Andragendet er rettet til:
Bürgermeister Sebastian Wysocki
Usere Forderungen
Wir fordern, das geplante Rechenzentrumsvorhaben und den Bebauungsplan so zu überarbeiten, dass es sich sozialverträglich, ökologisch nachhaltig und emissionsarm in das bestehende Wohnumfeld integriert.
Konkret fordern wir:
1. Begrenzung der Gebäudehöhe auf max. 20 m (plus Schornsteine) inklusive technischer Aufbauten. Hierbei wird festgesetzt, dass die Baukörper bei 121 Metern über Normal Null (üNN) beginnen und nicht bei üNN 125 Meter. Diese Maßnahmen dienen der besseren optischen Einpassung in die umliegende Wohnbebauung, da diese circa 15 Meter hoch ist. Die Serverhallen wären so noch immer circa 30 Prozent höher als die größten Wohngebäude im Gebiet.
2. Vollflächige Fassadenbegrünung zur Verbesserung des Mikroklimas und als Beitrag zur teilweisen Kompensation der Flächenversiegelung.
3. Einrichtung eines Lastenausgleichsfonds aus Teilen der Gewerbesteuereinnahmen für die direkt betroffenen Eigentümer im Wohngebiet, – nach Vorbild Raunheim.
4. Reduzierung der Schadstoffimissionen. Die im "Notbetrieb" unbegrenzt geplanten 160 MW aus Dieselgeneratoren entsprechen rund 30.000 Ölheizungen – absurd in Zeiten von E-Mobilität und Ölheizungsverbot. Es gibt aktuell bereits Rechenzentren, die auf Alternativen zu Diesel zurückgreifen, wie zum Beispiel Gas. Daher ist gutachterlich zu untersuchen, ob auf die Verwendung von Dieselaggregaten auch bei diesem Vorhaben verzichtet werden, und auf emissionsärmere Alternativen wie Gasmotoren oder batteriegestützte Notstromversorgung gesetzt werden kann. Sofern es dadurch eine Möglichkeit gibt die Belastung durch Feinstaub zu reduzieren, verpflichtet sich der Betreiber diese Alternative zu nutzen.
5. Sofortige Planung der öffentlichen Grünfläche. Unabhängig vom Bau des Campus und unter Einbeziehung der Anwohner soll mit der Gestaltung der öffentlichen Grünfläche begonnen werden, um die Zeit für die Entwicklung der Grünfläche zu nutzen. Hierbei ist die Pflanzung von großen Bäumen (höher als 10 Meter) mindestens angrenzend zum Rechenzentrumscampus an der östlichen Grundstücksgrenze vorzunehmen.
6. Bestehende Flächen für Offenlandvögel erhalten. Auf dem Gewerbegrundstück sollen im Osten und Norden ausreichend Flächen für die dort lebenden Tiere erhalten bleiben. Dies insbesondere durch Reduktion der GRZ (Grundflächenzahl) auf max. 0,6 auch zur Reduzierung des Verlustes von Boden (§ 1a Baugesetzbuch).
7. Prüfung, ob das Umspannwerk, dass derzeit in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz geplant ist, verlegt werden muss. Sofern das Umspannwerk eine höhere Leistung als 60 kV (60.000 Volt) haben sollte, ist ein Alternativstandort in größerem Abstand zur Wohnbebauung und Spielplatz zu prüfen, beispielsweise zur angrenzenden Landstraße ausgerichtet. Je 1.000 Volt Leistung empfiehlt sich 1 Meter Abstand.
8. Kontinuierliches Monitoring aller relevanten, potentiell gesundheitsschädlichen Immissionsrichtwerte (Feinstaub, Lärm, elektromagnetische Strahlung, Abwärme). Wir fordern die Umsetzung eines Notfallplans bei Überschreiten der gesetzlichen Vorgaben. Dies soll dem Schutz der Anwohner dienen. Das Überschreiten der gesetzlichen Vorgaben ist regelmäßig zu veröffentlichen.
