Die Stadt Nürnberg hat die Entwicklung diverser neuer Bebauungsgebiete beschlossen, u.a. im Knoblauchsland. Mit den Bebauungsplänen 4649 „Wetzendorf neu“ und 4641 „Schnepfenreuth Süd-West“ werden alleine 55 Hektar wertvoller landwirtschaftlichen Boden vernichtet, das entspricht einer Fläche von 77 Fußballfeldern. Die Stadt begründet die Bebauungspläne mit steigenden Einwohnerzahlen und dringend benötigtem Wohnraum.
Folgende Gründen sprechen gegen diese Pläne:
1. Entwicklung der Einwohnerzahlen in Nürnberg
Die Einwohnerzahlen sind rückläufig. Seit Oktober 2019 sinkt die Zahl um 7.000 Einwohner von 537.086 im Oktober 2019 auf 530.116 im Juni 2021.
Studien des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig und des Ifo-Institutes in München prognostizieren in ihren Gutachten vom Juni 2021 für alle Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohner einen Einwohnerrückgang von rd. 13%. Für Nürnberg bedeutet das rund 60.000 Einwohner weniger in den nächsten 2-5 Jahren. Mobiles Arbeiten wird den Strukturwandel beschleunigen.
2. Regionale Versorgung und biologische Landwirtschaft
Die Corona-Pandemie hat uns die Verletzlichkeit der globalen Warenströme eindrücklich vor Augen geführt. Industrielle Landwirtschaft und die Abhängigkeit von anderen Ländern bei der Nahrungsmittelversorgung geben mittlerweile nicht nur Fachleuten zu denken. Die steigende Nachfrage nach „Regionalem und Bio“ war aber schon vor der Pandemie deutlich erkennbar.
In regionalen Produkten liegen darüber hinaus auch erhebliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale. In der Metropolregion Nürnberg wird dies seit über 3 Jahren in dem Forschungsprojekt "ReProLa" (Regionalspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften) untersucht.
3. Kulturlandschaft Knoblauchsland
Die geplanten Bebauungsgebiete liegen im südlichen Knoblauchsland, zählen zu einer kulturhistorisch bedeutsamen Landschaft und sind deshalb beim Bundesamtes für Naturschutz gelistet.
4. Klima
Im Frühjahr 2021 legte das bayerische Umweltministerium die Klima-Prognose für den gesamten Freistaat vor. Im Extrem-Szenario zeigt sich ein Anstieg der Temperatur in Bayern um durchschnittlich 4,8 Grad bis zum Jahr 2100. Die nun nachgelieferten regionalen Auswertungen zeigen, dass es die fränkische Region besonders stark treffen wird.
Mit den jetzigen Bebauungsplanverfahren wird die bisher vorhandene Frischluftschneise mit bis zu 7-stöckigen querstehenden Wohnblocks verschlossen.
5. Boden
In 0-100 Meter Bodentiefe sind Böden mit Abstand der größte terrestrische Speicher für organisch gebundenen Kohlenstoff. Dabei enthalten Böden in Grundwassernähe deutlich mehr Kohlenstoff. Böden können bis zu viermal so viel Kohlenstoff speichern wie die oberirdische Vegetation.
Im Wetzendorfer Landgraben und im Seegraben haben wir wechselfeuchte Böden mit vorrangiger Arten- und Biotopschutzfunktion. Diese Böden speichern mehr Kohlenstoff.
Zitat Umweltbundesamt:
„Wir müssen ab sofort unsere vorhandenen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen als unverzichtbare Ressource begreifen und diese für uns und unsere Nachkommen bewahren."
6. Wasser- Grundwasser:
Das Gebiet zeichnet sich durch hohe bis sehr hohe Grundwasserstände aus. Gerade in Trockenzeiten (die in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten sind) sind solche Gebiete extrem wichtig.
6.1. Wasser - Überschwemmung:
Das Umweltamt hat Folgendes zum Thema Bauen in Überschwemmungsgebieten veröffentlicht:
„Bauen in vorläufig gesicherten und amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebieten ist aus Gründen des Hochwasserschutzes gemäß § 78 Abs. 4 und 8 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) grundsätzlich verboten, um die Hochwassersituation durch zusätzliche Bebauung nicht noch weiter zu verschärfen. Neue Baugebiete dürfen von der Gemeinde grundsätzlich gar nicht erst ausgewiesen werden. Für die Errichtung von baulichen Anlagen sind neben den Vorschriften des Baurechts auch spezielle Vorschriften des Wasserrechts zu beachten."
Die genannten Baugebiete sind davon in Teilen betroffen.
7. Tiere:
Im Gebiet Schnepfenreuth Süd-West lebt die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche. Von ihr gibt es deutschlandweit noch 1.700 - 2.700 Brutpaare. Ebenfalls siedeln dort die gefährdete Feldlerche und der stark gefährdete Kiebitz.
Im Wetzendorfer Landgraben leben einige geschützte Fledermausarten, zahlreiche hecken-, höhlen und bodenbrütende Vögel (das stark gefährdete Rebhuhn und die gefährdete Feldlerche) sowie der auf der roten Liste stehende Feldhase. Für Bodenbrüter ist dieses Gebiet künftig nicht mehr nutzbar.
