Region: Leipzig
Umwelt

Erhalt als Landschaftsschutzgebiet: Gemeinbedarfsfläche Döbelner Straße in Leipzig

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Burkhard Jung/ Leipziger Stadtrat
2.116 Unterstützende 1.311 in Leipzig

Sammlung beendet

2.116 Unterstützende 1.311 in Leipzig

Sammlung beendet

  1. Gestartet Dezember 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Worum geht es?

Die Stadt Leipzig machte im Leipziger Amtsblatt (05.11.22) den Bebauungsplan Nr. 443 „Gemeinbedarfsfläche Döbelner Straße“, Leipzig Südost, bekannt (Beschlussvorlage VII-DS-07526). Im hinteren, an das Stötteritzer Wäldchen angrenzenden, Teil sind drei Geschosswohnblöcke geplant. Als Ausgleich soll an anderer Stelle eine Freifläche für die Natur entstehen.

Wir fordern, dass dieser Teil unbebaut und als Landschaftsschutzgebiet erhalten bleibt. Warum?

Uns ist bewusst, dass in einer Stadt vielfältige Erfordernisse bei der Bebauung von Flächen eine Rolle spielen. Es ist auch verständlich, dass im vorderen, an die Bahngleise angrenzenden, Bereich gebaut wird, denn es handelt sich um eine weitgehend versiegelte Fläche. Viele Bäume sollen erhalten bleiben oder neu gepflanzt werden. Die Bebauung erscheint in dieser Hinsicht ausgewogen.

Im hinteren Teil hat sich jedoch ein „natur- und artenschutzseitig sehr hochwertiger Standort“ entwickelt (S.8), der „bereits als „Wald“ einzuordnen ist“ mit Gehölzen, die „insgesamt eine hohe Bedeutung als Lebensraum für Vögel“ haben (S. 19), genauer „31 europäische Brutvogelarten“ (S. 21) sowie Fledermäuse. Alle sind „besonders geschützt“, einige davon sogar „streng geschützt“ bzw. „gefährdet“ und teils auf der Roten Liste/Vorwarnliste, wie in der o.g. Beschlussvorlage ausgeführt wird. (Alle Seitenangaben beziehen sich auf ebd.)

Es ist uns ein Anliegen, dass diese Natur nun auch tatsächlich geschützt wird!

Es ist absurd, in diesen Zeiten des Waldsterbens und Klimawandels ein wertvolles Stück Natur zu vernichten, das es bereits gibt, um irgendwo anders eines (auf dem Papier?) entstehen zu lassen. Wir glauben nicht, dass dieses Vorhaben ernsthaft in die Tat umgesetzt wird und dass geeignete Flächen gefunden würden in einem städtischen Raum, in dem es kaum noch freie Flächen gibt. Dieser kleine Wald ist natürlich gewachsen und hat daher den vergangenen Hitzesommern wesentlich besser getrotzt als das Stötteritzer Wäldchen.

Die Freifläche stellt einen wertvollen Rückzugsort für Tiere dar. Sie war durch die Umzäunung unzugänglich für Menschen, Hunde und Müll, den man in der Umgebung leider in Größenordnungen bis hin zum Kühlschrank vorfindet. Gleichzeitig ist sie durch die unmittelbare Nachbarschaft an das Stötteritzer Wäldchen angebunden.

Eine Karte zur Stadtklimaanalyse Leipzig weißt dieses Gebiet mit einer "sehr hohen Schutzwürdigkeit" aus; "Dem Schutz und dem Erhalt dieser Grünflächen sollte eine sehr hohe Priorität beigemessen werden und grundsätzlich eine Bebauung ausgeschlossen werden." (Vgl. Stadtklimaanalyse s.u.). Warum soll dann also gebaut werden?

Die Schule, die in der unmittelbaren Nachbarschaft entstehen soll, könnte ein solches, weiterhin eingezäuntes, Gebiet für sich nutzen. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen ist denkbar. Unsere Stadtkinder hätten einen großartigen Lernort vor ihrer Haustür, an dem sich ungestörte Natur entdecken ließe.

