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Petition is addressed to: Landtag Mecklenburg-Vorpommern Petitionsausschuss
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin Hesse,
sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Schwesig,
sehr geehrter Herr Minister Dr. Backhaus,
seit Anfang Oktober dieses Jahres wurden in kurzer Zeit 38 tote Kegelrobben bei Mönchgut auf der Insel Rügen entlang eines kleinen Küstenabschnittes, zum größten Teil in unmittelbarer Nähe zu einer dort verankerten Großreuse, gefunden. Inzwischen sind weitere acht tote Robben im weiteren Umfeld gefunden worden.
Bei den toten Kegelrobben handelte es sich um ausgewachsene Tiere in einem guten Ernährungszustand. Infektionen wie Vogelgrippe und andere können inzwischen als Todesursache ausgeschlossen werden. Nach Untersuchungen der Kadaver am Deutschen Meeresmuseum Stralsund und an der Tierärztlichen Hochschule Hannover gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass die Kegelrobben natürlich zu Tode gekommen sind. Es deutet vieles auf einen Ertrinkungstod - vergleichbar mit dem von Tieren aus einem Beifang hin.
Sowohl das Biosphärenreservat Südost-Rügen als auch das Deutsche Meeresmuseum Stralsund haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Es besteht jetzt die Erwartung, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen einschließlich solider Spurensicherung durchführt.
2017 gab es bei Süd-Ost-Rügen bereits einen sehr ähnlichen Fall. Das Ermittlungsverfahren wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft aufgrund mangelnder Spurensicherung und Beweislage vorzeitig eingestellt. Der Tod von 23 Kegelrobben wurde damals nicht aufgeklärt.
Auch dieses Mal steht im Raum, dass aufgrund bereits erfolgter Äußerung eines „nicht hinreichenden Tatverdachtes“ keine vertiefte Spuren- und Beweissicherung erfolgt und das Verfahren wiederum ergebnislos eingestellt wird. Um den offenbar unnatürlichen Tod von ca. 20 Prozent der mittleren lokalen Jahrespopulation der Kegelrobben in Mecklenburg-Vorpommern nicht einfach hinzunehmen, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern auf, dringend die Ermittlungen wegen des deutlichen Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutz- und Naturschutzgesetz mit aller Ernsthaftigkeit fortzuführen!
Mit meiner Unterschrift fordere ich die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern auf, die Ermittlungen im aktuellen Fall des Verdachts auf billigende, wiederholte Inkaufnahme der Ertränkung von bisher 44 Kegelrobben mit aller Konsequenz und Intensität durchzuführen und so die Todesursache von ca. 20 Prozent der mittleren lokalen Kegelrobbenpopulation in Mecklenburg-Vorpommern aufzuklären. Eine vorzeitige Einstellung wie im zurückliegenden Fall im Jahr 2017 darf nicht erfolgen.
Weiterhin fordere ich die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern auf, Spurensicherungen und DNA-Analysen an Fischereigeräten, Booten und sonstigen Objekten vorzunehmen, die in der Nähe des Fundortes der toten Robben zum Einsatz kamen.
Außerdem fordere ich die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern auf, effektivere Fischereikontrollen durchzuführen und umgehend gesetzliche Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Robben-, Schweinswal- und Seevogel-Beifang für alle Fangtechniken in der Fischerei in allen Meeresregionen von Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren und konsequent umzusetzen. Insbesondere ist unverzüglich die bereits gültige Landesverordnung zur gerätetechnischen Verhinderung des Einschwimmens von Robben in Reusen auf das gesamte Küstenmeer von Mecklenburg-Vorpommern zu erstrecken.
Der BUND-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch die Landesvorsitzende
Diese Petition wird unterstützt durch das Deutsche Meeresmuseum Stralsund.
Reason
1920 wurde die letzte Kegelrobbe in der deutschen Ostseeregion an der Küste von Mönchgut/Süd-Ost-Rügen erschossen. Nach ihrer Ausrottung an der deutschen Ostseeküste vor fast 100 Jahren kehren Kegelrobben auch in Deutschland langsam wieder in ihre alten Lebensräume zurück und sind seit 2002 wieder an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern heimisch. Heute gibt es im Jahresmittel 130–150 Kegelrobben, die dauerhaft an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern vorkommen. Die Kegelrobbe ist nach §44 Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Art und nach europäischem Naturschutzrecht gemäß der FFH-Richtlinie geschützt.
Kegelrobben gelten nach wie vor als stark gefährdet und laut HELCOM (Helsinki Kommission für die Ostsee) ist ihre Population in der gesamten Ostsee in keinem guten ökologischen Zustand.
https://indicators.helcom.fi/indicator/grey-seal-abundance/
Der BUND schult Helfer*innen in einem landesweiten Netzwerk von über 200 ehrenamtlichen Robbenbetreuer*innenn an Stränden. In einem Projekt in der Wismarbucht begleitet der BUND Ausfahrten eines Fahrgastschiffes zu einem Robbenrastplatz und führt wissenschaftliche Untersuchungen mit Hilfe von Fotoaufnahmen durch.
Petition details
Petition started:
11/05/2024
Petition ends:
12/10/2024
Region:
Mecklenburg-Vorpommern
Topic:
Environment
News
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
on 25 Feb 2025Liebe Unterzeichner*innen der BUND-Kegelrobben-Petition,
der BUND kann einen wichtigen Erfolg vermelden: Ab März 2025 dürfen genehmigungspflichtige Reusen in den Küstengewässern von Mecklenburg-Vorpommern nur noch mit einer Robbenschutzvorrichtung aufgestellt werden! Das Fischereiministerium hat angesichts der hohen Todfundzahlen von Kegelrobben im Herbst 2024 nunmehr eine Einschwimmsperre in Reusen als Vorsorgemaßnahme angeordnet.
