Bauen

Keine langen Schlangen mehr vor den Damentoiletten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bauministerkonferenz
91 Unterstützende 91 in Deutschland

Der Petition wurde nicht entsprochen

91 Unterstützende 91 in Deutschland

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 28.05.2021
  4. Dialog
  5. Beendet

Wer hat nicht schon mehrfach nach dem Grund gefragt bzw. sich sehr darüber geärgert, dass Frauen so oft in der Schlange vor den Toiletten warten müssen, während das bei Männern kaum der Fall ist? Frauen müssen sich in der Theater- und Konzertpause nicht selten zwischen der lauten Bar und dem stillen Örtchen entscheiden. Manche greifen dann mutig zur Notwehr und gehen einfach in die - meist leeren - Kabinen der Herrentoilette.


Wer nicht lesen mag, kann auch hören: In meinem Podcast "Recht schreiben" erörtere ich alles mit zwei unmittelbar betroffenen Gästen.

https://letscast.fm/sites/recht-schreiben-ein-podcast-ueber-gutes-legal-design-26da3985/episode/003-schlangen-vor-der-damentoilette-der-grund-liegt-im-legal-design


Liegt das Schlangestehen wirklich nur daran, dass Frauen so viel länger auf dem stillen Örtchen verbringen als das andere Geschlecht? Immerhin benötigen Sie immer eine eigene Kabine mit echter Toilette, während der männliche Begleiter im Stehen deutlich Zeit spart. Allein deshalb schon müsste es eigentlich mehr Toiletten geben für Frauen als für Männer.

Doch die Wahrheit sieht nicht nur in der Praxis anders aus, sondern auch in der Theorie:

Der wahre Übeltäter versteckt sich nämlich in einer Rechtsverordnung, genauer: In § 12 der Musterversammlungsstättenverordnung.

Schauen Sie selbst:

https://t1p.de/kwco

Obwohl es bei Männern dank der Urinalbecken (vulgo Pissoir) viel schneller geht, bekommen sie erheblich mehr Möglichkeiten, ihr kleines Geschäft zu erledigen.

Während für 100 Personen nur 1,2 Toilettenbecken für Frauen zur Verfügung stehen, erhalten die Männer ganze 2 Möglichkeiten für das Pausengeschäft, nämlich 0,8 Toilettenbecken UND 1,2 Urinalbecken.

Finden Sie das richtig und nachvollziehbar?

Mit Ihrer Unterzeichnung fordern Sie mit mir:

-> § 12 der Musterversammlungsstättenverordnung ist so zu ändern, dass für Frauen ausreichend Toiletten vorhanden sind, damit die Schlangen vor den Damentoiletten idealerweise ganz verschwinden, jedenfalls aber nicht länger sind als die vor den Herrenklos. Außerdem müssen intelligent gestaltete Unisex-Toiletten zulässig werden.

Begründung

Die Musterversammlungsstättenverordnung wurde von der Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz geschaffen und dient als Grundlage für viele Landesgesetze. Man hat sie in praktisch allen Ländern in der einen oder anderen Form, aber inhaltlich im Wesentlichen gleich umgesetzt. Betroffen sind Theater, Kinos, Kongresszentren, Clubs, Konzertsäle, aber eben auch Fußballstadien. Für manche Einrichtungen, etwa Orte für temporäre Großveranstaltungen (Fliegende Bauten), gibt es zudem Sonderverordnungen und Richtlinien.

Geregelt ist in diesen Verordnungen neben vielen sicherheitsrelevanten Dingen wie etwa den erforderlichen Fluchtwegen auch, welche Zahl von Toiletten beim Betrieb einer Versammlungsstätte vorhanden sein muss. Und was dort steht, ist - nun ja - mindestens überraschend. Eigentlich ist es aber skandalös.

Je 100 Besuchern einer Versammlungsstätte müssen für Frauen nur 1,2 Toilettenbecken zur Verfügung gestellt werden, für Männer aber 0,8 Toilettenbecken UND 1,2 Urinalbecken.

Wer das ungerecht findet (es ist mehr als nur ungerecht) und die eigenen Skrupel überwindet, die ignoriert das Schild an der Herrentoilette und schleicht sich an den pinkelnden Herren vorbei in eine der dort meist leeren Kabinen. So richtig toll ist dies aber auch für Privatsphäre der Männer nicht. Man stelle sich vor, die Männer täten dies bei den Frauen.

Hinzu kommt in den Verordnungen dann auch noch die zwingende Trennung zwischen Herren und Frauentoiletten, die es sogar verbietet, die Kabinen gemeinsam zu nutzen. Dabei wären Unisex-Toiletten ein wichtiger Schritt, hier für flexiblen Ausgleich zu sorgen. Und möglicherweise gleich auch noch das Problem des diversen Geschlechts zu lösen

Und damit sich dies schnellstmöglich ändert, bitte ich um Unterzeichnung dieser Petition und um Weiterleitung an möglichst viele Freunde und Bekannte.

