Bildung

Vielfalt macht Zukunft – Gemeinschaftsschüler im Südwesten brauchen eine gesicherte Perspektive

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bildungspolitiker und Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtags sowie alle Bildungsverantwortlichen in Baden-Württemberg
16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

23.11.2016, 19:34

Liebe Unterstützerinnen unserer Petition,
heute haben wir unsere Petition und vor allem einen dicken Stapel Kommentare vor dem Landtag Frau Dr. Eisenmann übergeben. Mehr dazu finden Sie in unten angefügter Pressemitteilung.
Wer weiter auf dem Laufenden bleiben will, kann sich gerne unter vielfaltmachtzukunft@gmx.de in den Info-Verteiler des Elternnetzwerkes eintragen lassen.
Es grüßt herzlich
Ulrike Felger

Gemeinschaftsschul-Eltern übergeben Petition
Mitten im Landtagswahlkampf starteten engagierte Gemeinschaftsschul-Eltern vor einem Jahr die Petition „Vielfalt macht Zukunft“, um die Landespolitiker daran zu erinnern, dass die Gemeinschaftsschülerinnen und -schüler ein Recht auf Perspektive haben. Heute ist die Petition aktueller denn je – und wurde vor dem Landtag der Kultusministerin überreicht.
„Dies ist ein Einblick in die Seele der Gemeinschaftsschule in fünf Bänden“, mit diesen Worte überreichte Dr. Ulrike Felger, Vorstandsmitglied im Verein für Gemeinschaftsschulen und Sprecherin des Elternnetzwerkes im Verein, heute vor dem Landtag Kultusministerin Dr. Susannen Eisenmann einen säuberlich gebundenen Papierstapel. Auf 260 Seiten Petitionskommentare haben die 16.845 Unterstützerinnen und Unterstützer des Aufrufes zusammen getragen, warum es die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg auch weiterhin geben muss. Die Ministerin bedankte sich für dieses Geschenk und betonte, dass sie sich sehr gerne mit den Eintragungen aus der Gemeinschaftsschul-Community befassen wolle. Diese wären insbesondere dann stärkend, wenn es darum gehe, sich vor Augen zu führen, warum es sich lohnt, die noch junge Schulform weiter zu unterstützen, so Felger. „In den letzten Jahren ist im Schulsystem unseres Lands ein Schatz entstanden: sehr viele Menschen an unseren Schulen – Kinder, Eltern und Lehrer – sind dort glücklich und zufrieden“, sei dies ein Zustand, der - wie die Ministerin selbst am besten wüsste - längst nicht überall an den Schulen im Land anzutreffen sei.
Neben bunten gebastelten Blumen mit Best-of-Auszügen aus den Petitionskommentaren überreichten die vernetzten Gemeinschaftsschul-Eltern im Beisein von ParlamentarierInnen nahezu aller Fraktionen der Ministerin ein bepflanztes Mini-Gewächshaus: „Die Gemeinschaftsschule ist noch ein zartes Pflänzchen, das gute Pflege und Wachstumsbedingungen braucht, um sich weiterhin gut zu entwickeln“, appellierte Felger. Schließlich hätten mittlerweile rund 100.000 Eltern ihre Kinder der Gemeinschaftsschule – übrigens der einzigen konzeptionellen Ganztagsschule im Land - als Teil des staatlichen Schulsystems anvertraut. Diese Menschen bangten nun um die Bildungszukunft ihrer Sprösslinge.
Ministerin Eisenmann bedankte sich bei den versammelten für die Präsente und versicherte den Eltern: „Sie können sich entspannen, die Gemeinschaftsschule steht in keiner Weise in Frage“. Sowohl Neugenehmigungen, als auch der Ausbau von Sekundarstufe 1 und 2 seien weiterhin möglich und in der Koalition fest vereinbart. Die Sprecherin des Elternnetzwerkes wies diesbezüglich auf die Zeitschiene hin: Der Starter-Jahrgang steht direkt vor dem ersten Bildungsabschluss. Im ausgehenden Frühjahr müssen die Familien dieser Gemeinschaftsschul-Kinder entscheiden, wie deren weiterer Bildungsweg aussehen soll. „Gerade beim Weg zum Abitur sind eine Reihe von wichtiger Details nach wie vor ungeklärt“, bat Felger die Ministerin, sich hier weiter für eine Präzisierung der Rahmenbedingungen einzusetzen. Für einen weiteren Austausch zum Thema sowie eine Innensicht der Schulpraxis im Land ersuchten die vernetzten Eltern die Ministerin um ein Folgegespräch in temperaturmäßig angenehmerem Ambiente.
Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, nutzte die Gelegenheit, gegenüber den Eltern ebenfalls nochmals zu betonen, dass die Gemeinschaftsschule in keiner Weise zur Disposition stünde. „Hier spreche ich auch im Namen von Ministerpräsident Kretschmann - die Gemeinschaftsschule ist ein fester Teil unserer Schullandschaft“, nahm Schwarz Bezug auf aktuelle Medienberichte.
„Wir freuen uns, dass das Bekenntnis beider Regierungsparteien bezüglich unserer Schulen so klar ist – es ist gut, das von den Verantwortlichen direkt zu hören“, sagte Elternvertreterin Felger. Gleichzeitig mahnte sie: „Die Berichte der letzten Tage lassen die Frage aufkommen, wem die Bildung in Baden-Württemberg eigentlich gehört? Die Antwort kann nur lauten: Bildung ist ein öffentliches Gut aller Menschen im Land“. Niemand stehe die alleinige Deutungshoheit des Themas zu.
In diesem Sinne fordern der Verein für Gemeinschaftsschulen und die vernetzten Eltern mit vielen anderen wie GEW, LEB oder dem Landesschulrat zeitnah eine breit aufgestellte und langfristige gesellschaftliche Diskussion darum, was wir von guter Schule erwarten und wie gute Bildung aussieht. „Bei den Bildungsmenschen im Land gibt es in weiten Teilen einen Konsens, dass ein solcher Prozess längst überfällig ist – wir müssen die Verständigung über Standards und Erwartungen an die Schulen im Land auf stabile gesellschaftliche Beine stellen “, wünschen sich die Gemeinschaftsschul-Befürworter, dass die Regierung hier nun tätig wird.


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