Die GE-WO Osterfelder Wohnungsgenossenschaft eG plant den Abriss von sechs Häusern (Angerstraße 17-29) unmittelbar links des abgebildeten markanten Torbogens, das Symbol der 100-jährigen Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald. Damit würde ein wesentlicher Teil der prägnanten Siedlungs-Symmetrie zerstört werden.
An deren Stelle plant die GE-WO einen gegenüber den Siedlungsbauten völlig stilwidrigen Neubaukomplex. Dieser soll zu einer maximalen, lückenlosen Verdichtung der Bebauung mit erheblicher Vergrößerung der Baukörper in Breite, Länge und Höhe gegenüber den bisherigen für die Siedlung typischen Bauten führen. Grünflächen und Luftzufuhrräume würden vernichtet, von dem destruktiven Eingriff in eine bauhistorisch und stadtgeschichtlich bedeutsame Siedlung Essens ganz abgesehen.
Deswegen fordern wir:
Der Rat der Stadt Essen möge beschließen, die Eyhof-Siedlung gemäß §172 BauGB unter Erhaltungsschutz zu stellen.
Dies hatte die Bezirksvertretung II bereits am 27. August 2020 mehrheitlich beschlossen, um den Abriss eines wesentlichen Teils der Siedlung zu verhindern. Zitat:
„Die Bezirksvertretung II spricht sich für den Erhalt der Eyhofsiedlung aus und bittet die im Rat der Stadt Essen vertretenen Fraktionen mehrheitlich für die Eyhofsiedlung eine Erhaltungssatzung zu erlassen.“
Reason
Der von dem Architekten Josef Rings geplanten und von 1920-1924 gebauten Siedlung kommt ein besonderer Platz in der Geschichte des Siedlungsbaus zu. Sie nimmt im Sinne der Gartenstadtidee eine interessante Position ein zwischen der Gartenstadt im Heimatstil, etwa der Margarethenhöhe, und einer Siedlung im Stil der Moderne, beispielsweise der unter Denkmalschutz stehenden Spinnstuhl-Siedlung in Gelsenkirchen-Hassel. Letztere wurde ebenfalls von Josef Rings geplant und gebaut.
Die Eyhof-Siedlung wird in vielen zeitgenössischen Architekturzeitschriften und -büchern lobend erwähnt und als Mustersiedlung vorgestellt, als Wegbereiterin des ˈNeuen Bauensˈ der 1920er Jahre. Denkmalschutz wurde bisher wegen baulicher Veränderungen an den einzelnen Häusern zur Anpassung an heutige Normen nicht erteilt.
Das sozialpolitische Anliegen des Architekten war es, durch die entsprechend unterschiedlichen Haustypen dieser Siedlung verschiedene Einkommensschichten zusammenzuführen.
Durch die o.g. Neubaupläne würde diese in der Architektur sich spiegelnde soziale Bedeutung einer Gentrifizierung zum Opfer fallen, mit verheerenden konkreten Folgen: Alt eingesessene Bewohner*Innen würden aus ihrem heimatlichen Quartier vertrieben, weil sie die zu erwartenden, hohen Mieten in den Neubauten nicht mehr bezahlen könnten.
Seitens der GE-WO wird ein Sanierungsdefizit bei den Häusern als Abriss-Argument in sachlich unzutreffender Weise überbetont und der Erhaltungswert aus ökonomischen Gründen kleingeredet. Zudem wäre der Abriss von tatsächlich gut sanierungsfähigen Wohnungen, in denen sich auch jetzt die Bewohner*Innen sehr wohl fühlen, und der anschließende Neubau eine Energie- und Ressourcenverschwendung von besonderem Ausmaß. Dies würde den in unserer Zeit viel beschworenen Nachhaltigkeitsidealen zuwiderlaufen.
Für die geplanten Neubauten ist, wie gesagt, eine erhebliche Vergrößerung des Bauvolumens vorgesehen. Dadurch kommt es zu einer klimaschädlichen Bebauungsverdichtung und zu einer vermehrten Bodenversiegelung.
Weitere Informationen zur Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald und der aktuellen Situation lesen Sie bitte unter den folgenden Adressen:
- Information zur Problematik des Abrisses, insbesondere für die Bewohner*Innen dieser Häuser, sowie zum vermeintlichen Sanierungsbedarf unter WWW.GEWOGENOSSEN.DE
- Eine Präsentation zur Siedlung und zum Architekten unter WWW.EYHOF-SIEDLUNG.DE
- Wissenschaftlicher Artikel über Architekt und Siedlung: Renate Kastorff-Viehmann: Wollen und Können. In: J. Reulecke, H.W. Hoffacker, R. Kastorff-Viehmann, K. Selle, D. Goldmann: Wohnen und Markt. Gemeinnützigkeit wieder modern. Nobel Verlag Essen, 1994. S 91-119.
