Petition richtet sich an:
Die Bürgermeisterin und den Rat der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld
Derzeit ist auf Betreiben der Investorengesellschaft „Halali Verwaltungs GmbH“ mit Sitz in Liebenau die 96. Änderung des Flächennutzungsplans für ein „Sondernutzungsgebiet Windkraft“ bei der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld im Genehmigungsverfahren.
Geplant ist ein Windpark von bis zu sieben Windkraftanlagen (WKA) der neuesten Anlagengeneration mit einer Gesamthöhe von 250 m auf der stark TNT-belasteten Rüstungsaltlast Werk Tanne in unmittelbarer Nähe zu Trinkwasserteichen der Stadt, zum Fauna-Flora-Habitat Gebiet „Oberharzer Teiche“ und zu Gräben und Teichen des UNESCO Welterbe-Teils „Oberharzer Wasserwirtschaft“. Der Windpark wird die im Regionalen Raumordnungsprogramm des Regionalverbands Großraum Braunschweig angestrebten Mindestabstände zur Wohnbebauung von 1000 m eklatant unterschreiten und zu einigen Wohnhäusern einen Abstand von unter 500 m haben.
Wir sind für den Ausbau von erneuerbaren Energien im Allgemeinen und Windkraft im Speziellen – aber nur dort, wo es Sinn macht. Beim aktuell geplanten „Sondernutzungsgebiet Windkraft“ auf Werk Tanne sprechen jedoch zu viele Punkte dagegen (s. Begründung).
Auf Grund der zu erwartenden überwiegend negativen Folgen des Windparkbaus für Clausthal-Zellerfeld und den gesamten Oberharz, fordern wir die Bürgermeisterin und den Rat der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld auf, die 96. Änderung des Flächennutzungsplans für ein „Sondernutzungsgebiet Windkraft“ nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollen sinnvollere Alternativen für die Nachnutzung der Fläche des ehemaligen „Werk Tanne“ geprüft werden.
Begründung
TRINKWASSERSCHUTZ
Der geplante Windpark liegt in einem Trinkwasserschutzgebiet, die Trinkwasserteiche (Hirschler, Jägersbleeker und Fortuner Teich) liegen in unmittelbarer Nähe. Eine einzige WKA verliert jährlich von Rotoren und Nabe bis zu 45 kg Mikroabrieb/Mikroplastik mit krankmachenden und krebserregenden Chemikalien wie PFAS- und Bisphenol-A. Ein Eintrag dieser Abriebpartikel in die Trinkwasserteiche durch Windverwehung kann technisch nicht völlig ausgeschlossen werden. Im Falle eines Unfalls, Brandes oder einer Betriebsstörung könnten zudem hunderte Liter Schmieröle und Kühlflüssigkeiten das Trinkwasser verunreinigen.
LANDSCHAFTSSCHUTZ
Der erste Windpark im Oberharz? Ein Präzedenzfall mit Folgen für den gesamten Harz:
Der Regionalverband Großraum Braunschweig weist im gesamten Oberharz kein Vorranggebiet für Windkraft aus und trägt damit dem schützenswerten Charakter der Oberharzer Landschaft Rechnung.
Wenn die erste Groß-Windkraftanlage in Clausthal-Zellerfeld gebaut ist, wird das Stadtbild wie auch das Landschaftsbild des Oberharzes weithin sichtbar tiefgreifend gestört sein. Dies wird es nachfolgend leichter machen, weitere Windparks im Oberharz zu genehmigen, da es dann kein schützenswertes Landschaftsbild mehr geben wird.
