Umwelt

PRO Grünflächen in Linderhausen/Gangelshausen! GEGEN Naturzerstörung durch Gewerbe und Industrie!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landrat Olaf Schade
3.633 Unterstützende 2.649 in Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Petition wurde teilweise entsprochen

3.633 Unterstützende 2.649 in Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

Hiermit sprechen wir uns gegen eine Ausweisung von Gewerbe- und Industriebereichen in Schwelm-Linderhausen und Sprockhövel-Gangelshausen aus.

Nachdem vom Rat der Stadt Schwelm am 14.2.2019 (Stadt Sprockhövel am 31.1.2019) gebilligten Entwurf, sollen künftig im Raum Linderhausen und dem Gebiet Gangelshausen, das auf Antrag der Stadt hinzuzunehmen ist, eine Fläche von etwa 150 ha als gemeindlicher Kooperationsraum ausgewiesen werden. Dieses Gebiet liegt seit Jahrzehnten in einem regionalen Grünzug, der bisher durch rechtskräftige Gebietsentwicklungspläne und zuletzt durch den Landesentwicklungsplan 2017/2018 rechtlich als solcher abgesichert war.

Seit knapp 100 Jahren haben die Landesplaner im Ruhrgebiet dafür gesorgt, dass im Interesse der dort wohnenden Menschen solche Schutzräume entstanden und sich im Laufe der Zeit sogar vergrößert haben. Der Sinn und notwendige Schutz dieser Flächen ist nicht dadurch entfallen, dass die Politik meint, nunmehr plötzlich für die verbesserte Einnahmesituation einiger Städte sorgen zu müssen.

Die vorgesehene Planung widerspricht den Interessen vieler Bürger von Linderhausen und Gangelshausen. Wir wollen die Natur, die ansässigen Agrarbetriebe und den lebenswerten Wohnraum schützen. Wir wollen, dass Landesvorgaben eingehalten und die seit fast 100 Jahren zu schützende Grünzone auch in Zukunft ohne Einschränkungen geschützt wird.

Begründung

Folgende Gründe sprechen gegen eine Erschließung zerstörerischer Gewerbe- und Industriebereiche:

  • Regionale Grünzüge im Ruhrgebiet sollten nach ihren Erfindern Siedlungsräume voneinander trennen. Dieser Gesichtspunkt ist hier besonders wichtig. Der zur Debatte stehende Grüngürtel trennt zurzeit die verdichteten Siedlungsräume Wuppertals im Westen von dem städtischen Strang Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg im Süden und Osten.

  • Ein solcher Grüngürtel soll ferner helfen, das örtliche Klima zu verbessern. Es ist ein Thema, dem heute jeder politisch Handelnde größtes Gewicht beimessen sollte. Die leicht geneigte Linderhauser Talmulde öffnet sich nach Westen, von wo vorwiegend Wind und Wetter hereinströmen. Von dieser Frischluftzufuhr profitieren nicht nur die Linderhauser und Gangelshauser sondern auch die Gevelsberger Bürger/innen. Wenn dieses Gebiet großflächig versiegelt wird und dabei nur Gewerbe- oder Industriebetriebe angesiedelt werden sollen, die mindestens einen Flächenverbrauch von 8 ha haben, ist offensichtlich, dass mit den dann möglichen Bauten der Klimaaustausch aufs Schwerste beschädigt wird. Denn obendrein wäre eine erhöhte Produktion von Feinstäuben und Lärm erlaubt. Eine Kaltluftanalyse hat zudem ergeben, dass der ganze Schwelmer Norden aber auch Wuppertal unter mangelnder Abkühlung leiden würde.

  • Zurzeit befinden sich hier mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die Arbeitnehmer beschäftigen und zum Teil auch nachhaltige Milchwirtschaft betreiben sowie lokale Erzeugnisse anbieten. Fast alle Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. Die Böden sind in einem wertvollen Zustand. Kann verantwortliche Landesplanung den Landwirten die Betriebsgrundlage infrage stellen?

  • Auf dem von der Stadt Schwelm gewünschten 30-40 ha großen Erweiterungsgebiet “Gangelshausen“ befindet sich zurzeit ein geschlossenes Waldgebiet, das durch eine reichhaltige, ökologisch wertvolle Tier- und Pflanzenwelt gekennzeichnet ist. Details hierzu befinden sich in einer Stellungnahme der AGU. Ersatzpflanzungen brauchen mehrere Jahrzehnte, um den benötigten Sauerstoff zu produzieren und könnten dies wohl kaum an selber Stelle leisten. Es ist inzwischen sogar jeder Schülerin und jedem Schüler klar, dass man ein geschlossenes Waldgebiet in dieser Größe ohne schwerwiegende Gründe nicht einfach planerisch aufgeben darf.

  • Darüber hinaus wird – zwar nicht vom Regionalverband Ruhr – aber von Straßen NRW eine Umgehungsstraße für Schwelm geplant (B483N; geplanter Verlauf in der Westfälischen Rundschau vom 15.02.19; RESK6). Die Trassenführung mündet in Linderhausen. Auch dadurch würden Bürger/innen mehr Luftverschmutzung und Lärm ausgesetzt sowie weitere Frei- und Agrarflächen geopfert werden. Auch dagegen spreche ich mich / sprechen wir uns aus.

Die Westfälische Rundschau schrieb am 18.2.2019: „Die Zukunft wird grüner – Der Regionalverband Ruhr hat große Pläne für das Revier: Er will seine Naturflächen deutlich aufwerten“ In diesem Sinne erwarte ich / erwarten wir, dass Sie auch unser grünes Linderhausen und Gangelshausen erhalten.

Leben braucht Landschaft!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer*innen,

    wie ihr vielleicht schon der Presse und auch unserer Webseite entnommen habt, läuft zur Zeit das Beteiligungsverfahren zum vorgezogenen sachlichen Teilplan für die regionalen Kooperationsstandorte zum Regionalplan Ruhr des RVR.

    Jetzt heißt es noch einmal anpacken und bis zum 30.11.2020 eine E-Mail oder ein Fax an den RVR versenden! Jede Stellungnahme zählt!

    Das sollten auch wieder möglichst viele von Euch tun, denn die Kuh ist noch nicht vom Eis. Warum? Wir haben zwar einen Teilerfolg erzielt: Die Stadt Schwelm hat am 21.10.2020 eine ablehnende Stellungnahme bezüglich des regionalen Kooperationsstandortes in Linderhausen abgegeben. ABER: das reicht nicht! Der RVR bzw. die Regionalplanung kann an einem regionalen... weiter

  • Was hat sich aus den Aktionen ergeben?

    Zu den Linderhauser Flächen (Schwelmer Gebiet):

    Alle Schwelmer Parteien/Fraktionen, alle Schwelmer Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 und per Beschluss auch der gesamte Rat der Stadt Schwelm (25.06.2020) haben sich von den Plänen für Industrie und Gewerbe auf Linderhauser Flächen vollständig abgewendet.

    Das ist ein großer Erfolg und erfüllt uns alle mit Erleichterung! So haben doch zahlreiche Einwände von Bürgerinnen und Bürgern gegenüber dem RVR und auch Eure Unterschriften zur Petition sowie die Umstände Wirkung gezeigt!

    Im bevorstehenden Beteiligungsverfahren, das laut RVR Mitte September 2020 beginnen soll, ist die Verwaltung der Stadt Schwelm durch den Ratsbeschluss angehalten,... weiter

Bitte unterstützt auch die Petition von Sven Nolting. DANKE! Jede Stimme ist wichtig.

Noch kein CONTRA Argument.

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