Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern ist der Ansicht:
- Jedem Bürger in Bayern steht eine wohnortnahe klinische Versorgung zu.
- Wohnortnahe klinische Versorgung bedeutet:
- Das Krankenhaus ist in maximal 30 Fahrminuten erreichbar.
- Das Krankenhaus verfügt mindestens über die Angebote
Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe,
Intensivmedizin und Notfallversorgung, Notfallstufe 1.
Mit geringeren Ansprüchen überprüft der bundesweit verfügbare GKV-Kliniksimulator *1), inwieweit die Bürger innerhalb von maximal 30 Minuten ein Krankenhaus mit Innerer Medizin und Chirurgie erreicht (rechts, rosa: 30-40 Minuten und rot > 40 Minuten).
Wir haben die bayerische Presse informiert:
Das Erschütternde: Trotz Corona-Pandemie ist die flächendeckende klinische Versorgung mit Inneren Medizin und Chirurgie in Bayern nicht gewährleistet.
Bündnis Klinikrettung startet neue Kampagne: Kliniken erhalten, Versorgung sichern!
von laura17. November 2021
VertreterInnen 14 lokaler Initiativen versammelten sich am Wochenende in Göttingen zum Bundestreffen vom Bündnis Klinikrettung. Ihre Bestandsaufnahme lautet: Deutschlandweit hat sich die gesundheitliche Versorgungslage durch Klinikschließungen drastisch verschlechtert. Das Bündnis will gegensteuern und beschloss zu diesem Zweck eine Kampagne unter dem Motto „Kliniken erhalten, Versorgung sichern!“. Denn auch nach der Bundestagswahl ist trotz andauernder Pandemie die Fortsetzung der Politik der flächendeckenden Krankenhausschließungen zu erwarten. In ihren Verhandlungen haben die Koalitionsparteien bisher keine klaren Pläne entwickelt, wie sie Krankenhausschließungen stoppen wollen. Das Bündnis Klinikrettung wird daher zahlreiche Aktivitäten entfalten, um den Kahlschlag zu skandalisieren und aufzuhalten.
Laura Valentukeviciute, Sprecherin vom Bündnis Klinikrettung:
„Auch im Jahr 2021 geht der Kahlschlag in der deutschen Kliniklandschaft weiter. Unser Arbeitsauftrag an die neue Regierung ist daher klar: Klinikschließungen stoppen! Sobald das Gesundheitsministerium neu besetzt ist, werden wir die von uns gegen Klinikschließungen gesammelten Unterschriften überreichen. Geplant ist außerdem die Verleihung eines Negativpreises in Form einer Abrissbirne an die Verantwortlichen der Misere. Wo immer im Bundesgebiet Krankenhäuser dichtgemacht werden sollen, werden wir zur Stelle sein und die Schließungen skandalisieren.“
In einem Brief fordert das Bündnis Klinikrettung die Koalitionsparteien auf, im Koalitionsvertrag klar zu benennen, welche Schritte die nächste Regierung gehen wird, damit neue rechtliche Rahmenbedingungen die ausreichende Finanzierung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Krankenhausversorgung gewährleisten.
Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R. dazu:
„Krankenhäuser verschwinden zusehends. Ganze Regionen werden von der Versorgung abgehängt, und die Koalitionsparteien erwähnen das Problem mit keinem Wort in ihren Verhandlungen. Spätestens die Pandemie-Entwicklung zeigt, dass ein Umsteuern dringend nötig ist. In diese wichtige Reform müssen auch die BürgerInnen einbezogen werden, zum Beispiel durch die Beteiligung in den Beratungsgremien zur Krankenhausstrukturreform.“
Die Briefe vom Bündnis Klinikrettung an die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.
HINTERGRUND:
Die Bedeutung kleinerer Häuser für die Gesundheit der Bevölkerung steht außer Frage. Aber die verantwortlichen PolitikerInnen sorgen nicht dafür, dass sie finanziell ausreichend ausgestattet sind. Reformbedarf besteht einerseits auf Bundesebene, denn geltende Regelungen des Bundes führten zur Verschuldung von Krankenhäusern und zu schlechten Arbeitsbedingungen für das Personal rund um die stationäre Versorgung. Andererseits haben auch die Bundesländer einen Anteil an der Situation der Kliniken, denn sie kommen ihren Verpflichtungen zur Investitionsfinanzierung nicht genügend nach.
