23.09.2025, 05:03
In einer kurzfristig einberufenen Sitzung hat der Ortsbeirat von Menzenschwand am Montagabend bei einem Stimmenverhältnis von 3:2 beschlossen, den für heute angekündigten Beschluss zur „dauerhaften Schließung“ des Revitalbads zum 31. Dezember 2025 beizubehalten. Die Ortsbeiräte, die gegen den Einstellungsbescheid gestimmt haben, forderten eine Verschiebung des Beschlusses im Gemeinderat um circa ein halbes Jahr oder eine neue Ausschreibung per Zeitungsannonce. Die Schließung sorgt für Unverständnis bei Teilen der Bevölkerung und vielen Feriengästen und fällt mitten in die Hauptsaison des Bades.
Gleichwohl betonte Bürgermeister Adrian Probst und Ortsvorsteher Joachim Gförer die neue Initiative zum Erhalt des Bades und sicherten ihre Unterstützung zu. Adrian Probst versprach, da „ein Verkauf weder in dieser noch in der nächsten Woche zur Entscheidung steht, besteht ausreichend Zeit, für die Prüfung und Erarbeitung eines Alternativkonzepts“ – dessen Entstehung er ausdrücklich begrüße.
Mitglieder des Ortsbeirats äußerten deutliche Kritik am fehlenden Engagement der umliegenden Gastronomie- und Gewerbebetriebe. Obwohl die angespannte Lage des Revitalbads seit Langem bekannt sei, habe es bislang zu wenig Unterstützung gegeben. Besonders jene Akteure, die wirtschaftlich vom touristischen Magnet des Bades profitieren, hätten nach Ansicht der Ratsmitglieder frühzeitig Verantwortung übernehmen können – doch diese Chance sei ungenutzt geblieben.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich: Ein Ausweg aus der aktuellen Sackgasse kann nur durch eine Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Bürgerschaft und Tourismusbranche gelingen. Ob die in der heutigen Sitzungsvorlage vermerkte „dauerhafte Stilllegung“ zum 31. Dezember 2025 tatsächlich der effektivste Schritt dazu ist und das richtige Signal sendet, bleibt offen. Aus zahlreichen Zuschriften zur Petition geht hervor, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger eine Verschiebung der Entscheidung gewünscht hätten. Eine Vertagung der Sitzung hätte Raum für konstruktive Gespräche geschaffen und der Gemeinde sowie den Initiatoren der neuen Initiativ die Gelegenheit gegeben, tragfähige Lösungsansätze zu entwickeln. Der Wunsch nach mehr Zeit und Beteiligung blieb jedoch unberücksichtigt.