Petition richtet sich an:
Stadtrat der Stadt Ingolstadt
Ab dem Jahr 2020 soll Ingolstadt „5G-Testfeld für sichere, digitale und vernetzte Mobilität“ werden. Da aber derzeit weder eine Technologiefolgenabschätzung zu 5G vorliegt noch das für Strahlenexpositionen zuständige Bundesamt für Strahlenschutz konkrete Aussagen zu möglichen Auswirkungen machen kann, fordern die Unterzeichner dieser Petition von der Stadt Ingolstadt, vorerst keine Genehmigungen für den Aufbau des 5G-Netzes in Ingolstadt bis zum Vorliegen eindeutig belastbarer Informationen zu erteilen. Zusätzlich soll die Stadt Ingolstadt auf die Kooperationspartner Audi und Telekom einwirken und gemeinsam das 5G-Testfeld für Ingolstadt zurückstellen.
Begründung
Bei 5G handelt es sich um wesentlich mehr als nur um einen neuen Mobilfunkstandard, es handelt sich aufgrund der enormen Leistungsfähigkeit um eine revolutionäre Entwicklung mit vielfältigen Auswirkungen im Bereich der Digitalisierung. 5G ermöglicht erst viele Optionen im Umfeld von Industrie 4.0 sowie für das autonome Fahren. Entsprechend ist 5G derzeit in aller Munde, allerdings geht es in Diskussionen hauptsächlich um damit verbundene Chancen für Wirtschaft und Industrie. Chancen, die man natürlich rasch nutzen muss, möglichst vor der globalen Konkurrenz. Sich nicht zu lange mit der Erforschung möglicher gesundheitlicher Risiken aufzuhalten ist daher ein verständliches Ziel von Wirtschaft und Industrie.
Diese Vorgehensweise wird auch aktiv unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, das mit einem umfangreichen, im Koalitionsvertrag beschlossenen 5G-Innovationsprogramm Deutschland „zum Leitmarkt für 5G“ entwickeln und damit „nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität in Deutschland“ beitragen will.
Deutlich weniger Aufmerksamkeit widmet man allerdings möglichen und noch zu erforschenden Risiken, die mit der neuen Technologie verbunden sind: Man nutzt andere Frequenzbereiche, benötigt viel dichtere Netze der Sendestationen und betreibt die Anlagen vielfach viel näher an Orten, an denen sich Menschen aufhalten. Was dies vor allem für elektrosensible Mitbürger und auch für die Gesundheit von Menschen und Tieren generell bedeutet, vermag heute noch niemand zu sagen. Kein Wunder, dass sich sogar das Bundesamt für Strahlenschutz recht zurückhaltend äußert, dessen Sprecherin recht aktuell feststellt: „Wie sich 5G genau auf die Exposition auswirken wird, also die Strahlung, der die Bevölkerung ausgesetzt ist, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.“
Kann noch nicht einmal abgeschätzt werden: Mehr an Begründung geht nicht!
Petition initiiert von BGI Ingolstadt und ÖDP Ingolstadt