Das Bündnis Klinikrettung fordert das Ende der stetigen Verschlechterung der Daseinsvorsorge vor Ort. Lange Wege zu entfernten Krankenhäusern gehen am Bedarf der Menschen vorbei. Eine stärkere Konzentration auf weniger Krankenhäuser löst die Probleme nicht, schon heute arbeiten alle Häuser am Limit, und die Kapazitäten sind mehr als ausgeschöpft. Ein Weiter-So beschert schlechtere Krankenhausversorgung.
Bündnis Klinikrettung startet neue Kampagne: Kliniken erhalten, Versorgung sichern!
von laura17. November 2021
VertreterInnen 14 lokaler Initiativen versammelten sich am Wochenende in Göttingen zum Bundestreffen vom Bündnis Klinikrettung. Ihre Bestandsaufnahme lautet: Deutschlandweit hat sich die gesundheitliche Versorgungslage durch Klinikschließungen drastisch verschlechtert. Das Bündnis will gegensteuern und beschloss zu diesem Zweck eine Kampagne unter dem Motto „Kliniken erhalten, Versorgung sichern!“. Denn auch nach der Bundestagswahl ist trotz andauernder Pandemie die Fortsetzung der Politik der flächendeckenden Krankenhausschließungen zu erwarten. In ihren Verhandlungen haben die Koalitionsparteien bisher keine klaren Pläne entwickelt, wie sie Krankenhausschließungen stoppen wollen. Das Bündnis Klinikrettung wird daher zahlreiche Aktivitäten entfalten, um den Kahlschlag zu skandalisieren und aufzuhalten.
Laura Valentukeviciute, Sprecherin vom Bündnis Klinikrettung:
„Auch im Jahr 2021 geht der Kahlschlag in der deutschen Kliniklandschaft weiter. Unser Arbeitsauftrag an die neue Regierung ist daher klar: Klinikschließungen stoppen! Sobald das Gesundheitsministerium neu besetzt ist, werden wir die von uns gegen Klinikschließungen gesammelten Unterschriften überreichen. Geplant ist außerdem die Verleihung eines Negativpreises in Form einer Abrissbirne an die Verantwortlichen der Misere. Wo immer im Bundesgebiet Krankenhäuser dichtgemacht werden sollen, werden wir zur Stelle sein und die Schließungen skandalisieren.“
In einem Brief fordert das Bündnis Klinikrettung die Koalitionsparteien auf, im Koalitionsvertrag klar zu benennen, welche Schritte die nächste Regierung gehen wird, damit neue rechtliche Rahmenbedingungen die ausreichende Finanzierung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Krankenhausversorgung gewährleisten.
Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R. dazu:
„Krankenhäuser verschwinden zusehends. Ganze Regionen werden von der Versorgung abgehängt, und die Koalitionsparteien erwähnen das Problem mit keinem Wort in ihren Verhandlungen. Spätestens die Pandemie-Entwicklung zeigt, dass ein Umsteuern dringend nötig ist. In diese wichtige Reform müssen auch die BürgerInnen einbezogen werden, zum Beispiel durch die Beteiligung in den Beratungsgremien zur Krankenhausstrukturreform.“
Die Briefe vom Bündnis Klinikrettung an die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.
HINTERGRUND:
Die Bedeutung kleinerer Häuser für die Gesundheit der Bevölkerung steht außer Frage. Aber die verantwortlichen PolitikerInnen sorgen nicht dafür, dass sie finanziell ausreichend ausgestattet sind. Reformbedarf besteht einerseits auf Bundesebene, denn geltende Regelungen des Bundes führten zur Verschuldung von Krankenhäusern und zu schlechten Arbeitsbedingungen für das Personal rund um die stationäre Versorgung. Andererseits haben auch die Bundesländer einen Anteil an der Situation der Kliniken, denn sie kommen ihren Verpflichtungen zur Investitionsfinanzierung nicht genügend nach.