9. Offenlegung der erwarteten Gewerbesteuereinnahmen und neuen Arbeitsplätze. Es liegen keine konkreten Zahlen vor, aus denen hervorgeht, wie bedeutend die Höhe der Einnahmen für die Stadt sein sollen. Daher ist nicht abzuschätzen, inwiefern Vantage durch deren Konzernstruktur einen positiven Beitrag zu den Gewerbesteuereinnahmen für Bad Vilbel leistet. Des weiteren ist nicht bekannt, welcher Beitrag aus den Gewerbesteuereinnahmen nach dem kommunalen Finanzausgleich noch in der Stadtkasse übrig bleiben soll. Es ist unklar, ob in Bad Vilbel durch die Ansiedlung auch nur ein weiterer Arbeitsplatz entstehen wird (fehlender Spillover-Effekt).
---.
Moderne Rechenzentren können in Deutschland auch klimafreundlich, emissionsarm und flächensensibel gebaut werden – warum nicht auch in Bad Vilbel?
Jetzt unterzeichnen
Bitte unterstützen Sie diese Petition für eine zukunftsfähige, klimaverträgliche und bürgerorientierte Planung.
Digitalisierung ja – aber mit Augenmaß!
Wir fordern: Rechenzentren mit Maß und Verantwortung. Kein Hyperscaler dieser Dimension in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet!
Begrundelse
Warum diese Petition wichtig ist
Wir sind nicht grundsätzlich gegen Rechenzentren. Wir erkennen an, dass Digitalisierung ohne moderne Infrastruktur nicht möglich ist. Aber wir sagen klar: Digitalisierung darf nicht auf Kosten von Lebensqualität, Gesundheit, Klima und Artenschutz erfolgen.
Für eine sozial- und umweltverträgliche Digitalisierung in Wohnortnähe
Was ist der Hintergrund für diese Petition?
Vantage Data Centers plant auf einem rund 10 Hektar großen Areal in Bad Vilbel – in unmittelbarer Nachbarschaft eines neuen Wohngebiets – den Bau eines Rechenzentrumscampus mit einer geplanten IT-Leistung von 160 Megawatt, verteilt auf zwei Rechenzentren. Üblicherweise werden Rechenzentren mit circa 50 MW gebaut. Das Vorhaben ist damit circa dreimal so groß, wie sonst üblich.
Die enorme Dimension dieses Vorhabens ist deutschlandweit nahezu einmalig. Die Fläche entspricht einer Größe von etwa 14 Fußballfeldern. Nur bei Berlin ist ein noch größeres Projekt in Planung – jedoch weit entfernt von Wohnbebauung und sensiblen Bereichen wie Kinderspielplätzen.
Der aktuell genehmigte Bebauungsplan sieht unter anderem Folgendes vor:
- Zulässige Gebäudehöhe bis 32,50 m. Das sind circa 11 Stockwerke bei einem Wohngebäude. Zusätzlich darf diese Höhe noch auf 50 m Gesamthöhe gesteigert werden, da bis zu 36 Schornsteinen vorgesehen sind, die die Serverhallen um 17,50 Meter überragend dürfen.
- Bis zu 100 Dieselaggregate zur Notstromversorgung, mit monatlichen Testläufen je 1 Stunde pro Gerät → 100 Stunden zusätzliche Schadstoffemissionen monatlich.
- Ein Umspannwerk von bis zu 16 m Höhe in direkter Nachbarschaft zu einem Kinderspielplatz (nur ca. 60 Meter entfernt).
- 80 % Flächenversiegelung, trotz Vorkommen geschützter Offenlandvögel und Kleintiere.
- Keine Kompensation für direkt Anwohnende bei Wertverlusten von Wohnimmobilien.
Die geplanten baulichen und technischen Ausmaße des Campus, als sogenannter Hyperscaler, sind in einem dicht besiedelten, sensiblen Wohnumfeld aus unserer Sicht nicht vertretbar.
Es gefährdet das lokale Mikroklima, den Wohnwert, die Artenvielfalt – und die Gesundheit insbesondere von Kindern und Anwohnern im nahen Umfeld.