Region: Braunkohletagebau-Areale in NRW, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt
Energie

Braunkohle-Verstromung sofort beenden Importsteinkohle als Brückentechnologie

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Wirtschaftsministerien der Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt; Nachrichtlich die Landesparlamente
111 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

19.11.2013, 10:44

1. Bestimmtere Formulierung des Ziels der Petition durch die Vorgabe: "... gesetzliche
Genehmigungsgrundlagen sind ... zu novellieren ..." anstelle von "... müssen novelliert werden ..."
2. Besseres Verständnis durch den Austausch des Begriffs "Methanisierung" dür die Erzeugung von Methangas gegen den unbestimmteren begriff "Umwandlung" (Hinweis eines Lesers/Unterstützers)
Neuer Petitionstext: Tagebaue vernichten gewachsene Kulturlandschaftene. Dörfer und Städte werden zerstört, den dort wohnenden Menschen wird die Heimat unwiederbringlich genommen. Dorfgemeinschaften werden zerrissen, natürliche Kreisläufe werden unterbrochen, Grundwasservorkommen werden geschädigt - und all dies ausschließlich zur Gewinnerzielung privater Gesellschaften.

Mittel- und Langfristig (0 - 15 Jahre) ist die Grundlastversorgung durch dezentrale, siedlungsnahe Erdgaskraftwerke mit hohem KWK-Anteil vorzusehen. Als unmittelbare Zwischenlösung kann kurzfristig sofort auf Steinkohle umgestellt werden. Die Versorgung der Kraftwerksstandorte mit Import-Steinkohle zu Weltmarktpreisen kann mittels Schiffs-/Bahntransport erfolgen.

Die Zerstörung natürlicher Lebensräume und seit Jahrhunderten dort angesiedelter, dörflicher und städtischer Wohngemeinschaften muss ein Ende haben. Vorteile aus der Ausbeutung von Braunkohlelagerstätten im Tagebau sind ausschließlich für die Anteilseigner der abbauenden Unternehmen zu erkennen.

Die gesetzlichen Genehmigungsgrundlagen müssen sind dergestalt novelliert werden, zu novellieren, dass:
1. Der Brennstoff Braunkohle in Kraftwerken nicht mehr zugelassen wird.
2. Der großflächige Abbau von Braunkohle in Tagebauen in Deutschland nicht mehr zulässig ist. Neue Begründung: Die Braunkohle ist zur Wärme-und Stromerzeugung der Grundlast-Versorgung nicht mehr zwingend erforderlich.

Recht
Tagebaue unterliegen dem Bergrecht der Bundesländer. Alle Gesetzesvorschriften zu Braunkohlentagebauen wurden vor der Energiewende novelliert. Nachträgliche Betriebsauflagen bei Änderung der Randbedingungen bis hin zum Entzug der Betriebsgenehmigung müssen - gerade auch bei Tagebauen - möglich sein.

Volkswirtschaftliche Aspekte - ein Ausblick
Süddeutschland hat mit der Abschaltung der Kernkraftwerke eine sich stetig verschärfende Stromlücke. Diese wäre zu schließen durch effiziente Gaskraftwerke KWK. Der hohe Anteil an Grundlast und prioritäre Einleitung aus PV-Anlagen drückt die Laufzeiten der Gaskraftwerke unter die Wirtschaftlichkeitsschwelle . Energieerzeuger scheuen die Investition in Kraftwerke mit zweifelhafter oder gefährdeter Wirtschaftlichkeit.
Aktuell werden Kohlekraftwerke bei der Stromeinleitung priorisiert. Mit dem schrittweisen Ersatz alter Kohlekraftwerke durch moderne KWK-Gaskraftwerke wird erreicht, dass der CO2-Ausstoß dramatisch abgesenkt wird und die Netze bei schwankender Spannung robuster zu steuern sind.
Ein Problem ist eine mögliche Netzüberlastung durch Stromüberschuss aus PV-/Windkraftanlagen. Dabei wäre der Überschussstrom (relativ) leicht im Gasnetz zu speichern, wenn er in einer Konversionsanlage mit Wasser und CO2 in künstlich erzeugtes Methan (Erdgas) umgewandelt würde. Diese Konversionsanlagen sollten neben mittelgroße und große Kraftwerken platziert werden. Gaskraftwerke könnten mit verlängerter Laufzeit wirtschaftlich betrieben werden, ohne dass PV-/Windkraftanlagen vom Netz genommen werden müssten.
Das vorstehend beschriebene Konzept ermöglicht langfristig den vollständigen Ersatz der Kohlekraftwerke, die Zerstörung der natürlichen Landschaft durch Tagebau sowie die Abhängigkeit der Stromerzeugung von Importkohle. Je nach Anfall von Überschussstrom aus regenerativer Energie und dessen Konversion zu Methangas kann auch die Abhängigkeit von Import-Erdgas minimiert werden.

