Umwelt

Keine Fällung der alten Alleebäume! Baumfreundliche Straßensanierung in Stove/Nordwestmecklenburg!

Petition richtet sich an
Straßenbauamt Schwerin, Dezernat Straßenbau, Leitung Herr Tobias Bremer
1.771 Unterstützende

Sammlung beendet

1.771 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

20.11.2022, 11:39

Liebe Unterstützer,

im Mai 2022, beim Ortstermin des Landtagspetitionsausschusses in Stove hatte uns das Straßenbauamt Schwerin (SBA) die aktive Mitarbeit an der Lösungssuche angeboten. Ein bisschen gespannt auf das Wie und Ob waren wir seitdem schon.

Eingeladen wurden wir und Vertreter der Gemeinde diese Woche zu einem Gespräch in das SBA: Unsere alternative Planungsidee und die von der Gemeindevertretung vorgebrachten Verbesserungsvorschläge seien geprüft worden und das Ergebnis sowie der weitere Ablauf der Planung möchten nun besprochen werden.

In Anwesenheit von Frau Laube aus dem Wirtschaftsministerium sowie zahlreicher Vertreter des SBA mit verschiedenen Zuständigkeiten, dem ausführenden Planungsbüro und der Abordnung der Gemeindevertretung bekamen wir dann einen Einblick in die Denkweise des SBA.

Eine Neuigkeit bestand darin, dass das Planungsbüro im Auftrag des SBA unsere Skizze, unsere alternative Idee wie eine richtige Straßenbauplanung vollendet zu Papier gebracht hatte. Wer meint, das sei doch super! ...

Man muss dazu sagen, wäre es machbar, würden wir gern eine komplette Straßenbauplanung einbringen. Das ist aber nicht möglich, wäre wenig respektvoll gegenüber dem SBA und ist sicher auch nicht dessen Erwartung. Uns stehen weder genügend Daten noch andere Voraussetzungen zur Verfügung.

Aber wir haben mit Hilfe einer Landschaftsarchitektin planerisch aufgezeigt, wie man es schaffen könnte, die Straße auf ihrer jetzigen Breite zu erneuern, den Gehweg hinter den Bäumen durch den ganzen Ort zu verlegen (statt mittendrin unterbrochen) und damit voraussichtlich alle Bäume zu erhalten. Nun bestünde noch die Aufgabe, diese Idee den Gegebenheiten vor Ort anzupassen.

Die für das SBA obligatorischen „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen - RASt 06“ haben wir bei unseren Überlegungen bewusst etwas links liegen lassen.

Natürlich halten wir uns gern ans Gesetz. Aber genau das ist eine Richtlinie nicht! Eine Richtlinie gibt Empfehlungen und ist den Gesetzen untergeordnet. Gesetzlicher Alleenschutz und Denkmalschutz müssen eingehalten werden!

Aber so nicht mit dem Straßenbauamt Schwerin!

Das SBA stellte in dem Termin eindeutig klar: Es wird keine Planungsarbeit in eine Straßenausbauvariante ohne Einhaltung der RASt 06 investieren oder bei der Planfeststellungsbehörde einreichen.

Unsere Idee wurde als „Variante 4“ digital plattgemacht und kurzerhand der RASt 06 angepasst – statt sich vor Ort kreativ entwickeln zu können. In unserer Skizze waren ja Ecken und Kanten im Straßenverlauf, wo keine hingehören und viele Maße mussten dringend „berichtigt“ werden. Ein Gehweg darf z.B. nicht nur 2 Meter breit sein, auch nicht ausnahmsweise, wenn die Richtlinie 2,30 Meter empfiehlt.

Nachdem man so Straße, Gehweg, Verkehrsinseln und Haltebuchten in Variante 4 richtliniengemäß auf Normgröße gebracht hatte, was durch die Vergrößerung/Verbreiterung automatisch einen größeren Platzbedarf zur Folge hat, ergab die Zählung eine Steigerung der von Fällung bedrohten Alleebäume: 53 Alleebäume, mehr als doppelt so viele wie bisher.

Sorry, aber DAS ist nicht UNSERE Idee!

Wir plädieren nämlich für eine individuelle Lösung, angepasst an die besonderen Bedürfnisse der Ortsdurchfahrt Stove. Sensibel und liebevoll gegenüber Idylle und Mensch, Tier und Pflanze und verantwortungsvoll gegenüber den Menschen der Zukunft.

Variante 4 wird nun ihren weiteren Weg gehen, das SBA lässt sie Einzug halten in die weiteren Planungen, so wie sie jetzt ist. Zum Zeichen unserer Mitwirkung als Idee der Bürgerinitiative Stoverlinden. Sie wird keine Akzeptanz finden, wie auch.

Den Forderungen der Gemeindevertretung, den Befürwortern der Ausbauvariante erging es nicht viel besser:
1. Bauwerke zur Geschwindigkeitsbegrenzung an den Ortseingängen werden nicht empfohlen, da gut auf Sicht gefahren werden kann.
2. Für den dringend gewünschten Zebrastreifen im Kreuzungsbereich Molzahner Str. ist nicht das SBA sondern die Verkehrsbehörde zuständig (Erfolg nach früheren Aussagen eher fraglich).
3. Das SBA wird versuchen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h für den ganzen Ort Stove zu ermöglichen, der Erfolg ist unsicher.

Wer sich nach dem langen Text noch fragt, wie es weitergeht:

Vereinbart wurde ein weiteres Treffen Anfang des neuen Jahres im SBA, nachdem ein aktuelles Baumgutachten vorliegt.

Das Baumgutachten wurde bei einem renommierten Institut für jeden einzelnen Baum in Auftrag gegeben und das war für mich die gute Nachricht des Tages!

Viele Grüße von Cordula Rilke


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