Region: Hamburg
Familie

Für mehr Qualität in Kitas – jetzt! – denn unsere Zukunft liegt in ihren Händen!

Petition richtet sich an
Hamburger Sozialsenatorin Frau Dr. Melanie Leonhard
4.621 Unterstützende 3.956 in Hamburg

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

4.621 Unterstützende 3.956 in Hamburg

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet Mai 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Die Berücksichtigung von mittelbarer Pädagogik als Arbeitszeit - jetzt!

Denn die qualitative Arbeit des Personals wird maßgeblich durch Dokumentations- sowie Vor- und Nachbereitungszeiten beeinflusst. Es ist zwingend notwendig, die mittelbare Pädagogik in Bezug auf den Betreuungsschlüssel zu berücksichtigen.

 

Ausfallzeiten planerisch berücksichtigen, auffangen und finanzieren - jetzt!

Die Qualität der frühkindlichen Bildung kann und darf nicht darunter leiden, dass sich das Personal fort- und weiterbildet, Urlaubsansprüche geltend macht oder aufgrund von Krankheit fehlt. Die Personalstärke in den Kitas muss dies auffangen können. Eine Umsetzung der Empfehlungen der Bertelsmann-Studie ist immer noch dringend notwendig. Dies Bedeutet unter anderem ein Personalschlüssel im Krippenbereich von  1:3,9 und im Elementarbereich 1:7,5 - inklusive der mittelbaren Pädagogik und Ausfallzeiten.

  

Wichtig ist, dass dies nicht auf Kosten der Familien geschieht, die Betreuungszeiten dürfen nicht darunter leiden. Kinder sind keine Ware, sondern ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Sie haben das Recht auf individuelle Förderung, liebevolle Betreuung, engagierte und fair bezahlte Bezugspersonen und qualitativ gute Bildung.

 

Helfen Sie uns und bewirken Sie etwas mit Ihrer Stimme in dieser Petition.

 

Für unsere Fachkräfte in den Kitas.

Für unsere Kinder als Zukunfts- und Hoffnungsträger.

Für eine bessere Bildung und gleichere Bildungschancen von Kindern und Personal.

 

Begründung

Wer wir sind.

Der Landeselternausschuss ist die die offizielle gesetzliche Elternvertretung aller Hamburger Krippen, Kitas und der Nachmittags- und Ferienbetreuung an GBS-Schulen.

 

Worum geht es?

Jede Lehrperson in Deutschland, seien es Lehrer*innen oder Hochschuldozent*innen, erhält als Teil ihrer Arbeitszeit Vorbereitungszeit, die absolut notwendig ist, um diesen anspruchsvollen Beruf professionell auszuüben. Von keiner Lehrkraft wird erwartet, dass sie die Lerninhalte morgens auf dem Weg ins Klassenzimmer oder zur Uni aus dem Ärmel schüttelt. Außerdem werden Klassenleitungsstunden und Zusatzleistungen rechnerisch in der Arbeitszeit berücksichtigt.

Die Ausnahme bildet das pädagogische Fachpersonal in unseren Kitas: Diese sollen die Bildungsempfehlungen (112 Seiten lang) täglich in guter Didaktik in die Praxis transferieren, unsere Kinder angemessen fordern und fördern, Spielpartner*in, Tröster*in, Vermittler*in, Motivator*in, Welterklärer*in – und noch so vieles mehr sein. Und das jeden Tag für bis zu 25 Kinder gleichzeitig.

 

Kann nicht funktionieren? Tut es auch nicht.

Dass dieser Anspruch nicht realistisch ist, haben Sie sicherlich schon während des Lesens festgestellt. Die Realität bedeutet für die pädagogischen Fachkräfte einen nervenaufreibenden Spagat zwischen ihrem Anspruch, das Beste für die Kinder zu tun, der Liebe zu dem gewählten - und für unsere Gesellschaft so essenziellen!! -  Beruf und andererseits mittlerweile dauerhaft leeren Akkus und einem permanent anhaltenden Gefühl des “Ausgebrannt-Seins“. Vorbereitungs- und Dokumentationszeiten gehören mit zur Tätigkeit und müssen in der Finanzierung und in den Dienstplänen verbindlich geregelt werden. Und Ausfallzeiten aufgrund von Urlaub, Krankheit oder Weiterbildung finden in den meisten Fällen erst gar keine Berücksichtigung. Dies muss sich ändern.

 

Das erzeugt Frust bei Kita-Leitungen, dem Fachpersonal und den Eltern und die Kinder sind die Leidtragenden. Denn das Wissen um die enorme Wichtigkeit der frühkindlichen Bildung ist gewachsen. Es gibt fundierte Studien (NUBEK-Studie), die deutlich machen, dass wir als Gesellschaft seit über 15 Jahren eine große Chance vergeben.