Reason
Wer sind wir?
Die Initiative Knoblauchsland ist eine Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des wertvollen Bodens im Knoblauchsland als Gemüseanbauland einsetzt und den Stopp der Bebauungspläne 4641 „Wetzendorf-Neu“ und 4649 „Schnepfenreuth Süd-West“ fordert.
Bezahlbarer Wohnraum ist wichtig! Doch das muss clever gelöst werden und im Einklang mit Klima- und Umweltschutz stehen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.initiative-knoblauchsland.de
Bitte unterstützen Sie unser Anliegen mit Ihrer Unterschrift. Vielen Dank!
Hier noch Quellen und einige interessante Links:
https://www.statistik.bayern.de/mam/presse/2021/rbz5_780px.png
https://www.ufz.de/export/data/global/254276_DP_2021_3_Rink_etal.pdf
https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/knoblauchsland
https://www.br.de/nachrichten/bayern/klima-report-4-8-grad-mehr-in-bayern-bis-2100,SPxQMZ6
https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/klimareport/?include_matomo=true
https://www.nuernberg.de/imperia/md/umweltamt/dokumente/service/gesamtbericht_bodenbrueter.pdf
https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtplanung/bet_foeb/2018/4641_wetzendorf_foeb_ub_20180206.pdf
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützer,
seit einigen Monaten bereiten elf Nürnberger Organisationen unter anderem die Initiative Knoblauchsland unter der Führung des Bund Naturschutz (BN) und des Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) sowie der Freien Wähler und der ÖDP ein Bürgerbegehren für mehr Grün und gegen die weitere Versiegelung von Grünflächen, Feldern und Freiflächen in der Stadt Nürnberg vor. Ein besonderes Anliegen ist dem Bündnis auch der Erhalt von innerstädtischen Freiflächen und Freiräumen sowie die Entsiegelung von Flächen und Begrünung in stark verdichteten Stadtteilen.
Wir laden Sie recht herzlich zur Vorstellung des Bürgerbegehrens ein. Wann und wo?
Am Donnerstag, 23. März 2023 um 17.00 Uhr
in das Caritas-Pirckheimer-Haus,... further -
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützer,
die Zeit läuft. Alle Einwendungen gegen das Baugebiet "Neu-Wetzendorf" müssen bis spätestens Morgen abgegeben werden.
Fast 5.000 Menschen haben unsere Petition bislang unterschrieben und über 1.000 sachliche Kommentare dazu abgegeben. Wir werden versuchen, diese zahlreichen Unterlagen dem Oberbürgermeister persönlich zu übergeben.
Sie können aber noch mehr tun! Bitte nutzen Sie ALLE noch die Chance der Bürgerbeteiligung bis zu 15.03.2023. Sie können Ihre Meinung oder Einwendung online oder schriftlich abgeben. Formulieren Sie kurz und knapp warum Sie gegen die Bebauung sind! Die Anzahl der Stellungnahmen ist ein wichtiger Hinweis, wie die Anwohner und Bürger die Baupläne beurteilen! Über... further -
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützer,
die Einwendungen gegen das Baugebiet "Neu-Wetzendorf" und die Vorbereitungen für das Bürgerbegehren "NÜRNBERG grün und lebenswert" gegen weiteren Flächenfraß und Bodenversiegelung laufen auf Hochtouren.
Am Mittwoch , 15. März 2023, 19.30 Uhr findet dazu in Vischers Kulturladen, Hufelandstraße 4 (Nähe Bielingplatz) (U3, Klinikum Nord, Ausgang Heimerich-/Hallerstraße) eine Informationsveranstaltung statt, zu der wir Sie herzlich einladen:
Gerne möchten wir Sie über den Start des Bürgerbegehrens "Nürnberg grün und lebenswert" und die weiteren Maßnahmen gegen die Wohnburgen von Neu-Wetzendorf informieren und Ihre Fragen beantworten.
Zum Bebauungsplan "Neu-Wetzendorf" kann im Zuge der Bürgerbeteiligung... further
Debate
Das Knoblauchsland bleibt zu 99% erhalten trotz der Bebauungsplans. Es ist nur ein kleiner Teil. Dafür entsteht soziale Infrastruktur, es wird Durchgangsverkehr reduziert und das Viertel wächst zusammen. Das ist eine faire Abwägung.
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Why people sign
Nürnberg
besseres Klima in der Stadt, Kulturlandschaft schützen, weniger Verkehr/Lärm, keine weitere Versiegelung der Landschaft !
Bochum
sparsamer Umgang mit Grün/Freiflächen; Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen!
Nürnberg
Der Flächenverbrauch ist jetzt schon katastrophal ! Last die Finger vom Knoblauchsland !
Nürnberg
Lebe selbst im Knoblauchsland u möchte es so erhalten wie es ist!
Nürnberg
Wertvollen Ackerboden zu verschwenden, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt, finde ich verantwortungslos gegenüber nachfolgende Generationen.