TOURISMUS UND UNESCO-WELTERBE
Im Landkreis Goslar hängen laut einer IHK-Erhebung (2022) rund 14 % aller Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Unsere Gäste schätzen die vielfältigen naturnahen Erholungsmöglichkeiten in einer unverbauten Landschaft. Der UNESCO-Welterbeteil „Oberharzer Wasserwirtschaft“ ist ein Aushängeschild für die gesamte Region. Direkte Schäden an den Wasserläufen des Welterbes und eine Abwertung des Gesamtensembles der Pfauenteichkaskade durch Bau und Betrieb des Windparks könnten zu einer Aberkennung des UNESCO Welterbe-Status führen. Ein Rückgang von Besucherzahlen aufgrund landschaftlicher Beeinträchtigungen hätte erhebliche volkswirtschaftliche Konsequenzen für den gesamten Oberharz.
ANWOHNERSCHUTZ
Der geplante Windpark befindet sich in unter 500 m Entfernung von einzelnen Wohnhäusern im Mischgebiet Tanne und in nur 575 m Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung der Tannenhöhe. Durch Lärmbelastung (eine Groß-Windkraftanlage erzeugt am Aufstellort ca. 105 dB), Schlagschattenwurf und blinkende Signallichter könnten die Lebensqualität und auch die Immobilienwerte in Clausthal-Zellerfeld abwerten.
NATURSCHUTZ
Die WKA sollen in unmittelbarer Nähe zum Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Oberharzer Teichgebiet“ errichtet werden. Wir befürchten negative Folgen für die Vogel- und Fledermauspopulationen, die in diesen geschützten Gebieten leben. Unter den Vögeln ist besonders der streng geschützte Rotmilan häufig Opfer von WKA. Bei kleineren Fliegern wie Fledermäusen können die Lungen und inneren Organe durch Verwirbelungen und den Druckabfall hinter den Rotorblättern der WKA platzen.
STADTFINANZEN
Der Windpark wird vor Ort keine neuen Arbeitsplätze bringen. Ein Hauptargument für die Gewinnung von Fachpersonal für die Wirtschafts- und Forschungslandschaft am Standort ist der hohe Erholungs- und Freizeitwert in der unverbauten Natur. Wenn die Windparkplanung in der jetzigen Form mit 250 m hohen Groß-Windkraftanlagen umgesetzt wird, sinkt die Attraktivität Clausthal-Zellerfelds für Neubürger. Dadurch werden die ortsansässigen Unternehmen und Arbeitgeber noch mehr Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Zudem wird dem Gewerbepark Tanne die Möglichkeit genommen, weiter nach Osten hin zu wachsen, denn welcher Unternehmer möchte sich unter einer Windkraftanlage ansiedeln? Die Folge: sinkende Einkommen- und Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt.
Die finanziellen Risiken überwiegen die möglichen Einnahmen der Stadt: Bei fünf WKA kann man mit ca. 150.000 EUR/Jahr durch die Akzeptanzabgabe nach NWindPVBetG von 0,2 Cent pro tatsächlich eingespeister kWh rechnen. Erst nach vielen Jahren, wenn die hohen Investitionskosten der Windparkbetreiber abgeschrieben sind, können überhaupt nennenswerte gewerbesteuerpflichtige Gewinne anfallen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen die negativen finanziellen Folgen eines Wertverlusts von Grundstücken und Immobilien jedoch sofort und dauerhaft tragen.
Quellen:
Ich unterstütze das, weil es eine sinnvolle Sache ist und wir auch etwas erreichen wollen. Ich hoffe, Ihr schafft das und könnt uns auch Helfen, die Delta Waldeck Frankenberg GmbH zu erhalten.
Es sollen wichtige Arbeitsplätze im sozialen Bereich vernichtet werden.
Viele Menschen erhielten durch uns Arbeit, Integration, Sprachkenntnisse, Wohnungen und einfach eine Chance, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Ausbildungssuchende Jugendliche, Schulabbrecher, Rentner, Langzeitarbeitslose, Obdachlose und viele andere hilfebedürftige Menschen erhielten von uns professionelle Unterstützung und haben dadurch eine wesentlich höhere Lebensqualität, die sie alleine niemals erreicht hätten.
Hoffe auch auf Eure Unterschriften. Ich verbreite auch gerne Eure Petition.
Vielen Dank
Hier der Link:
openpetition.de/!hqbgx