Aufgrund dieser Erkenntnisse und dem Anspruch der Eltern, die sich neben einer tragfähigen Beziehung der Pädagog*innen zu ihren Kindern auch eine zeitgemäße Bildungsförderung wünschen, ist es nicht nachvollziehbar, warum sich die Rahmenbedingungen in den Hamburger Kitas nicht ändern. Die vorhandenen zeitlichen Ressourcen der Fachkräfte dienen aktuell hauptsächlich der Grundbetreuung unserer Kinder. Dabei sollte es doch vielmehr um Bildungsangebote gehen, als Investition in unser aller Zukunft und für faire Arbeitsbedingungen für die Menschen, die sich Tag für Tag um einen so wichtigen Teil unserer Gesellschaft kümmern: unsere Kinder.

 

Unsere Kinder werden Herausforderungen der Zukunft lösen müssen. Daran darf nicht gespart werden!

 

Damit es nicht bei den positiven Zusprüchen bleibt, die bislang nichts am Zeitmangel der Fachkräfte geändert haben und damit das System “KITA“ gemäß seinem Bildungs- und Betreuungsauftrag angemessen weitergeführt werden kann, muss sich hier dringend etwas ändern. Es muss die Fachkraft-Kind Relation gemäß der Empfehlungen der Bertelsmann-Studie ins Hamburger Kinderbetreuungsgesetz  aufgenommen werden - und zwar jetzt!

 

Die Realisierung kann nur durch die Überwindung des Fachkräftemangels in der frühkindlichen Bildung gelingen. Hier gilt es sofort aktive Maßnahmen zu ergreifen – die hier angesprochene Verbesserung der Arbeitsbedingungen stellen nur einen Baustein dar. Es bedarf zusätzlich einer vergüteten Ausbildung, einer angemessenen Bezahlung und einer gesamtgesellschaftlichen Aufwertung der Anerkennung für diese Arbeit – nur so kann es uns gelingen, mehr Menschen dazu zu bringen, diese Arbeit zu ergreifen und sie auch langjährig zu behalten.

 

Quellenangaben:

 

Bertelsmann-Stiftung. 2021. Mehr Plätze im Westen, mehr Qualität im Osten: Bessere Kita-Bedingungen sind möglich. Letzter Zugriff am 09.05.2022 auf: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2021/august/mehr-plaetze-im-westen-mehr-qualitaet-im-osten-bessere-kita-bedingungen-sind-moeglich

 

Deutsches Jugendinstitut. 2013. Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit (NUBBEK). Letzter Zugriff am 09.05.2022 auf: https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/nationale-untersuchung-zur-bildung-betreuung-und-erziehung-in-der-fruehen-kindheit-nubbek.html

 

Fachkräfteportal für Kinder- und Jugendhilfe. 2018. Brutto und Netto in der Kita: Personalschlüssel versus Fachkraft-Kind-Relation. Letzter Zugriff am 09.05.2022 auf: https://www.jugendhilfeportal.de/kindertagesbetreuung/artikel/brutto-und-netto-in-der-kita-personalschluessel-versus-fachkraft-kind-relation/#:~:text=Der%20Unterschied%20zwischen%20Personalschl%C3%BCssel%20und,der%20Annahme%20einer%20Vollzeitbesch%C3%A4ftigung%20ins

 

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer*innen unsere Petition - Für mehr Qualität in Kitas.

    vielen Dank für Eure und Ihre Unterstützung. Wir konnten 4621 Unterschriften einsammeln. Damit haben wir unser notwendiges Quorum zwar nicht erreicht, aber es wird trotzdem deutlich, wie wichtig das Thema Fachkräftemangel und die daraus entstehenden Folgen für die Gesellschaft sind.

    Inzwischen hat dies auch die Hamburger Sozialbehörde erkannt und die Bereitschaft signalisiert noch konkretere Maßnahmen als bisher zu ergreifen. Dazu haben erste Gespräche mit dem LEA stattgefunden und weitere sind geplant.
    Möchten Sie sich zu diesem Thema weiter engagieren, schreiben Sie uns info@lea-hamburg.de.

    Wir als Vertreter*innen der Hamburger Familien mit Kindern... weiter

Wenn der Beruf der Erzieherin/des Erziehers maximal attraktiv wird, gelangen wir irgendwann an einen Punkt, an dem die Arbeitgeber aussuchen können, wer als Erzieherin/Erzieher arbeiten darf. Das wird zu mehr Qualität führen, weil die Desinteressierten, die Desillusionierten, die Unempathischen dann nicht mehr als Erzieher*innen eingesetzt werden müssen. (Wahrscheinlich trifft die Beschreibung nicht mal auf 5% der Erzieher*innen zu, aber auch diese 5% müssen wir unseren Kindern nicht zumuten!)

Vor 3 Selbst erlebt: von 300 Angehenden KG wurden schon im ersten Jahr 150 ausgesiebt. Da kann die Not nicht so groß sein wenn die entsprechenden Schulen der Meinung sind, dass sie Elitekader-Schulen seien. Im Kindergarten gab es auch ein „tolles“ Erlebnis: meine Tochter hat sich richtig reingekniet und bekam dann die Rückmeldung, dass sie Zuviel leisten würde, man könne das Niveau an den Tagen an denen sie in der Berufsschule ist, nicht aufrecht erhalten.

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