09/18/2019, 11:56
Ergänzung der Begründung.
Neuer Petitionstext: **In Esthal ist die Ausweisung eines Neubaugebietes im Bereich der Soläcker geplant. Diesem Neubaugebiet soll ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen zum Opfer fallen.
Wir setzen uns entschieden gegen dieses Vorhaben zur Wehr und plädieren für den Erhalt dieses Biotopes.**
Die Soläcker bieten mit ihrem Silikatmagerrasen einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tierarten. Zudem gehören die Soläcker zum Biotoptyp der Wiesen mittlerer Standorte mit altem Streuobstbestand. Es handelt sich um ein Trittsteinbiotop, das die Rück- und Neubesiedlung von Lebensräumen ermöglicht. Das Gebiet liegt innerhalb der Grenzen eines kartierten Schutzgebietes (gem. § 30 BNatSchG und § 15 LNatSchG).
**So spricht sich auch der BUND in seinen Stellungnahmen vom 01.06.2019 und 04.06.2019 ganz eindeutig gegen die vorgesehene Ausweisung des Wohnbaugebietes aus** [1]
Außerdem widerspreche eine solche Ausweisung am vorgesehenen Ort den Vorgaben des Regionalplanes [2]
Selbst das von der Gemeinde beauftragte Planungsbüro schließt nicht aus, dass das Bauvorhaben
gegen nicht in Einklang mit Bestimmungen des Naturschutzgesetztes verstößt steht [3]
**In einer Zeit, in der verantwortungsbewusste Menschen sich für eine lebenswerte Zukunft und gegen das weltweite Artensterben, die Klimaerhitzung, die dramatische Veränderung des heimischen Waldes und die Zerstörung von Kulturlandschaften engagieren, wirkt dieses Vorhaben mehr als befremdlich.**
Auch lokalpolitisch wurde kurz vor der Kommunalwahl 2019 ein nachhaltiges Zukunftsbild unseres Dorfes entworfen, indem auf die Nutzung der Soläcker als Neubaugebiet verzichtet werden könne, wenn man stattdessen in ein Ortskernprojekt und ein vernünftiges Tourismuskonzept investiere.
Wir sind eine Interessengemeinschaft Esthaler Bürgerinnen und Bürgern aller Altersstufen, die entweder hier geboren oder zugezogen sind. Wir wehren uns dagegen, dass wertvoller Natur- und Lebensraum einer Handvoll neuer Immobilien geopfert werden soll, die unsere Zukunft massiv beeinträchtigen werden. Der Bebauung der Soläcker scheint eine künstlich konstruierte Notwendigkeit zugrunde zu liegen. Vorteile für das Dorf sind schwer ersichtlich. Im Ortskern entstehen immer wieder Leerstände, die gerade auch jungen Familien einen attraktiven Wohnraum bieten, was dazu beiträgt den Ortskern lebendig zu erhalten. „Ökologisch bauen heißt nicht neu bauen, sondern primär sanieren und renovieren“ (Franz Alt: Zwölf Gebote fürs Klima, chrismon 09/2019, Seite 45).
Bei der Ausweisung der Soläcker als Neubaugebiet drängt sich aber der Eindruck auf, dass hauptsächlich Privatinteressen das Hauptmotiv dieses Vorhabens sind.
Wenn auch Sie unser Dorf in seiner jetzigen, einzigartigen Struktur kennen und lieben, unterstützen Sie bitte unsere Petition.
Jede Stimme zählt für den Erhalt unseres schützenswerten Biotops Soläcker. Vielen Dank!
Matthias Krauß, Ute Krauß, Heike Leidner, Klaus Gatz, Astrid Oehler, Claus Sakschewski, Jörg Lehmann im Namen der Bürgerinitiative
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 14 (11 in Esthal)