Bildung

Kinder haben während Corona nicht nur ein Recht auf Bildung!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Frau Dr. Eisenmann, Kultusministerien von Baden-Württemberg
3.891 Unterstützende 3.599 in Baden-Württemberg

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

3.891 Unterstützende 3.599 in Baden-Württemberg

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 12.02.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

29.01.2021, 18:07

Datum korrigiert.
Danke Frau Bischoff!


Neue Begründung:

Sehr geehrte Frau Kultusministerin Eisenmann,

seit 16.12.2020 sind auch Kitas aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen im Land wieder geschlossen.

Sie fordern in der Öffentlichkeit vehement das Kitas, unabhängig von den Infektionszahlen, so schnell wie möglich wieder geöffnet werden und begründen dies u.a. mit dem Recht der Kinder auf Bildung. 

Gerne möchten wir Ihnen sagen wie es uns, als päd. Fachkräften mit Ihrer Forderung geht.

Seit Beginn der Corona-Pandemie stehen wir ständig vor neuen Herausforderungen. Neben den Alltagsaufgaben müssen immer wieder päd. Konzepte umgeschrieben, Hygienevorgaben eingehalten und kurzfristig Notbetreuungen organisiert werden.

Diese zusätzlichen Aufgaben sollen nicht nur mit dem in der Regel nicht zu großzügig bemessenen Personalschlüssel erfüllt werden. Vielmehr ist es seit Beginn des „Regelbetriebs unter Pandemiebedingungen“ möglich, diesen Personalschlüssel um bis zu 20% zu unterschreiten. 

Wir sind uns sicher, dass alle päd. Fachkräfte und Kitas bislang ihr Bestmögliches getan haben, um für Familien eine reibungslose Betreuung zu gewährleisten. 

Dass die päd. Arbeit, die in den Kitas geleistet wird, von Politik und in der Öffentlichkeit nicht wirklich wahrgenommen und geschätzt wird, sind wir mittlerweile gewohnt. Im veröffentlichten Beschluss der KMK vom 04.01.2021 zum weiteren Vorgehen zur Öffnung in der Corona Pandemie wird z.B. das Wort „Kindertageseinrichtung“ nicht einmal erwähnt. (www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/kmk-beschluss-zur-wiederaufnahme-des-schulbetriebs.html)

Dass der Gesundheitsschutz von Kindern/ Familien und päd. Fachkräften in der aktuellen Diskussion aber gar keine Rolle spielt, empfinden wir vor Ort als unverantwortlich.

Egal in welchen Berufen, überall sitzen Beschäftigte hinter Plexiglas, tragen Schutzkleidung oder Alltagsmasken. Lehrer an weiterführenden Schulen wurden mit FFP2 Masken durch das Land ausgestattet.

Wir alle sind durch die aktuelle Corona-Verordnung als Privatpersonen gezwungen, unsere Kontakte einzuschränken und Masken zu tragen. Jeder von uns ist bereit, seinen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten, damit wir bald wieder zur "Normalität" zurückkehren können.

Im Umgang mit den „Kleinen“ wird das Tragen einer Alltagsmaske aus päd. Gründen nicht empfohlen. Kinder brauchen Mimik und Gestik, um das Gesagte zu verstehen und die päd. Arbeit lässt sich nicht mit Abstand erledigen.

Die aktuellen Vorgaben für die Notbetreuung sind so verfasst, dass alle Eltern diese in Anspruch nehmen könnten. Und nicht überall ist es so, dass Eltern ihre Kinder zu Hause lassen können oder auch wollen. 

Das bedeutet, dass päd. Fachkräfte tgl. mehrere ungeschützte Kontakte im Betreuungsalltag haben. Es heißt: Kinder sind weniger ansteckend. Das mag tatsächlich so sein, aber letztendlich genügt eine mit dem Virus infizierte Person um andere anzustecken. Es bleibt also immer ein Infektionsrisiko!

Für Kitas gilt nach wie vor das regelmäßige Lüften der Räumlichkeiten als effektivste Schutzmaßnahmen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus.

Die steigenden Infektionszahlen auch in den Kitas in der Zeit von Oktober bis Mitte Dezember haben gezeigt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichend sind.

Auf der Seite des Kultusministeriums war am 11.01.21 in einer Stellungnahme zu lesen, welche Anstrengungen das KM für den Ausbau der Digitalisierung der Schulen unternommen hat und dass dafür, insgesamt ca. 18 Millionen € vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wurden. (km-bw.de/2021-01-11-Stellungnahme-Moodle)

Wir können die Arbeit in Kitas nicht digitalisieren und keine päd. Fachkraft hat diesen Beruf gewählt, um im „Homeoffice“ zu arbeiten. Je jünger Kinder sind, umso mehr benötigen sie gut ausgebildete päd. Fachkräfte, die sich motiviert und mit Engagement den stetig wachsenden Herausforderungen stellen. Denn Bildung, Erziehung und Betreuung gelingt nur in der Interaktion mit den Kindern vor Ort.

Wir stimmen mit Ihnen überein, dass Kinder ein Recht auf Bildung haben. Sie haben aber auch ein Recht auf Gesundheit! Und dieses Recht haben auch die Familien und die päd. Fachkräfte, die diese betreuen!

Deshalb stellen wir uns vor Ort die Frage, welche konkreten Anstrengungen hat das KM in den letzten Monaten unternommen, um Kitas zu sicheren Orten zu machen? Wieviel Geld wurde vom Land in Schutzmaßnahmen vor Ort investiert?

Der Ministerpräsident hat in einem Interview am Abend des 05.01.2005.01.21 an die Vernunft der Menschen in BW appelliert, sich an die Regeln des Lockdowns zu halten, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Damit Kinder nicht wirklich zum „Verlierer der Pandemie“ werden, appellieren wir nun an Ihre Vernunft:

Lassen Sie als verantwortliche Kultusministerin des Landes Baden- Württemberg nicht noch mehr Zeit verstreichen! Schaffen Sie endlich und so schnell wie möglich die erforderlichen Rahmenbedingungen, damit die Kitas zu einem sicheren Ort für alle werden! Damit wäre auch den Familien geholfen!


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 3.619 (3.350 in Baden-Württemberg)


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