durch seine öffentlichen Äußerungen verletzt und die betreffenden Kolleginnen und Kollegen zutiefst verunsichert.
• Schwestern und Brüder sind empört und weite Teile der Landeskirche fühlen sich nicht mehr/noch nicht repräsentiert.
• Christinnen und Christen sind traurig und enttäuscht und sehen sich in der Öffentlichkeit durch die Äußerungen von Dr. Rentzing und ihrer Zugehörigkeit zur Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens in die homophobe Ecke gestellt.

Keine Angst vor Streit
Bischof Rentzing zeigte sich betroffen von manchen Äußerungen und drückte seinen Dankbarkeit für die Petition und die vorgebrachte Kritik aus. Er würdigte die Initiative als einen Beitrag für die Einheit der Kirche. Wir freuen uns, dass unser Anliegen damit so verstanden wurde, wie es von uns und den meisten Unterzeichnenden auch gemeint war.
Bischof Rentzing sagte, er fühle sich in vielen Punkten überhaupt nicht im Widerspruch zu dem in der Petition vorgetragenen Kirchenbild und bekräftigt seine Haltung, wonach er sich schützend vor Homosexuelle stellen wolle.

Mancher Widerspruch wird erst in vertieften Gesprächen klarer zutage treten. So ist mein Eindruck, dass uns nicht nur die Frage der Schriftauslegung trennt, sondern zum Beispiel auch die Frage nach dem Verhältnis von Gottes Schöpfungshandeln und seinem Gnadenhandeln und des Verhältnisses von Evangelium (als befreiende Kraft) und Bekenntnis (als Selbstvergewisserung).
Mehrfach wurde im Gespräch betont, dass die Einheit unserer Kirche nicht in der Übereinstimmung theologischer Positionen zu suchen ist, sondern allein in Christus begründet ist.

Für uns bleibt es wichtig festzuhalten: Keine Partnerschaft, die in Liebe und Treue, wechselseitiger Verantwortung und Verantwortung vor Gott geführt wird, ist ein Vergehen gegen Gottes Willen. Auch dann nicht, wenn es sich um eine Partnerschaft von gleichgeschlechtlich Liebenden handelt.

Die kirchenpolitische Aufgabe
Der Wunsch, Menschen mit konservativen Positionen in unserer Landeskirche mitzunehmen und eine Stimme zu geben, ist uns verständlich geworden. Jedoch darf diese Politik nicht auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragen werden. Vielmehr wird das fortgesetzte Gespräch zwischen den Gruppen zu moderieren sein.

Es wird wohl unsere Aufgabe bleiben, uns in den kirchlichen Gremien für die volle Umsetzung des Pfarrerdienstrechtes der EKD auch in Sachsen einzusetzen. Wir werden weiterhin solidarisch zu den Kolleginnen und Kollegen und ihren gleichgeschlechtlichen Partnerinnen oder Partnern stehen – wie auch zu allen Menschen, denen ihr Platz in der Kirche streitig gemacht wird.

Es ist gut und wichtig, dass durch diese Petition eine starke Position in unserer Landeskirche öffentlich sichtbar wird. Die Petition wird bis zum Ende der Zeichnungsfrist online bleiben, damit alle, die diese Position weiter stärken wollen, Gelegenheit dazu haben. Allen Unterzeichnenden möchte ich auf diesem Wege für dieses Zeichen herzlich danken.

Wir hoffen nach diesem Gespräch darauf, dass Bischof Rentzing ein klares und öffentlich wahrnehmbares Signal setzen wird, dass die Unterzeichnenden verstehen und annehmen können.

Mit freundlichen Grüßen
Pfr. Christoph Maier


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