Das Bündnis Klinikrettung fordert das Ende der stetigen Verschlechterung der Daseinsvorsorge vor Ort. Lange Wege zu entfernten Krankenhäusern gehen am Bedarf der Menschen vorbei. Eine stärkere Konzentration auf weniger Krankenhäuser löst die Probleme nicht, schon heute arbeiten alle Häuser am Limit, und die Kapazitäten sind mehr als ausgeschöpft. Ein Weiter-So beschert schlechtere Krankenhausversorgung.
anbei übersenden wir die Pressemitteilung der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern über die ...
Unzureichende klinische Versorgung in Bayern in der Corona Pandemie.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben setzt jetzt das Instrument GKV-Kliniksimulator ein, das GKV, Prof. Dr. Augurzky und Prof. Dr. Rainhard Busse gerne verwenden, um die "Verzichtbarkeit" einzelner Klinikstandorte zu untermauern. Die Aktionsgruppe benutzt das Instrument, um jetzt Stück für Stück die klinische Unterversorgung in Bayern aufzudecken.
Die Aktionsgruppe hat beispielhaft Regionen untersucht, in denen ab 2021 strukturelle Veränderungen der Kliniklandschaft anstehen, oder 2020 bzw. 2019 Krankenhäuser geschlossen wurden.
Das Ergebnis der Untersuchung ist erschreckend:
• Teilweise benötigen bereits heute bayerische Einwohner mehr als 30, teilweise sogar mehr als 40 Fahrzeitminuten, zum nächstgelegenen Krankenhaus. Allein in den recherchierten Regionen sind 35 Postleitzahlgebiete betroffen, in denen lange Anfahrzeiten über 30 Minuten zum nächstgelegenen Krankenhaus erforderlich sind.
• Dies kann im Fall einer schwerwiegenden Corona-Erkrankung oder einer anderen Schwersterkrankung lebensentscheidend sein.
• Dies zeigt auch, dass Krankenhäuser und Klinikbetten nicht – wie von Bertelsmann Stiftung und ihren Autoren Prof. Dr. Rainhard Busse und Prof. Dr. Boris Augurzky – gefordert, in signifikantem Umfang geschlossen werden können.
•
Die Untersuchungsergebnisse sind ein Skandal. Sie sind der Beleg, dass das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege ihrem Versorgungsauftrag für die anvertraute Bevölkerung nicht ausreichend nachkommt.
anbei übersenden wir die Pressemitteilung der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern über die ...
Unzureichende klinische Versorgung in Bayern in der Corona Pandemie.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben setzt jetzt das Instrument GKV-Kliniksimulator ein, das GKV, Prof. Dr. Augurzky und Prof. Dr. Rainhard Busse gerne verwenden, um die "Verzichtbarkeit" einzelner Klinikstandorte zu untermauern. Die Aktionsgruppe benutzt das Instrument, um jetzt Stück für Stück die klinische Unterversorgung in Bayern aufzudecken.
Die Aktionsgruppe hat beispielhaft Regionen untersucht, in denen ab 2021 strukturelle Veränderungen der Kliniklandschaft anstehen, oder 2020 bzw. 2019 Krankenhäuser geschlossen wurden.
Das Ergebnis der Untersuchung ist erschreckend:
• Teilweise benötigen bereits heute bayerische Einwohner mehr als 30, teilweise sogar mehr als 40 Fahrzeitminuten, zum nächstgelegenen Krankenhaus. Allein in den recherchierten Regionen sind 35 Postleitzahlgebiete betroffen, in denen lange Anfahrzeiten über 30 Minuten zum nächstgelegenen Krankenhaus erforderlich sind.
• Dies kann im Fall einer schwerwiegenden Corona-Erkrankung oder einer anderen Schwersterkrankung lebensentscheidend sein.
