Region: Weingarten

ProFreiluftschneise – Für den Erhalt der letzten Freiluftschneise in Weingarten und den Klimaschutz

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Markus Ewald und den Gemeinderat Weingarten

470 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

470 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Markus Ewald und den Gemeinderat Weingarten

Es muss nun dringend ein Umdenken in der Baupolitik in Weingarten, weg von zügelloser Flächenversiegelung und hin zu mehr Klimaschutz stattfinden.

Unsere Ziele sind:

• Wir möchten die Bebauung der Schafswiese verhindern und die Fläche, so wie sie ist, für den Klimaschutz im Schussenbecken erhalten.

• Wir möchten, dass die Wiese und die Streuobstbäume im östlichen Bereich weiterhin als Lebensraum für seltene Tiere wie Fledermäuse und Rotmilane erhalten bleiben.

• Außerdem sehen wir es als unsere Aufgabe den Naherholungscharakter der Wiese mit ihren Schafen für die vielen Familien mit Kindern zu erhalten, die so wenigstens ein wenig Kontakt zur Natur aber auch zur Landwirtschaft vor ihrer Tür haben können.

• Keine Neuauflage des § 13b BauGB

Wie können Sie uns unterstützen?

• Tragen Sie sich in unsere Unterschriftenliste ein.

• Schreiben Sie an die Stadt Weingarten und erklären, dass Sie mit diesem Umweltfrevel nicht einverstanden sind.

Wir würden uns freuen, wenn wir auf diesem Weg mit weiteren interessierten Bürgern in Kontakt kommen könnten, die unser Vorhaben unterstützen möchten.

Gerne lassen wir Ihnen weitere Informationen zukommen. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.

Kontakt über: luftschneise@posteo.de oder Tel. 0751/7643929

Begründung

Liebe Mitbürger,

wie sie vielleicht schon aus dem Zeitungsartikel in der Schwäbischen Zeitung vom 18.06.20 entnommen haben, plant die Stadt Weingarten die Bebauung der „Äußeren Halde“, also der Wiese östlich der Baienfurter Straße, zwischen Haldenweg und Trauben.

Auf den ersten Blick ist diese Wiese nur ein Stück ungenutzte Grünfläche, die sich zur Bebauung anbietet und der Beschluss des Gemeinderates scheint nachvollziehbar zu sein. Dieser Auffassung müssen wir jedoch widersprechen und möchten Ihnen auf diesem Wege auch erklären wieso wir anderer Meinung sind.

Die betroffene Wiese ist eben nicht nur ein Stück ungenutzte Grünfläche, sondern trägt einen wichtigen Beitrag zum städtischen Kleinklima bei.

Über abschüssigen Wiesen kühlt sich nachts die Luft besonders schnell ab und die Kaltluft strömt, da sie schwerer ist, hangabwärts ins Tal. Auf diese Weise sorgen solche Flächen für Abkühlung im sonst so massiv vom Wärmestau geplagten Schussenbecken. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es deshalb unverantwortlich diese Wiese einfach zu versiegeln und damit die Kaltluftgenerierung für immer auszuschalten.

Zusätzlich zur Kaltluftgenerierung ist diese Wiese am Hang ein wichtiger Belüftungskorridor für das Schussenbecken. Dieser Korridor dient nicht nur zur Kühlung, sondern auch zur Versorgung mit Frischluft und zum Abtransport von Abgasen.

Genau aus diesen Gründen ist die Wiese auch im eigenen Grünraumkonzept der Stadt Weingarten (ISEK) seit langem als schützenswerte Grünfläche mit der Wertigkeit „hohe Bedeutung“ vor allem im Hinblick auf das Stadtklima, ausgewiesen.

Der Gemeinderat von Weingarten hat nun aber die Entscheidung getroffen eben diese letzte Wiese auf Weingartner Gemarkung, die diese Luftaustausch- und Kühlfunktion in nennenswertem Maße erfüllt, zu bebauen und damit für immer zu zerstören.

Auf der Westseite des Areals, wurde erst kürzlich von einer Spedition bereits ein Riegelbau errichtet, der die Abkühlung im angrenzenden Industriegebiet bereits unterbinden wird. So ist schon jetzt ein großer klimatischer Schaden entstanden. Weitere Schäden gilt es zu verhindern!

Hinzu kommt, dass die Gemeinde Baienfurt die nächste große Wiese zwischen Weingarten und Baienfurt ebenfalls zum Großteil bebauen wird und damit den ungehinderten Kaltluftfluss ins Schussenbecken aus der Kaltluftgenerierungszone zwischen Baienfurt und Köpfingen ebenfalls massiv einschränken wird.

Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass dieser Beschluss des Gemeinderates auf Basis des § 13b BauGB gefällt wurde, der es der Stadt ermöglicht, einen Bebauungsplan ohne Umweltprüfung und nur mit eingeschränkter Bürgerbeteiligung zu erstellen. Es gab von Seiten des Besitzers (ein großer Holzhändler und Gemeinderatsmitglied in Weingarten) und der Stadt im Laufe der vergangenen 30 Jahre wiederholt Bestrebungen diese Wiese zu bebauen. Alle Versuche wurden in der Vergangenheit aus Gründen des Umweltschutzes und auf Grund der Vorgaben des Flächennutzungsplanes vom Gemeinderat abgelehnt. Der §13b BauGB, der eigentlich zur Schaffung von Asylunterkünften während der Flüchtlingskrise geschaffen wurde, hat es der Stadt nun ermöglicht, diese Fläche ohne Umweltverträglichkeitsprüfung, ohne Ausgleichsmaßnahmen und ohne Berücksichtigung des übergeordneten Flächennutzungsplanes für das Schussenbecken zur Bebauung frei zu geben.

Es ist uns sehr wohl bewusst, dass Weingarten und der gesamte Bereich des mittleren Schussentals dringend Wohnraum benötigt. Es ist aber eben auch so, dass bei aller Wohnungsnot nicht alle umweltrelevanten Themen einfach ignoriert werden dürfen. Gerade heute, in Zeiten des Klimawandels, sollte doch mit etwas mehr Weitsicht gehandelt werden. Was werden unsere Kinder sagen, wenn wir ihnen ein Schussental hinterlassen, in dem das Klima und die Luftqualität so sind, wie wir es heute schon von Stuttgart und vielen anderen Großstädten in Talkesseln kennen.

Die Jahresdurchschnittstemperatur im Schussenbecken zwischen 1987 und 2011 bereits um ca. 1° gestiegen. Dieser Prozess hat sich die letzten Jahre unverändert so fortgesetzt, wenn nicht sogar beschleunigt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Simon Windisch, Weingarten
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 12.09.2020
Sammlung endet: 11.11.2020
Region: Weingarten
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team
  • Hallo zusammen,

    nun war es lange ruhig, doch es kommt wieder etwas Bewegung in die Sache und wir möchten hierzu informieren.

    Die Stadt Weingarten plant die Bebauung der „Äußeren Halde“. So hat es der Gemeinderat am 19.07.2021 beschlossen (Mit knappem Abstimmungsergebnis von 12 zu 11 Stimmen).
    Der Bebauungsplan wird ohne Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt, denn es wird §13b BauGB angewendet.

    Ende November fand nun die frühzeitige Bürgerbeteiligung in Zusammenhang mit der geplanten Bebauung der "Schafswiese" statt.
    Gleich zu Beginn wurde darauf verwiesen, dass dies im §13b BauGB-Verfahren an sich nicht vorgesehen ist, dieser Schritt aufgrund des großen öffentlichen Interesses trotzdem gegangen werde.
    Auch ein Verdienst, den wir uns allen mit dieser Petition und den weiteren Aktionen auf die Fahnen schreiben könnten!!

    Beim angesprochenen Termin waren über 60 Interessierte und es wurde nochmals deutlich, dass nicht wenige die Bebauung in Frage stellen, stehen doch drei weitere große Projekte an.
    Hieraus leiten wir für uns ab, dass es sich nach einer etwas ruhigeren Zeit lohnt nochmals intensiver einzusteigen.

    Wir sind nach wie vor der Meinung, dass dieses Grundstück ökologisch zu wertvoll ist:

    - Die Wiese ist wichtig für die Zufuhr von Kaltluft; bzw. erzeugt selbst einen Kaltluftstrom
    - Die Wiese bietet Lebensraum für teils streng geschützte Vogelarten (Grünspecht, Mäusebussard, Rotmilan und Turmfalke)
    - Die Wiese dient mindestens 8 Fledermausarten für die Nahrungssuche
    Außerdem: In Weingarten entstehen bereits mehrere hundert Wohneinheiten: 160
    Wohnungen auf dem Areal des Krankenhauses 14 Nothelfer und 507 Wohneinheiten auf
    dem ehemaligen Schuler-Areal (Martinshöfe).

    -->Gründe genug um nicht zu Bauen!