Mit der Unterzeichnung dieser Petition unterstützen Sie unsere Initiative für den Erhalt von sozial gerechtem Wohnen, für nachhaltiges Sanieren, für die Klimaresilienz unserer Stadt und den Erhalt einer historisch bedeutenden Siedlung.
Den Beschlusses der Bezirksvertretung II finden Sie unter folgenden Adresse : https://ris.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZVqGjBANa478_wkj-YhxqT6J5ebd8syBLSRnHUf2kWEY/Beschlusstext_1035-2020-SPD_-oeffentlich-_Bezirksvertretung_fuer_den_Stadtbezirk_II_27.08.2020.pdf
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Liebe Petent*innen, liebe interessierte am Erhalt der Eyhof-Siedlung,
nach der sehr interessanten und äußerst gut besuchten internationalen Tagung im Herbst über den Architekten und Erbauer der Eyhof-Siedlung, Josef Rings, geht es nun auch auf städtischer Seite weiter in dem langen Verfahren um die Wahrung unseres Kulturgutes „Eyhof-Siedlung“:
Die Stadt Essen lädt am Mittwoch, dem 14.12. zur Informationsveranstaltung ein. Dazu muss man sich bis zum 8.12. anmelden unter folgenden Link:
www.essen.de/leben/planen_bauen_und_wohnen/essen_plant_und_baut_/stadtplanung/eyhof_siedlung.de.html
Oder telefonisch: Tel.-Nr. 02018861230.
Kurz zur Einordnung des Termins:
• Am 05.10.2021 fand eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur Eyhof-Siedlung statt, in der... further -
Liebe Petentinnen, liebe Petenten,
wir freuen uns, Ihnen heute Detailinformationen zur internationalen Tagung zum Thema "Der Architekt Josef Rings", Erbauer der Eyhof-Siedlung (früher Stadtwaldsiedlung genannt), am 16. und 17.9.2022 in der Alten Synagoge in Essen,
mitteilen zu können. Diese Tagung verspricht interessante architektur- und stadthistorische Informationen, wie z.B. über das Baukonzept der Eyhof-Siedlung und vergleichbaren Siedlungen in Essen und Umgebung. Oder auch über Josef Rings und anderen Städtebaureformern und Kollegen seiner Zeit, wie Georg Metzendorf und Hannes Meyer.
Für das Grußwort konnte Oberbürgermeister Thomas Kufen gewonnen werden. Es freut uns natürlich sehr, dass OB Kufen, der auch das Amt des Verwaltungschefs... further -
Liebe Petentinnen und Petenten,
unser gemeinsames Engagement trägt erste Früchte: Die Stadt Essen hat im Amtsblatt vom 18.3.22 bekannt gegeben, dass sie für die Eyhof-Siedlung die Einrichtung einer Erhaltungssatzung auf den Weg bringen will:
((amtsblatt.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZaHf4F8DRYk9FtulJhoz9whxx1629oENaq0qs4VuLYRK/Bekanntmachung_66-2022.pdf .))
Zu diesem politischen Beschluss hat die enorme Resonanz der von Ihnen mit unterzeichneten Petition geführt sowie die große und rege Beteiligung an der von der Stadt Essen ausgerichteten Online-Konferenz zur Eyhof-Siedlung am 5.10.21. Einen ganz großen Dank nochmals an Sie für Ihre Beteiligung an dieser Stelle!
Laut aktuellen Informationen läuft z.Zt. das Verfahren zur... further
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Essen
Die Siedlung soll so bleiben wie sie ist!!!
Gaggenau
Ich unterschreibe, da die Eyhofsiedlung erhaltenswert ist, so wie andere soziale Bauten auch, um für Bürgern bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. Aus denselben Gründen hat meine Oma in den 1930er Jahren genau in diesen Gebäuden eine Heimat gefunden.
Essen
Denkmal geschützte Gebäude sollen erhalten bleiben ..Alleine schon der Geschichte wegen.Ich wohne selber in einem Denkmal geschützten Haus ..
Essen
Es wäre wünschenswert, wenn der Eigentümer die Häuser im Erscheinungsbild des Baujahres herrichtet und dabei die Ziele der Energieeinsparverordnung umsetzt. Ein Abriss ist nicht nachhaltig.
Essen
Alte Gebäude sind ein wichtiges und schützenswertes Kulturgut der Stadt.