• Dies zeigt auch, dass Krankenhäuser und Klinikbetten nicht – wie von Bertelsmann Stiftung und ihren Autoren Prof. Dr. Rainhard Busse und Prof. Dr. Boris Augurzky – gefordert, in signifikantem Umfang geschlossen werden können.
•
Die Untersuchungsergebnisse sind ein Skandal. Sie sind der Beleg, dass das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege ihrem Versorgungsauftrag für die anvertraute Bevölkerung nicht ausreichend nachkommt.
Ein schwarzer Tag für Krankenhäuser ist der 12.11.2021.
Sowohl für die Helfensteinklinik in Geislingen, Baden-Württemberg, als auch das Krankenhaus Ebern, Bayern, schließen lt. Kreistagsbeschlüssen vom 12.11.2021 ihre Chirurgie und ihre Notfallversorgung, Notfallstufe 1.
Damit stehen in Ebern lt. GKV-Kliniksimulator 7.995 Einwohnern ab 1.1.2022 innerhalb von 30 Minuten keine stationäre chirurgische Versorgung für mittelschwere Verletzungen und Notfälle mehr zur Verfügung. *1) In Geislingen erhöht sich die Entfernung zu diesen Angeboten zukünftig von 0 bis 10 Minuten auf 20 bis 30 Minuten. *2)
Das ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Einwohner, die stationäre Versorgung verschlechtert sich signifikant. In Zeiten der Pandemie schärft sich das Bewusstsein, wie gefährdet unsere Gesundheit sein kann. Es ist unverständlich, dass die Gesundheitsminister in Baden-Württemberg und Bayern zusehen, wie ein aktuell noch gut funktionierendes Kliniksystem sukzessive zerschlagen wird. Ökonomische Sachzwänge dürfen nicht dazu führen, dass der Bevölkerung wichtige medizinische Versorgungsstrukturen schlicht und einfach vorenthalten werden.
Ein schwarzer Tag für Krankenhäuser ist der 12.11.2021.
Sowohl für die Helfensteinklinik in Geislingen, Baden-Württemberg, als auch das Krankenhaus Ebern, Bayern, schließen lt. Kreistagsbeschlüssen vom 12.11.2021 ihre Chirurgie und ihre Notfallversorgung, Notfallstufe 1.
Damit stehen in Ebern lt. GKV-Kliniksimulator 7.995 Einwohnern ab 1.1.2022 innerhalb von 30 Minuten keine stationäre chirurgische Versorgung für mittelschwere Verletzungen und Notfälle mehr zur Verfügung. *1) In Geislingen erhöht sich die Entfernung zu diesen Angeboten zukünftig von 0 bis 10 Minuten auf 20 bis 30 Minuten. *2)
Das ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Einwohner, die stationäre Versorgung verschlechtert sich signifikant. In Zeiten der Pandemie schärft sich das Bewusstsein, wie gefährdet unsere Gesundheit sein kann. Es ist unverständlich, dass die Gesundheitsminister in Baden-Württemberg und Bayern zusehen, wie ein aktuell noch gut funktionierendes Kliniksystem sukzessive zerschlagen wird. Ökonomische Sachzwänge dürfen nicht dazu führen, dass der Bevölkerung wichtige medizinische Versorgungsstrukturen schlicht und einfach vorenthalten werden.
der Kreistag Göppingen hat im Mai 2021 beschlossen, die Helfensteinklinik mit ihren Angeboten der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Intensivmedizin, und der stationären Notfallversorgung (Notfallstufe 1) wir folgt zu reduzieren:
1) Die Chirurgie wird zum 31.12.2021 geschlossen.
2) Die Notfallversorgung, Notfallstufe 1 wird zum 31.12.2021 durch eine ambulante Notfallversorgung ersetzt.
3) Als Nachfolgenutzung sind anstelle der geschlossenen stationären Chirurgie geplant: Kurzzeitpflege, Betreutes Wohnen, Hospiz und Altenpflegeheim/-Tagesstätte.
Dem Kreistag Göppingen steht am 12.11.2021 ein Umsetzungskonzept zu Abstimmung, das dem Anspruch des Zukunftskonzepts nicht gerecht wird.