    Was könnt ihr tun?

    Wenn ihr ebenfalls gegen diese Bebauung seid, dann könnt ihr Eure Meinung mit euren Gründen und Ansprüchen an eine mögliche Bebauung mittels einer Stellungnahme an die Stadt Weingarten senden. - stadtplanung@weingarten-online.de

    Spätestens bis 23.12.2022 !!

    Die Stadt hat die Unterlagen auf ihrer Homepage veröffentlicht:

    www.weingarten-online.de/b-plan

    Macht mit und schickt Eure Meinung an die Stadt Weingarten

    Wir: Die Interessengemeinschaft PRO Luftschneise
  • Liebe Unterstützer,

    unserer Petition zum Erhalt der Frischluftschneise zwischen Weingarten und Trauben,
    wie ihr vielleicht schon aus der Presse mitbekommen habt, hat das geplant Baugebiet in der Äußeren Halde vor den Sommerferien eine weitere Hürde im Gemeinderat genommen.
    Es wurde erneut der Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan zu erstellen, da der erste Beschluss vom Dezember 2019 zum Jahresende unwirksam geworden wäre. Für §13 b BauG Baugebiete gilt die zeitliche Bindung, dass innerhalb von 2 Jahren nach Aufstellungsbeschluss ein Bebauungsplan verabschiedet sein muss. Ist dies nicht der Fall ist der ursprüngliche Beschluss hinfällig. Da diese Frist nicht eingehalten werden konnte, wurde nun ein neuer Aufstellungsbeschluss gefasst.
    Dazu war eine erneute Abstimmung im Gemeinderat notwendig.
    Bei der ersten Abstimmung 2019 hat der Gemeinderat noch fast einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplanes gestimmt. Bei der erneuten Abstimmung ist das Votum deutlich enger ausgefallen. Der Aufstellungsbeschluss wurde nur mit einer 12/11 Stimmenmehrheit der Freien Wähler, der CDU und der Stadtverwaltung angenommen. Die Fraktionen der Grünen und der SPD hingegen haben gegen einen erneuten Aufstellungsbeschluss gestimmt.
    Die beiden Fraktionen der Grünen und der SPD haben sich dabei nicht generell gegen das Baugebiet ausgesprochen, sondern sind bei ihrer Entscheidung folgender Argumentation gefolgt.
    Der Gemeindeverband Mittleres Schussental (GMS) hat im vergangenen Jahr ein Klimagutachten für das ganze mittlere Schussenbecken in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieses Gutachtens werden aber frühestens in 1 oder 2 Jahren vorliegen. Alte Untersuchungen bzgl. der Hangabwinde, die auch von Stadtverwaltung hergenommen werden, sind bzgl. des Klimawandels nicht mehr aussagefähig genug. Deshalb halten die beiden Fraktionen es für sinnvoll, die Ergebnisse des Gutachtens abzuwarten, bevor eine Bebauung genehmigt werden kann. Nur so können die möglichen Auswirkungen auf das Klima in Weingarten, Baienfurt und das ganze mittlere Schussenbecken bewertet und berücksichtigt werden. Eine Bebauung zum jetzigen Zeitpunkt würde Fakten schaffen, deren Folgen im Nachgang nicht mehr zu beheben wären.
    Die CDU, die Bürger für Weingarten und die Freien Wähler hingegen scheinen genau daran interessiert zu sein. Schnell Fakten schaffen, bevor ein Gutachten zu dem Ergebnis kommt, dass es aus klimatischer Sicht nicht vertretbar wäre hier zu bauen. In wieweit hier die Tatsache, dass der Besitzer der Wiese selbst für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt und außerdem einer der großen Arbeitgeber in Weingarten ist, die Entscheidung der Fraktionen beeinflusst wissen wir nicht, aber der Eindruck drängt sich zumindest auf.
    Leider fiel auch diesmal wie gesagt die Entscheidung für ein „Weiter so“, also für eine Bebauung aber wir konnten zumindest fast die Hälfte aller Gemeinderäte mit unseren Argumenten erreichen. Deshalb möchten wir diese Entscheidung auch nicht als Niederlage verstehen, sondern als Ansporn den einen fehlenden Gemeinderat noch zu erreichen, damit bei der nächsten Abstimmung die Entscheidung für die Berücksichtigung der Belange von Klima und Umweltschutz fällt und nicht nur für die kommerziellen Interessen Einzelner.
    Bitte unterstützen sie uns weiterhin.

    Vielen Dank
    ProLuftschneise

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