Der BUND begrüßt die Maßnahme, fordert aber weiter die intensive Aufklärung des Todes von ca. 20% der mittlere Jahrespopulation von Kegelrobben an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns!
Nach unserer Kenntnislage sprechen sehr viele Fakten für einen Ertrinkungstod der Robben in einer Reuse. Der BUND hat deshalb Akteneinsicht beantragt und um ein Gespräch mit dem Ministerium gebeten.
Hier findet ihr nähere Infos zur Sofortmaßnahme aus dem Ministerium:
https://www.regierung-mv.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1676973
Herzliche Grüße von den
BUND-Robbenschützer*innen aus Mecklenburg-Vorpommern -
Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
on 24 Jan 2025Liebe Unterzeichner*innen der BUND-Kegelrobben-Petition,
wir möchten heute Neuigkeiten zum Robbensterben vor Rügen (Oktober 2024) berichten.
Der NDR berichtete, dass die DNA-Analysen aus der Großreuse, die unmittelbar dort verankert war, wo die meisten toten Kegelrobben gefunden worden sind, negativ ausgefallen sind.
Wir möchten in aller Deutlichkeit betonen, dass das negative DNA-Testergebnis nicht den Verdacht ausräumt, dass die 44 Kegelrobben vor Rügen als Beifang in einem oder mehreren Fischereigeräten gestorben sind!
Wir hatten befürchtet, dass die DNA-Proben an der fraglichen Reuse vor Rügen Ende November viel zu spät genommen worden sind. Bis zum 15.Oktober 2024 gab es schon 20 tote Robben. Es ist unverständlich, warum nicht eher Beweise gesichert worden sind. Bis Ende Oktober waren es schon über 40 tote Robben. Die Staatsanwaltschaft selbst bezweifelte im Dezember, ob die Probenentnahme[1] für eine Analyse ausreiche.
Ende Oktober wurde die fragliche Reuse an Land genommen. Wir haben am 5.November unsere Petition an die Landesregierung gestartet, endlich DNA-Proben zu nehmen. Erst Ende November sind nach unserer Kenntnis Proben genommen worden.
Wir sehen auch weiterhin die Ergebnisse der Untersuchungen von Wissenschaftlern des Deutschen Meeresmuseums Stralsund [2] und der Tierärztlichen Hochschule Hannover als handfeste Indizien für einen Ertrinkungstod der Robben in Fischereigerät. Allein aus diesen Gründen ist das Land Mecklenburg-Vorpommern gehalten umgehend Vorsorge vor weiteren Beifängen von geschützten Meeressäugern in Fischereigerät zu treffen. Wirkungsvolle Einschwimmsperren für Reusen müssen zur Pflicht gemacht werden.
Der Petitionsausschuss hat den BUND MV zu einer Anhörung eingeladen. Termin steht noch nicht fest.
[1] Rätsel um tote Robben vor Rügen: DNA-Analyse könnte Klarheit bringen | NDR.de - Nachrichten - Mecklenburg-Vorpommern: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Raetsel-um-tote-Robben-vor-Ruegen-DNA-Analyse-koennte-Klarheit-bringen,mvregiogreifswald1564.html
SVZ 29.11.2024, S. 4
[2] Rätsel um tote Kegelrobben vor Rügen gelöst? | National Geographic: https://www.nationalgeographic.de/tiere/2024/11/raetsel-um-tote-kegelrobben-vor-ruegen-geloest
Weitere Infos:
Nachdem die fragliche Reuse vor Thiessow /Rügen an Land genommen wurde, sind keine toten Robben mehr aufgetaucht.
Hier findet ihr unsere Forderungen an die Landesregierung MV:
https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/petition-kegelrobben-2024/
Wir halten Euch weiterhin auf dem Laufenden!
Danke für Eure Unterstützung und verfolgt weiter, ob es eine zufriedenstellende Lösung gibt!
Eure Meeresnaturschützer*innen vom BUND M-V! -
Die Petition wurde eingereicht
on 12 Dec 2024Liebe Unterzeichner*innen der BUND-Kegelrobben-Petition,
die Übergabe unserer Petition mit über 3500 Unterschriften an den Vorsitzenden des Petitionsausschusses war ein voller Erfolg. Dazu haben alle Unterzeichner beigetragen! Die breite Unterstützung für Aufklärung der Todesursache und sofortige Schutzmaßnahmen für Meeressäuger hat die Politiker klar beeindruckt. Minister Backhaus sicherte zu, noch vor der Heringssaison im Frühjahr Vorkehrungen zur Vermeidung des Beifangs geschützter Meeressäugetiere zu treffen. Der Petitionsausschuss des Landtages wird das Thema der Aufklärung und die Frage von technischen Lösungen zur Vermeidung von Beifang in seine Beratung aufnehmen. Wir sind eingeladen worden, unsere Forderungen zu präzisieren. Dazu haben wir einen Forderungs- und Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Wir halten Euch auf dem Laufenden, wie unserer Vorschläge aufgenommen werden!
Danke für Eure Unterstützung und verfolgt weiter, ob es eine zufriedenstellende Lösung gibt!
Eure Meeresnaturschützer von BUND M-V
Forderungskatalog:
https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/petition-kegelrobben-2024/
NDR-Beitrag:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/mecklenburgvorpommern/ndr-tote-robben-auf-ruegen-bund-uebergibt-petition-an-landtag-100.html
Debate
es ist noch nicht einmal sicher an was, Oder wodurch, die Robben gestorben sind. Diese Petition ist blanker Aktionismus. Die Fanggeräte und Fangtechniken sind ausgereift und erprobt. es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die Tiere durch die Fischerei umgekommen sind.