Schon seit 2013 ist die Spielstätte hart umkämpft. Damals wurde die Immobilie verkauft, und die Senatsverwaltung versäumte, die "Zwecksetzung Theater" festzuschreiben. Der neue Eigentümer kündigte sofort und stellte das Theater vor sein erstes Aus.

Großer öffentlicher Protest konnte die Schließung zunächst verhindern. Mit der Übergabe an "FELD - Theater für junges Publikum" erhielt das Theater ab 2018 eine neue Zukunft - mit einem Mietvertrag bis vorläufig 2029.

Seitdem, und trotz langer Corona-Pause, ist sein innovatives, generationenübergreifendes und inklusives Konzept inzwischen voll aufgegangen. Im letzten Oktober erhielt das Team sogar den Theaterpreis des Bundes! Vor allem deshalb, weil es als einziges Theater in Deutschland seinen Fokus auf die gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe der Taube* Community (Gehörlosengemeinschaft) richtet.
Dazu gehört nicht nur die personelle Entscheidung, Taube Personen ins Kernteam zu holen - Jan Kress ist deutschandweit der erste fest angestellte Taube Künstler an einem Theater - sondern auch die ganze programmatische Ausrichtung, bilinguale Stücke und kulturelle Bildungsprojekte in Lautsprache und Deutsche Gebärdensprache anzubieten.
Wir empfehlen, auch die Begründung der Jury zu lesen, um zu verstehen, weshalb dieses Theater mit seinem ganz besonderen Angebot einen wichtigen gesellschaftlichen Bereich vertritt und fortbestehen muss. Denn trotz des verliehenen Preises und trotz großem persönlichen Einsatz kann das Team die Kürzungen nicht auffangen und den laufenden Betrieb aus eigener Kraft nicht fortführen.

* Taub* schließt verschiedene Identitäten und Lebensrealitäten wie gehörlos, schwerhörig, CI-tragend sowie spätertaubt ein.

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Foto: Copyriight: Feld - Zentrale für junge Performace