06.05.2015, 04:13
Energie
Jedes 4. Windrad steht zu nah an Gebäuden
Land legt neuen Erlass vor –
Debatte mit Kommunen und Verbänden
Von Gunars Reichenbachs, Büro Hannover
Hannover Jedes vierte Windrad in Niedersachsen steht viel zu nah an einer Wohnbebauung, insgesamt 1400 von landesweit 5600 Anlagen. Das gab Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) am Dienstag mit der Vorlage des neuen „Windenergieerlasses“ bekannt, der jetzt mit Kommunen und Verbänden diskutiert wird. „Aber alle Anlagen haben Bestandsschutz. Sie werden sicher nicht ausgemustert“, ergänzte Wenzel, der auf die gesetzlich festgelegte Sicherheit von 20 Jahren für Anlagen-Investoren hinweist.
Heute würden so nahe Windräder nicht genehmigt. Laut Bundes-Vorgaben gilt die doppelte Höhe der modernsten Windanlage, das sind 400 Meter im Umkreis, als „harte Tabuzone“. Altanlagen dürfen deshalb auch nicht an solchen Orten durch neue ersetzt werden („Repowering“).
Die Landesregierung hält zugleich am Ausbauziel von 20 Gigawatt Windenergieleistung an Land (aktuell: 8,2 Gigawatt) im Jahr 2050 fest. Dafür werden 1,4 Prozent der Landesfläche benötigt mit höchstens 4000 leistungsfähigen Windrädern. Tabu bleiben Waldflächen. Überflüssige Anlagen „werden ersatzlos abgebaut“, versprach Wenzel. Der neue Erlass mit Grenzwerten etwa für Abstände, Rotorenlärm und Schattenwurf soll Kommunen und Investoren Planungssicherheit geben, Konflikte entschärfen. Die CDU kritisiert den Erlass als wenig aussagekräftig.
Quelle: www.nwzonline.de/politik/jedes-4-windrad-steht-zu-nah-an-gebaeuden_a_27,0,1601563237.html vom 06.05.2015