DAS wäre eine zukunftsorientierte Entwicklung unseres Viertels: Eine „zukunftsorientierte Schule“, ein „quartiernahes Freiraumangebot“ und eine „Verbesserung der Umweltqualität“ - alles Ziele, welche die Stadt sich in ihrem planerischen Handeln setzt (Vgl. Beschlussvorlage VII-DS-07526. Hintergrund zum Beschlussvorschlag: Welche strategischen Ziele werden mit der Maßnahme unterstützt? 2030 – Leipzig wächst nachhaltig! Ziele und Handlungsschwerpunkte.).

So stellen wir uns eine zukunftsorientierte nachhaltige Stadtentwicklung nicht vor.

Das Ziel „2030 - Leipzig wächst nachhaltig“ muss sich auch im konkreten Handeln abbilden!

Wir wollen ein Leipziger Stadtviertel, in dem wir weiterhin gern wohnen und auch die Natur – wenigstens in diesen kleinen Oasen – Platz haben darf.

Begründung

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Jana Franke aus Leipzig
Frage an den Initiator

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer*innen unserer Petition!
    Mit eurer Hilfe haben wir bislang sensationelle 1701 Stimmen gesammelt. Das ist für ein lokales Anliegen an sich schon ein toller Erfolg und ein starkes Signal! Wir Organisatoren sind über dieses Echo sehr froh und sagen danke!
    Die Petition wurde gestern beim Petitionsausschuss eingereicht. Nächste Woche prüft die Stadt, wie damit umgegangen werden soll.
    Gleichzeitig kann die Stimmzählung jedoch bis zur Entscheidung des Stadtrats weiterlaufen. Wenn ihr das Anliegen also nochmals unterstreichen wollt - gerade die Anwohner in Leipzig Südost - findet ihr vielleicht noch jemanden, dem ihr die Petition teilen könnt. Nur mit vielen Stimmen können wir im Stadtrat ein Nach- und Umdenken anregen.

    Vielen Dank!
    Jana... weiter

  • An dieser Stelle möchten wir dem LVZ-Bericht zu dieser Petition in einigen Punkten widersprechen bzw. richtigstellen:

    1. Im 1. Abschnitt wird vom "Idyll mit einigen Müllablagerungen" berichtet. Tatsächlich lagert die Vonovia im östlichen Teil gesammelten Müll. Auch werfen hier Passanten Müll über den Zaun. Das betrifft aber lediglich den östlichen Rand des Gebiets zum Bahndamm hin, nicht die Grünfläche, um die es der Petition geht.
    2.
    Im 2. Abschnitt wird berichtet, dass "Im östlichen Teil" eine "dreizügige Grundschule" (...) gebaut werden soll und "Im westlichen Teil (...) 80 Wohnungen". Es ist genau umgekehrt. Die Wohnanlage soll im östlichen Teil entstehen, den wir für schützenswert halten. Unsere Petition richtet sich nicht gegen die Schule.... weiter

Wir brauchen Schulen/Wohnraum. Aber wie weit darf das als Argument gelten? Würden wir z.B. das Stötteritzer Wäldchen roden/auf d. Augustusplatz bauen?Wollen wir mit unseren Kindern so leben?Eingeklemmt in Häuserzeilen,die sich im Sommer immer mehr aufhheizen? Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, wird diese ganze Baublase bald vorbei sein, weil es keiner mehr hier aushält.Dann ist das Grün aber weg.

Die Vorlage wurde im Stadtbezirksbeirat öffentlich eingebracht und im November gab es einen Vororttermin. Warum bringt man die Bedenken dort nicht ein? Die Stadt sucht verzweifelt nach einem Standort für eine Grundschule, wer selbst Kinder hat wird die Lage in der Nähe des Stötteritzer Wäldchens zu schätzen wissen. Zu großen Teilen war die Fläche bebaut, jetzt ist es eine Brachfläche.

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