Die verkürzte Kritik:
1) Zum 1.1.2022 werden nach Schließung der Chirurgie 2 der 4 Etagen der Helfensteinklinik geräumt. Es existiert zum 2.1.2022 nicht eine Nachfolgenutzung, wichtige Einnahmen der Helfensteinklinik brechen weg.
2) Es gibt mit der Kurzzeitpflege erst eine Nachfolgenutzung, für die ab jetzt eine Umsetzung angegangen werden soll. Eine halbe Etage der Helfensteinklinik würde dann frühestens Anfang 2023 wieder gefüllt - wichtige Zeit ist verstrichen, es liegen keinerlei gesicherte Verträge vor.
3) Für alle weiteren Nachfolgenutzungen existiert nicht einmal ein Fahrplan.
Damit ist in keiner Weise geklärt, ob bis zur geplanten Komplettschließung der Akutmedizin an der Helfensteinklinik eine wirtschaftlich und strukturell tragfähige Anschlussnutzung gewährleistet ist, bzw. die Helfensteinklinik aufgrund fehlender Einnahmequellen weiter existieren kann.
Der dringende Appell an die Kreisräte:
- Fordern Sie konkrete Umsetzungspläne für alle Nachfolgenutzung ein.
- Stoppen Sie bis auf Weiteres die Schließung der Chirurgie, um eine gute Auslastung der Helfensteinklinik sicher zu stellen.
- Warten Sie die Gesundheitsreformen der neuen Bundesregierung ab, es zeichnet sich eine Reduktion der Krankenhäuser ohne Notfallversorgung ab, um die hochwertigeren Krankenhäuser mit Notfallversorgung besser zu finanzieren.
der Kreistag Göppingen hat im Mai 2021 beschlossen, die Helfensteinklinik mit ihren Angeboten der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Intensivmedizin, und der stationären Notfallversorgung (Notfallstufe 1) wir folgt zu reduzieren:
1) Die Chirurgie wird zum 31.12.2021 geschlossen.
2) Die Notfallversorgung, Notfallstufe 1 wird zum 31.12.2021 durch eine ambulante Notfallversorgung ersetzt.
3) Als Nachfolgenutzung sind anstelle der geschlossenen stationären Chirurgie geplant: Kurzzeitpflege, Betreutes Wohnen, Hospiz und Altenpflegeheim/-Tagesstätte.
Dem Kreistag Göppingen steht am 12.11.2021 ein Umsetzungskonzept zu Abstimmung, das dem Anspruch des Zukunftskonzepts nicht gerecht wird.
Die verkürzte Kritik:
1) Zum 1.1.2022 werden nach Schließung der Chirurgie 2 der 4 Etagen der Helfensteinklinik geräumt. Es existiert zum 2.1.2022 nicht eine Nachfolgenutzung, wichtige Einnahmen der Helfensteinklinik brechen weg.
2) Es gibt mit der Kurzzeitpflege erst eine Nachfolgenutzung, für die ab jetzt eine Umsetzung angegangen werden soll. Eine halbe Etage der Helfensteinklinik würde dann frühestens Anfang 2023 wieder gefüllt - wichtige Zeit ist verstrichen, es liegen keinerlei gesicherte Verträge vor.
3) Für alle weiteren Nachfolgenutzungen existiert nicht einmal ein Fahrplan.
Damit ist in keiner Weise geklärt, ob bis zur geplanten Komplettschließung der Akutmedizin an der Helfensteinklinik eine wirtschaftlich und strukturell tragfähige Anschlussnutzung gewährleistet ist, bzw. die Helfensteinklinik aufgrund fehlender Einnahmequellen weiter existieren kann.
Der dringende Appell an die Kreisräte:
- Fordern Sie konkrete Umsetzungspläne für alle Nachfolgenutzung ein.
- Stoppen Sie bis auf Weiteres die Schließung der Chirurgie, um eine gute Auslastung der Helfensteinklinik sicher zu stellen.
