Region: Wuppertal
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Keine Schließung der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal"!

Petition is addressed to
Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland - z. Hd. Herrn Präses Dr. Thorsten Latzel

2,964 signatures

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  1. Launched May 2024
  2. Collection finished
  3. Submission on the 15 Feb 2025
  4. Dialog with recipient
  5. Decision

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01/19/2025, 23:26

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Liebe UnterstützerInnen der Petition „Keine Schließung der KiHo Wuppertal“,
wir sind heute Abend insgesamt 2.906 Personen, die sich für den Erhalt der KiHo eingetragen haben …. Überwältigend …..
Weshalb ich mich an Sie heute Abend aber konkret wende: Die Synode der Ev. Kirche im Rheinland tagt vom 2. bis zum 7. Februar 2025 in Bonn und hat gemäß des Prüfauftrags, beschlossen von der Sondersynode im Juni 2024, nun eine Beschlussvorlage – betitelt mit „Prüfauftrag Theologischer Bildungscampus“ – zur Zukunft der KiHo erstellt, die ich Ihnen im Anhang zur Kenntnis geben möchte (siehe angehängte Datei; hier zudem ein Link zum Download des Dokuments: infothek.ekir.de/pages/download.php?direct=1&noattach=true&ref=642&ext=pdf&k=).
In diesem Beschlussvorschlag heißt es, dass der „Betrieb der Kirchlichen Hochschule in ihrer bisherigen Form spätestens zum 31.03.2027 zu beenden“ (Beschluss I.) sei, angestrebt wird jedoch der „nächstmögliche Zeitpunkt“ (Beschlussvorlage S. 2). Im Blick auf das zentrale Anliegen der Petition, nämlich die Weiterführung der Kirchlichen Hochschule als einer Hochschule mit der Option eines grundständigen Studiums der Theologie, steht das in der Beschlussvorlage ersichtliche Ansinnen der Kirchenleitung der EKiR diametral entgegen, wenn es hinsichtlich des neu zu gründenden „Theologischen Bildungscampus“ unmissverständlich heißt: „Ein grundständiges Studium (klassisches Theologiestudium) ist nicht möglich“ (Beschlussvorlage S. 3). Im Blick auf das klassische Theologiestudium soll die Synode damit im Grunde das beschließen, was auf der Sondersynode im Juni letzten Jahres schon in der Option 1 zur Abstimmung stand: die Schließung der Kirchlichen Hochschule! Mehr gibt es aus meiner Sicht zur Qualität und zum Innovationspotential der Vorlage der Kirchenleitung nicht zu sagen, außer dass die Kirchenleitung der Rheinischen Kirche gewillt ist, die theologische Ausbildung massiv zu schwächen, den dominanten Sparwillen gegen schlagkräftige Argumente durchzusetzen und der historischen Tradition der Kirchlichen Hochschule in angespannter politischer Situation heute keine Relevanz mehr zuzubilligen. Letztlich wäre das Ende der KiHo auch ein fatales Signal gegenüber dem Staat und gegenüber allen KritikerInnen der Kirche, wenn sich die Rheinische Kirche aus der Verantwortlichkeit der eigenen TheologInnenausbildung zum Pfarramt zurückzieht mit der vermeintlichen Gewissheit, dass die Theologinnenausbildung auch zukünftig durch die staatlich-theologischen Fakultäten auf Grund unumstößlicher rechtlicher Gegebenheiten gesichert sei. Das Gegenteil dürfte der Fall sein: Die Schließung der Kirchlichen Hochschule als Ort des klassischen Theologiestudiums schwächt letzten Endes auch die theologischen Fakultäten massiv – über NRW hinaus!

In den letzten Tagen habe ich immer wieder an den 12-jährigen Jesus im Tempel denken müssen und insbesondere daran, wie er mit den Lehrern des Tempels theologisch disputierte (Lukas 2,41-52). Hätten ihm die Lehrer eröffnet, dass solche Lehrgespräche aus Kostengründen in Zukunft eingestellt würden, hätte Jesus bestimmt protestiert. So hätte er auch bestimmt heute dagegen protestiert, die Theologie in Form der theologischen Ausbildung des Nachwuchses der Kirche(n) als Nukleus der Evangelischen Kirche(n) auf dem Altar des Mammon zu opfern ….

Aber: Der Souverän der Entscheidung ist letztlich immer noch die Synode und damit die Synodalen der Landessynode. Und es wäre nicht das erste Mal, dass die Synode anders entscheidet, als es die Beschlussvorlage vorsah. Diese Hoffnung bleibt – von daher lohnt es sich, im Vorfeld der Synode die Synodalen von der bleibenden theologischen Bedeutung der KiHo für die Zukunft der Kirche – auch EKD-weit – zu überzeugen. Bleiben Sie aktiv ….

Herzlich grüßt
Andreas Obermann.


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