Technik
Verfeuerung:
Die Steinkohle sollte bevorzugt aus benachbarten EU-Ländern bezogen werden.
(Polnische) Steinkohle für Wirbelschicht-Technologie hat in 5mm-Körnung einen Energieinhalt von 28 Megajoule/kg,
Braunkohle von Vattenfall mit 0 - 6,3 mm Körnung einen Heizwert von 19 Megajoule/kg, Braunkohle von MIBRAG einen Heizwert von ~11 Megajoule/kg.
Transport:
MIBRAG gibt einen Braunkohlezug mit 1500 t Kapazität (30 Waggons zu 50 t) an.
Für Steinkohle reduziert sich der Transportbedarf auf ca. 40%.
CO2-Konversion:
Elektrolytische Wasserzerlegung in Wasserstoff + Sauerstoff
2 H2O > 2 H2 + O2
Umwandlung von Wasserstoff und CO2 in Methangas + Sauerstoff
CO2 + 2 H2 > CH4 + O2
Methangas ist Hauptbestandteil von Erdgas (über 98 %). CO2 kann aus der Luft gewonnen oder aus Kraftwerks-Abluft abgeschieden werden. Wichtigste Ressource für die Umwandlung ist Energie, die Überschussenergie aus dem Stromnetz.
Der Wirkungsgrad der Umwandlung wird Methanisierung, einschl. der Wasserstofferzeugung Wasserstofferzeugung, wird mit 45% angegeben. Der Strompreis der Überschussenergie ergibt sich aus den Anlagen-Betriebskosten einschl. Abschreibung. Die Anlagenkosten dürf(t)en in erster Näherung mit denen eines gleichgroßen Erdgaskraftwerks angesetzt werden, so dass künstliches Methan in der Herstellung etwa so teuer wird, wie Erdgasstrom abzüglich des Erdgaspreises.

Umwelt
Die Renaturierung ausgebeuteter Braunkohle-Tagebaue bestand in der Vergangenheit in der Auffüllung der riesigen Löcher mit Wasser - eine reine Retusche der hinterlassenen Mondlandschaften. Diese Form der "Renaturierung" verursacht selbst wieder Riesenschäden und die Gefährdung von angrenzenden Kommunen und deren Bewohnern und extreme Folgekosten. (Erdrutsch am Concordia-See in Nachterstedt, Eisenoxidverschlammung im Spreewald).
Und: Flächenverbrauch von Ackerland zur Braunkohlegewinnung tritt ebenso in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung durch Landwirtse wie die aus den Kreisen der Stromerzeuger gerügte "Vermaisung" der Landschaft zur Biogaserzeugung..

Fazit
Die Stromerzeugung mit heimischer Braunkohle ist ein Relikt überkommener Zeiten. Zu Zeiten nationalistisch orientierter Politik, in der Deutschland Kriege gegen seine Nachbarn führte und auf eigene Energieressourcen angewiesen war, mussten alle Quellen ausgeschöpft werden. Heiße und kalte Kriege sind vorbei. Die nächsten Kriege werden Wirtschaftskriege um Ressourcen sein. Eine zukunftsgerichtete Politik ist die erforderliche Überlebensstrategie.
Im dicht besiedelten Deutschland ist Kohleverstromung und Landschaftszerstörung mittels Tagebau eine rückwärts gewandte Überlebensstrategie.


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