- Warten Sie die Gesundheitsreformen der neuen Bundesregierung ab, es zeichnet sich eine Reduktion der Krankenhäuser ohne Notfallversorgung ab, um die hochwertigeren Krankenhäuser mit Notfallversorgung besser zu finanzieren.
Aktuelle Erkenntnisse zur Helfenstein Klinik in Not - Interview KLINIKRETTER-LIVE
Im Interview KLINIKRETTER-LIVE am 28.09.2021 zwischen Maximilian Erhardt (Geislingen) und Klaus Emmerich (Bündnis Klinikrettung) fordert Herr Emmerich, die Schließung der chirurgischen Fachabteilung zu vertagen.
Es sei erkennbar, dass sich die angedachten Anschlussversorgungen aktuell allenfalls in der Konzeptionsphase befänden und ohne Versorgungsverträge zzgl. Vergütungsvereinbarungen zum 31.12.2021 noch nicht zur Verfügung stünden. Damit verliere die Helfenstein Klinik ohne finanzielle Kompensationseffekte zum Jahresende die Hälfte aller stationären Patienten (chirurgische Patienten). Es drohe ein signifikant höheres Defizit, das die Träger aber mit der Praxisklinik verringern wollten.
Bundespolitisch könne der Landkreis Göppingen in der neuen Legislaturperiode darauf hoffen, dass bundesdeutsche Krankenhäuser mit einer Notfallstufe zukünftig ausreichend finanziert werden.
die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern wendet sich in einem offenen Brief mit einem eindringlichen Appell an den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
Angesichts der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie ist es unverständlich, dass bayerische Krankenhäuser auch im Jahr 2021 um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen, ihr Versorgungsangebot deshalb einschränken und damit die wohnortnahe klinische Versorgung in den betroffenen Regionen signifikant verschlechtern.
Wir sind der Auffassung, dass jedem bayerischen Einwohner das Recht zusteht, innerhalb von maximal 30 Minuten eine Krankenhaus mit mindestens der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Intensivmedizin und der Notfallversorgung, Notfallstufe 1, zusteht, nach Möglichkeit sollte es auch eine erreichbare Geburtshilfe geben.
- - -
Standortsicherung aller bayerischen Krankenhäuser angesichts der Corona-Pandemie
An den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek
(Auszug)
Trotz Ihrer deutlichen Bekenntnisse zu einer flächendeckenden wohnortnahen klinischen Versorgung stellen wir jedoch fest, dass Ihr Ministerium für Gesundheit und Pflege offensichtlich tatenlos zusieht, wie weitere klinische Versorgungsangebote in Bayern gefährdet werden.
Beispiele im Jahr 2021:
• Das Krankenhaus Ebern soll mit Billigung ihres Gesundheitsministeriums seine chirurgische Fachabteilung und die Notfallversorgung rund um die Uhr schließen, damit erreichen 7.995 Einwohner nicht innerhalb von 30 Fahrzeitminuten eine Notfallversorgung und ein stationäres chirurgisches Versorgungsangebot. *2)
• Am Klinikstandort Dinkelsbühl sollen ebenfalls die chirurgische Fachabteilung und die Notfallversorgung schließen, damit erreichen lt. GKV-Kliniksimulator 22.553 Einwohner nicht innerhalb von 30 Fahrzeitminuten eine Notfallversorgung und ein stationäres chirurgisches Versorgungsangebot. *3)
• Das Krankenhaus Mainburg kann sich den hohen Eigenanteil an der notwendigen Krankenhaussanierung (Gesamtumfang 56 Mio. €) nicht leisten und reduziert seine Planungen auf gerade 10 Mio. € - es droht eine Veralterung der klinischen Infrastruktur. *4)
• Die Krankenhäuser in Schongau und Weilheim sollen zu einem Krankenhaus an einem neuen Klinikstandort zusammengefasst werden, dies könnte die Anzahl an Einwohnern mit einer Fahrzeit über 30 Minuten zum nächstgelegenen Krankenhausstandort signifikant vergrößern. *5)
Der Inzidenzwert in Bayern ist auf über 319 gestiegen. *6)
Die Krankenhausampel in Bayern steht auf rot .*7)
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