Machen wir es aber ganz konkret, damit die Umsetzung dieser Petition für den Verordnungsgeber möglichst einfach wird.

§ 12 der Musterversammlungsstättenverordnung sollte wie folgt geändert werden:

"(1) Versammlungsstätten müssen ausreichend Toiletten für die Besucher*innen aufweisen. Dabei sind die Urinalbecken durch eine Tür oder einen effektiven Sichtschutz von dem Bereich der Toilettenbecken und der Waschbecken zu trennen. Toiletten können auch getrennt nach Geschlechtern errichtet werden, wobei für das diverse Geschlecht die Toilette zu nutzen ist, der sich die betreffende Person auch nach ihrem äußeren Erscheinungsbild eher zugehörig fühlt.

(2) Die Anzahl der erforderlichen Toiletten beträgt

a) bei Unisextoiletten:

je 100 Besucherplätze bis 1.000: 2,0 Toilettenbecken und 1,2 Urinale.

je 100 weitere Besucherplätze bis 20.000: 1,4 Toilettenbecken und 0,8 Urinale.

je 100 weitere Besucherplätze über 20.000: 0,7 Toilettenbecken und 0,6 Urinale.

b) bei getrennten Toiletten:

je 100 Besucherplätze bis 1.000: 2,0 Toilettenbecken und 1,2 Urinale.

je 100 weitere Besucherplätze bis 20.000: 1,4 Toilettenbecken und 0,8 Urinale.

je 100 weitere Besucherplätze über 20.000: 0,7 Toilettenbecken und 0,6 Urinale.

(3) Bei Veranstaltungsstätten mit strukturell einheitlichen Toilettenbesuchszeiten, insbesondere bei festen Pausen erhöht sich die Zahl der erforderlichen Toilettenbecken um 50%, wenn diese faktisch auch außerhalb der Pausen aufgesucht werden können (z.B. Fußballstadien). Sie verdoppelt sich, wenn der Besuch außerhalb der Pausen faktisch nicht ohne Störung der anderen Besucher möglich ist (z.B. Theater- und Konzertsäle).

(4) Urinale sind durch einen Sichtschutz vom benachbarten Urinal abzutrennen."

Erläuterungen:

Durch die Umrüstung von bestehenden Toiletten zu Unisex-Toiletten kann die bestehende Infrastruktur zum Teil mit geringem Aufwand weiter genutzt werden, da sich die Zahl der benötigten Becken und Urinale nicht vergrößert. Anders ist es indes bei Orten wie Theatern, Stadien oder (klassischen) Konzertsälen, bei denen durch die hohe Frequenz von Besuchern während eines kurzen Zeitraumes eine höhere Kapazität geschafft werden muss.

Der Sichtschutz bei Urinalen soll hier eine Privatsphäre auch für Männer schaffen, die das Urinieren erheblich erleichtert und so die Nutzung der Kabinen zum Zwecke des Urinierens verhindert, so dass diese vermehrt Frauen zur Verfügung stehen und im Übrigen auch das Verschmutzungsrisiko durch "Stehpinkler" verringert wird.

Diese Regelung sollte unverzüglich für jede neu zu genehmigende Versammlungsstätte gelten. Sie sollte aber mit einer Übergangsfrist auch für bestehende Versammlungsstätten gelten. Daher ist § 46 Abs. 1 wie folgt neu einzufügen:

"§ 46 Anwendung der Vorschriften auf bestehende Versammlungsstätten.

(1) Bestehende Versammlungsstätten haben ihre Toiletten den neuen Vorschriften des § 12 Abs. 1, 2 und 4 binnen von drei Jahren anzupassen."

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,

    der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten und ist in Absprache mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zu dem Schluss gekommen, dass das Anliegen nicht in seinem Zuständigkeitsbereich liegt. Die Stellungnahme der Petitionsausschusses finden Sie im Anhang.

    Beste Grüße
    das openPetition Team

  • Liebe Unterstützende,

    das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 1-19-06-2311-046631 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren.


  • openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.

    Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.


    Mit besten Grüßen,
    das Team von openPetition

Noch kein PRO Argument.

Nachdem in Coronazeiten aufgrund der Abstandsregelung mindestens eines von drei Urinalbecken geschlossen und nicht nutzbar ist,, sollte für Männer die Toilettenbeckenquote, auch wegen der damit einhergehenden verbesserten Gesundheitssichheit aufgrund der Toilettentrennwände auf eine Quote von 1,0 erhöht werden.

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