02.10.2025, 16:59
Am 24.09.25 9:00 Uhr fand im Schweriner Landtag die Anhörung des Petitionsausschusses statt. Eingeladen war der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Vertreter des Landesfischereiverbandes, des Landwirtschaftsministeriums und des Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Fischerei.
Der BUND forderte einen umgehend besseren Schutz von jährlich Dutzenden Robben und Schweinswalen und vermutlich Hunderten Seevögeln vor dem Ertrinken in Fischereigeräten in allen Küstengewässern von Mecklenburg-Vorpommern!
„Die von Minister Backhaus zu Beginn des Jahres erlassene Sofortmaßnahme zum Schutz von Robben an Reusen geht in die richtige Richtung, läuft aber Ende 2025 aus. Diese Adhoc-Vorschriften müssen überarbeitet werden und ab 2026 dringend und dauerhaft in die Küstenfischereiverordnung aufgenommen werden. Die aktuelle Version berücksichtigt nicht junge Kegelrobben, Seehunde und Ringelrobben, indem die vorgegeben Einschwimmsperren in den Reuseneingängen mit 75cm Umfang noch zu groß für diese Robben sind und auch nicht für alle Reusentypen gilt. Außerdem fehlt eine Meldepflicht für Beifang geschützter Arten in Fischereigerät“, sagt Corinna Cwielag vom BUND.
Hintergrund:
Die Petition des BUND forderte die Aufklärung der Todesursache von mind. 38 Kegelrobben und damit ca. 20% der mittleren lokalen Population Mecklenburg-Vorpommerns vor Süd-Ost-Rügen im Herbst 2024 in der Nähe einer Großreuse und wirksame Maßnahmen gegen den Tod von Meerestieren als Beifang in verschiedenen Fischereigeräten.
Die Petition war in wenigen Wochen von 3505 Unterstützer*innen gezeichnet worden. Die 2024er-Todesursache der Kegelrobben gilt bis heute offiziell als ungeklärt und ähnelt gleichen Vorkommnissen in der gleichen Gegend 2017 und 2023.
DNA-Proben blieben ohne Ergebnis, wurden aber erst sehr spät genommen als die fragliche Reuse schon längere Zeit trocken an Land gelegen hatte.
Veröffentlichungen des Deutschen Meeresmuseums nach Obduktionen im November 2024 und der Abschlussbericht Anfang 2025 lieferten deutliche Hinweise auf Ertrinkungstode und auch auf Gewalteinwirkungen an diesen Robben vor dem Tod. Minister Backhaus hatte im Februar 2025 eine Sofortmaßnahme zum besseren Schutz von Robben an Reusen angeordnet, die vermutlich Ende 2025 ausläuft.
Der BUND bleibt dran!
Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Herzliche Grüße von den
BUND-Robbenschützer*innen aus Mecklenburg-Vorpommern